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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Milliarden Francs teure Befestigungslinie aus tiefgestaffelten Bunkern, Artillerie- und Infanterieblöcken, Unterständen, unterirdischen Versorgungssystemen und Beobachtungstürmen. Sie galt in Unterschätzung moderner Kriegsmittel als unüberwindlich und förderte ein trügerisches Festungsdenken. Diese Immobilität wurde der französischen Armee im Frankreichfeldzug zum Verhängnis, da Hitler die niederländische und belgische Neutralität ignorierte. Bei Erfolg im Norden konnten durchbrechende deutsche Verbände in den Rücken der Maginot-Linie vorstoßen und damit das gigantische Befestigungswerk wertlos machen
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Vor allem die schnellen modernen deutschen Panzer vom Typ III und IV (Bild) sollten die alliierten Verteidiger bald vor schier unlösbare Aufgaben stellen. Die Kampfwagen griffen funkgeführt in geschlossenen Rudeln an, während die gegnerischen Tanks auf Infanterie-Einheiten verteilt waren
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    (c) akg, Berlin

Hohes Überraschungsmoment
Zusammenbruch der Niederlande (15.5.1940)
    Den Hauptstoß im Westfeldzug sollte die Heeresgruppe A im Mittelabschnitt mit zwei Panzerkorps unter General der Kavallerie v. Kleist führen. Als die Motoren am frühen Morgen des 10. Mai 1940 losbrüllten, rückte zunächst aber das Geschehen weiter nördlich in den Blick, denn dort ging es gegen die neutralen Niederlande. Sie wurden angeblich angegriffen, weil sie alliierte Überflüge zugelassen und damit selbst ihren Status verletzt hätten. Sie waren das schwächste Glied in der alliierten Kette und sahen sich allein einer gewaltigen deutschen Übermacht gegenüber. Diese drückte sich nicht so sehr in Zahlen aus, sondern in wesentlich modernerem Kriegsgerät und einer Kampfführung, deren hohes Überraschungsmoment den Gegner in Verwirrung stürzte: Tief im Landesinnern sprangen Luftlandetruppen unter Generalleutnant Student ab und besetzten sogar Teile von Rotterdam, wo britische Truppenlandungen befürchtet wurden.
    Abwehr
    Jeder größere Staat unterhält sogenannte Nachrichtendienste und Dienste, die fremde Nachrichtendienste bekämpfen (abwehren) sollen. Insofern war die deutsche Abwehr, bis 1938 dem Reichskriegsminister, danach dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) unterstellt, nichts Besonderes. Sie wurde es erst durch ihren Chef (seit 1935) Admiral Wilhelm Canaris und einige seiner Mitarbeiter wie vor allem Oberst Hans Oster, der die Zentralabteilung leitete. Ihr Ziel bestand spätestens seit 1938 eher in der Tarnung von Gegnern der Hitler-Diktatur als in der Enttarnung von gegnerischen Agenten. Es bildet sich im Amt Ausland/Abwehr, so die offizielle Bezeichnung, am Tirpitzufer in Berlin eine Zentrale des militärischen Widerstands. Oster teilte dem niederländischen Militärattachés, Oberst Sas, sogar den Angriffstermin mit. Doch man glaubte ihm nicht, hielt alles für „Spielmaterial“. Man konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein deutscher Offizier Verrat begehen könne. Offenbar aber auch nicht, zu welchen Verbrechen dessen oberster Befehlshaber fähig war
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Sicherung strategischer Punkte
    Die Stadt wurde durch tragische Umstände zum Schlüssel für den schnellen niederländischen Zusammenbruch: Die größte Hafenstadt des Landes (1940 etwa 620 000 Einwohner) bildete im Verteidigungskonzept der Regierung in Den Haag einen Eckpfeiler der „Festung Holland“, wohin sich die Streitkräfte unter General Winkelman bei einem deutschen Angriff zurückziehen sollten. Zum deutschen Offensivplan gehörte daher die Besetzung einiger Brücken in Rotterdam sowie des Flugplatzes Waalhaven im Süden der Stadt. Gleich am Angriffstag nahmen deutsche Fallschirmjäger die vorgesehenen Punkte und hielten sich gegen holländische Angriffe bis zum Eintreffen der Spitzen der 18. Armee (v. Küchler). In der danach aussichtslosen Lage bot Stadtkommandant Oberst Scharroo am 14.5. Student die Kapitulation an. Inzwischen war jedoch das Kampfgeschwader 54 mit 100 Bombern vom Typ Heinkel He 111 von westfälischen Basen zum Angriff auf Rotterdam aufgestiegen. In aller Eile versuchte die Führung, die Maschinen noch zurückzubeordern, doch der Befehl drang nicht mehr durch. Nur rund 40 Bomber konnten noch mit Leuchtraketen gestoppt werden, die anderen entfesselten mit 97 Tonnen Bomben in der Altstadt einen Feuersturm, in dem 917 Zivilisten ums Leben kamen, 78 000 wurden obdachlos. Nach Warschau war dies der zweite vernichtende Luftschlag gegen die Zivilbevölkerung, der später zur Rechtfertigung des alliierten strategischen

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