Der Zweite Weltkrieg
war auf materielle und zeitliche Zwänge zurückzuführen. Den Amerikanern standen die Mittel für eine direkte Konfrontation oder gar den Angriff auf das japanische Mutterland zunächst nicht zur Verfügung. Über diese Mängel half die Strategie des Inselspringens hinweg. Sie wurde bei Vorstößen gegen die Salomonen und die Gilbert-Inseln 1942/43 erprobt. Die Landungen erfolgten nach massiver Feuervorbereitung durch Luftangriffe und Schiffsartillerie, wobei sich besonders die alten Schlachtschiffe, die in Pearl Harbor inzwischen gehoben worden waren, bewährten. Das Inselspringen wurde fortgesetzt, auch als die amerikanische Rüstungsproduktion auf Hochtouren lief und längst genügend schwimmendes Material für direktes Vorgehen bereitstand. Jetzt wollte man damit Menschen und Material schonen
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Landung im Huon-Golf
Die Gefahr für Port Moresby, das die Japaner als Basis für Bombenangriffe gegen Australien hatten nutzen wollen, war zwar gebannt. Doch es drohten vom Norden der riesigen Insel (803 000 Quadratkilometer) neue Angriffe. Eine Brigade von Herings Truppe wurde nach Wau westlich von Salamaua verlegt, wo der US-Oberbefehlshaber Südwestpazifik General MacArthur die nächste Landung amerikanischer Verbände plante. Sie gelang am 29./30.6. 1943, so dass Salamaua nun von der 17. australischen Brigade in Wau und von den US-Landungstruppen bedroht war. Eine dritte Front bildete sich am 4.9.1943, als die australische 9. Division im Huon-Golf bei Lae landete und tags darauf weiter landeinwärts US-Fallschirmjäger niedergingen.
Nachschubprobleme
Von dort kämpften sich die Alliierten, laufend unterstützt durch überholende Landungen, die Küste entlang und durch das Gebirge im Landesinneren nach Nordwesten bis Madang vor, so dass die Japaner schließlich den gesamten Ostteil der Insel preisgeben mussten. Bei sich verschlechternder Kriegslage für die Japaner und wachsenden Nachschubschwierigkeiten wurden im Folgejahr auch ihre Stützpunkte und Flugfelder im schon bei Kriegsbeginn besetzten niederländischen Westteil Neuguineas zunächst isoliert und dann im Sturm genommen. Die Insel fiel damit als wichtigster unsinkbarer Flugzeugträger der Japaner im Südwestpazifik endgültig aus.
Inselspringen: Landung von US-Truppen auf den Gilbert-Inseln Tarawa und Maklin (Bild), 20. November 1943
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(c) dpa/picture alliance
Kaum Geländegewinn
Panzerschlacht am Kursker Bogen (Juli 1943)
Mit einer Offensivoperation gegen den weit nach Westen vorspringenden russischen Frontbogen vor Kursk wollte die deutsche Führung Mitte 1943 noch einmal die Initiative im Osten an sich reißen. Für das am 5.7.1943 ausgelöste Unternehmen „Zitadelle“, so die Codebezeichnung, traten an: im Süden bei Belgorod die Armee-Abteilung Kempf und die 4. Panzerarmee (Hoth), im Norden bei Orel die 9. Armee (Model). Insgesamt setzte die Wehrmacht 2000 Panzer, darunter erstmals 90 schwere Panther und Tiger (Panzerkampfwagen V und VI), sowie 1800 Flugzeuge der Luftflotten 4 (Deßloch) und 6 (Ritter v. Greim) ein.
Partisanen als Zuträger
Die deutschen Angriffsabsichten waren den Stäben der Roten Armee durch den langwierigen Aufmarsch und die ständige Unterrichtung durch Partisanen in allen Details bekannt. Entsprechend konzentrierten sich die Kräfte an den Einbruchstellen. Den nördlichen deutschen Vorstoß sollte die Zentralfront (Rokossowski) auffangen, die dafür über 37 Schützendivisionen, 6 Panzerkorps und 3 motorisierte Brigaden verfügte; im Süden verteidigte die Woronesch-Front (Watutin) mit 30 Schützendivisionen, 8 Panzerkorps und 13 motorisierten Brigaden.
Gegen die geballte Streitmacht kam der deutsche Angriff nur schwer voran, im Norden blieb er am 10.7. nach einem Geländegewinn von 15 Kilometern liegen, im Süden gelang es den deutschen Truppen 35 Kilometer vorzudringen, bis auch hier das Halt für die Angreifer kam. Vollends gescheitert war das Unternehmen im Kursker Bogen spätestens am 12.7., als nördlich Orel eine sowjetische Gegenoffensive der West- (Sokolowski) und der Brjansker Front (Popow) gegen die deutsche 2. Panzerarmee (Schmidt) losbrach. Obendrein erforderte die krisenhafte Entwicklung auf Sizilien (siehe Kasten) die Abgabe von Kräften an den italienischen Bundesgenossen.
Sizilien
Nach dem Ende der Kämpfe in Nordafrika war die Insel an der Spitze des italienischen Stiefels Ziel der alliierten Landungsoperation „Husky“: Am 10.7.1943 setzte eine Flotte (Cuninngham) von 2359 Schiffen die amerikanische
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