Der Zweite Weltkrieg
7. Armee (Patton) und die britische 8. Armee (Montgomery) an Land. Das Unternehmen wurde gedeckt von 280 Kriegsschiffen und einer Luftstreitmacht (Tedder) von 3680 Maschinen. Der Versuch, mit Luftlandetruppen im Vorgriff strategisch wichtige Punkte zu besetzen, schlug wegen des stürmischen Wetters weitgehend fehl. Die Amerikaner gingen im Golf von Gela an Land, die Briten zwischen der Halbinsel von Pachino an der Südostspitze der Insel und Syrakus, dessen Hafen bis zum Abend genommen war. Die auf der Insel stationierte italienische 6. Armee (Guzzoni) lief nach wenigen Tagen auseinander. Umso verbissener wehrten sich die deutschen Truppen, die Panzerdivision „Hermann Göring“ und die 15. Panzergrenadierdivision, die Verstärkung durch das XIV. Panzerkorps (Hube) erhielten. Die Attacken insbesondere der Panzer führten zeitweilig zu Panik bei den Amerikanern. Dennoch befanden sich die Verteidiger bald in aussichtsloser Lage, da der Nachschub für die Invasoren ungehindert heranfloss. Bis 17.8. war die Insel ganz in alliierter Hand
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Verlustreicher Sieg
Am 13.7. gab Hitler daher Befehl zur Einstellung des Angriffs. Fortan diktierte die Rote Armee das Kriegsgeschehen im Osten, auch wenn ihre Verluste durch die Operation „Zitadelle“ höher lagen als bei der Wehrmacht: Die Sowjets zählten 17 000 gefallene und 34 000 gefangene Rotarmisten, auf deutscher Seite waren 3300 Mann gefallen und 17 420 in Gefangenschaft geraten.
Die neuen deutschen Panzerkampfwagen VI Tiger (Titelbild der in mehreren Sprachen erscheinenden Illustrierten „Signal“) waren allen gegnerischen Tanks überlegen, und auch das Vorgängermodell Panther hätte bei Kursk entscheidende Wirkung entfallen können. Beide Typen aber standen nicht in genügender Zahl zur Verfügung
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(c) akg, Berlin
Entwaffnung des Waffenbruders
Sturz und Verhaftung Mussolinis (25.7.1943)
Hitler hatte das Paktieren Mussolinis mit den traditionellen Eliten und der Monarchie immer mit Argwohn betrachtet. Jetzt zeigte sich der Pferdefuß dieser Politik, denn mit der Landung der Alliierten auf Sizilien wurde Italien zum Kriegsschauplatz. In dieser Krise besann sich die faschistische Partei darauf, dass der Duce nicht von Gottes Gnaden Diktator war, sondern dass es durchaus noch andere einflussreiche Instanzen gab, wie den seit Jahren schlummernden, weil nie mehr einberufenen Faschistischen Großrat. Dieses aus 28 führenden Persönlichkeiten des Regimes bestehende Gremium tauchte nun am 24.7.1943 aus der Versenkung auf und beriet im Palazzo Venezia unter Mussolinis Vorsitz die Lage und bald auch über ihn selbst, an dessen politischer Weisheit Zweifel aufgekommen waren.
Befreiung Mussolinis
Für Hitler war es eine Prestigefrage, den verhafteten Mussolini zu befreien. Damit betraute er das XI. Fliegerkorps unter General Student, der den gefangenen „Duce“ Anfang September 1943 auf dem Gran Sasso in den Abruzzen aufspüren konnte. Am Nachmittag des 12.9. besetzte das I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 7 unter Major Harald Mors kurz nach 14 Uhr die Talstation der Drahtseilbahn zum Gran Sasso, während eine Kompanie zusammen mit einem kleinen SS-Kommando unter Hauptsturmführer Skorzeny mit Lastenseglern vor dem Sporthotel, in dem Mussolini festgehalten wurde, einschwebte. Die Carabinieri-Wachmannschaft ergab sich ohne Gegenwehr. Der „Duce“ bestieg einen Fieseler Storch, begleitet von Skorzeny, der von der Propaganda als „Befreier“ gefeiert wurde, obwohl er nur eine bescheidene Nebenrolle gespielt hatte. Mussolini wurde über München ins Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ bei Rastenburg geflogen, wo er am 14.9. eintraf und am Tag danach wieder „die oberste Leitung des Faschismus in Italien“ übernahm
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Überrumpelter „Duce“
Und diese langjährigen Weggefährten stellten fest, dass man ja auch noch einen König habe, der in der Not vielleicht doch der bessere Anführer war. 19 Mitglieder des Großrats, darunter auch Graf Ciano, Mussolinis Schwiegersohn und Außenminister, präsentierten am frühen Morgen des 25.7. ein Papier, das die Absetzung des „Duce“ und die Übergabe des Oberbefehls über die Streitkräfte an König Viktor Emanuel III. vorsah. Das war trotz der Mehrheit nicht verbindlich, und Mussolini setzte auf ein Gespräch mit dem König, das für 17 Uhr anberaumt wurde. Aber auch der Monarch verlangte nun den Rücktritt, die Amtsgeschäfte des Regierungschefs habe er bereits Marschall Badoglio übertragen. Und das
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