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Der Zypressengarten

Der Zypressengarten

Titel: Der Zypressengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santa Montefiore
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witzig gewesen, hätten sie es auf denselben Mann abgesehen. »Dann bist du nicht in Rafa verliebt?«
    »Ach, das könnte ich. Er ist sehr sexy und so, aber, nein, ich bin in keinen verliebt. Ich möchte es nur gerne sein.«
    »Dann hör auf, so zynisch zu sein, und warte auf den, der für dich die Erde zum Beben bringt!«
    Sylvias scharlachrote Lippen bogen sich zu einem verhaltenen Lächeln. »Ich bezweifel, dass Freddie je seine Frau verlässt.«
    »Weiß ich nicht, aber du solltest keine Ehe kaputt machen, wenn es nicht unbedingt sein muss.«
    »Ich bin ein schlechter Mensch.«
    »Nur fehlgeleitet, sonst nichts.«
    Sie stöhnte. »Wie muss ich jetzt aussehen? Habe ich überall Mascara-Streifen?«
    »Geh lieber noch mal ins Bad, ehe Mr Fisher kommt. Hat er nicht um halb zehn einen Termin?«
    »Oh Gott, den habe ich komplett vergessen! Bist du so lieb und gehst ein paar Brötchen besorgen? Und falls du über einen sagenhaft gut aussehenden Fremden stolperst, bring ihn um Himmels willen mit her!«
    Clementine lief los. Es war ein warmer, sonniger Tag. Tauben segelten hinunter auf das Straßenpflaster, um nach Krumen zu suchen, und Möwen kreisten über den Häusern wie Drachenflieger. Clementine seufzte wohlig und inhalierte die frische Seeluft. Heute fühlte sie sich leichter, als wäre ihr eine schwere Last genommen worden. Beim Gehen war ihr Rücken gerade, ihr Kopf hocherhoben, und sie bemerkte die interessierten Blicke der Männer, an denen sie vorbeikam. Die hatten weniger mit ihrer Kleidung oder ihren hohen Absätzen zu tun, dafür umso mehr mit ihrer Einstellung. Sie mochte sich, und dieses Selbstvertrauen ließ sie strahlen. Als sie in den Black Bean Coffee Shop kam, beschloss sie, Marinas Rat zu folgen und einfach sie selbst zu sein. Rafa fand sie schön, was schon mal ein guter Anfang war, und hatte er nicht gesagt, dass man jemanden erst lieben konnte, wenn man ihn richtig kannte? Ihnen blieb der ganze Sommer, sich kennenzulernen, und sie freute sich darauf, ihrer Stiefmutter von den Fortschritten zu erzählen, die sie machten.
    »Sie sind ihm auf den Fersen«, erzählte Jake seinem Vater, als Grey sich für eine Bootsfahrt mit Gästen bereitmachte.
    »Wieder mal dein Maulwurf bei der Polizei?«
    Jake nickte bedeutungsschwanger. »Anscheinend haben sie eine Spur.«
    »Ach ja? Das ist gut.«
    »Er wird ein bisschen nachlässig._«
    »Das dürfte am Ende sein Untergang sein.«
    »Dann hört er lieber auf, solange er noch vorne liegt.«
    »Solche Leute hören nicht auf. Es ist wie eine Droge. Sie können gar nicht anders.«
    »Lange dauert’s nicht mehr, bis sie ihn schnappen. Aber behalte das für dich. Sie wollen nicht, dass er abtaucht.«
    In dem Moment erschien Marina in der Tür. »Ich habe gute Nachrichten, Schatz.« Grey blickte sie neugierig an. »William Shawcross hat eben angerufen.«
    »Und?«, fragte Grey strahlend.
    »Er würde sehr gerne kommen und einen Vortrag bei einem literarischen Dinner halten.«
    »Na, das ist doch fantastisch!«
    »Ich habe seine Nummer notiert, damit du ihn zurückrufen kannst.«
    Grey klopfte seinem Sohn auf den Rücken. »Eine prima Idee, mein Junge.«
    »Danke, Dad.« Sie sahen Marina nach, die durch den langen Korridor zurückging.
    »Auch wenn ich nicht weiß, ob uns das retten kann«, ergänzte Grey leise.
    »Was denkst du?«
    »Ich strenge mich zur Zeit sehr an, nicht nachzudenken, aber es sieht nicht gut aus. Die Bank sitzt mir im Nacken. Es ist bloß eine Frage der Zeit, bevor wir eine schwere Entscheidung treffen müssen.«
    »Du könntest dich zur Ruhe setzen.«
    »Dazu bin ich nicht reich genug.«
    »Spiel Lotto.«
    »Wir brauchen mehr als Glück«, sagte Grey finster. »Wir brauchen ein Wunder.«

31
    Ich kann nicht glauben, dass es schon zu Ende ist«, jammerte Pat. »Das ging viel zu schnell!«
    »Ich würde liebend gerne noch eine Woche länger bleiben. Du nicht auch, Grace?«, fragte Veronica, die sich vorbeugte, um an den Lilien zu riechen. »Ach, ich liebe den Geruch hier.«
    »Sie müssen nächstes Jahr wiederkommen«, sagte Marina.
    »Es war eine wunderbare Zeit.« Jane bemühte sich, fröhlich zu klingen, obwohl sie sich fühlte, als würde ihr Inneres zu Beton. »Haben Sie vielen Dank, Marina.«
    Marina konnte fühlen, wie schwer Jane ums Herz war, und fragte sich, ob es mit dem Brigadier zu tun hatte. Die beiden waren die letzten Tage unzertrennlich gewesen, und ihr war aufgefallen, dass er nicht zum Frühstück erschienen war.
    »Sie dürfen

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