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Der Zypressengarten

Der Zypressengarten

Titel: Der Zypressengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santa Montefiore
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verlegen. Er sah so hübsch aus, dass sie Floriana nicht verdenken konnte, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch keinen Jungen gesehen, der besser aussah. Als sie heruntersprang, wurde ihr erstmals bewusst, wie viel schwerer sie im Vergleich zu Floriana sein musste.
    »Du bist also die kleine Costanza Aldorisio«, sagte er grinsend. »Wir sind uns schon begegnet, aber daran wirst du dich nicht erinnern, weil du noch so klein warst.«
    »Wirklich?«
    »Du warst mit deinen Eltern hier.« Sie nickte stumm. »Spionierst du uns auch aus?«
    Costanza wurde noch röter. »Nein, ich nicht. Nur Floriana.«
    »Dann bist du der einsame Spion?«, fragte er Floriana.
    »Nur weil keiner euren Garten mehr liebt als ich.«
    »Ja, da dürftest du recht haben.«
    »Können wir wieder in den Teil mit dem Laubengang? Ich möchte ihn gerne Costanza zeigen.«
    »Sicher, das können wir.«
    In dem Moment kam Gute-Nacht aus den Bäumen herbeigetrottet. Costanza quiekte vor Angst, als der Hund sie entdeckte und aufgeregt angelaufen kam.
    »Gute-Nacht!«, rief Floriana und bückte sich, um ihren Freund mit offenen Armen zu empfangen.
    »Hab keine Angst, Costanza«, sagte Dante, der eine Hand auf Costanzas Schulter legte. »Er ist ganz freundlich.« Costanza beobachtete, wie der Hund sich in Florianas Arme stürzte und sie fast umwarf.
    »Ist er nicht niedlich! Guck nur, er leckt mich wieder ab!«
    »Magst du keine Tiere?«, fragte Dante ihre Freundin.
    »Nein.«
    »Ich mag alle Tiere«, schwärmte Floriana. »Am liebsten würde ich selbst einen Hund haben, der immer bei mir ist und mich ganz doll liebhat. Das wäre schön.«
    »Du darfst Gute-Nacht jederzeit ausleihen«, sagte Dante, der ihre Begeisterung ansteckend fand. »Kommt, gehen wir in Mutters Garten.«
    Er schob seine Hände in die Taschen und schlenderte voraus in Richtung des Hauses. Gute-Nacht schien etwas in den Büschen zu bemerken, denn der Hund stellte die Ohren auf, reckte den Schwanz in die Höhe und flitzte auf die Sträucher zu. Floriana lächelte ihrer Freundin zu, als wollte sie fragen, »Hab ich nicht gesagt, dass er klasse aussieht?«, und Costanza erwiderte ihr Lächeln nervös. Sie fühlte sich ein wenig besser, nachdem sie richtig vorgestellt worden waren.
    Sie spazierten durch die Gartenanlagen, bewunderten die Marmorstatuen und die perfekt in Form gestutzten Hecken. Einige Gärtner arbeiteten in den Gärten, wässerten die Pflanzen, bevor die Sonne zu heiß wurde, und jäteten Unkraut. Die unerwünschten Pflanzen warfen sie in ihre Schubkarren. Als sie Dante sahen, unterbrachen sie ihre Arbeit, nahmen die Hüte ab und nickten ehrfürchtig. Floriana bemerkte es und war stolz, dass sie neben solch einem wichtigen Mann ging.
    Dante schmunzelte vor sich hin, während die beiden Mädchen aufgeregt plapperten. Costanzas Nervosität war verflogen, und sie ließ sich von Floriana alles zeigen, als gehörte ihr das Anwesen bereits. Im Meerjungfrauengarten setzte Floriana sich hin und verkündete, dies wäre ihr Lieblingsplatz, weil sie die Vögel in den Bäumen sowie das Wasserplätschern des Brunnens hörte und die Sonne auf ihrem Gesicht fühlte.
    »Dies ist der Himmel«, sagte sie schlicht, lehnte sich zurück und schloss ihre Augen. »An einem wunderbaren Ort wie dem hier muss der liebe Gott wohnen, nicht? Also, wenn er nicht in der Kirche ist.«
    Dante lachte und setzte sich zu ihr auf die Bank. »Vielleicht ist die Kirche sein Arbeitsplatz, wie bei anderen das Büro, und hierher kommt er, um weg von all den Leuten zu sein, die unmögliche Bitten an ihn haben.«
    »Meine Bitten sind nicht unmöglich«, sagte Floriana. »Ich würde nie zu viel von ihm verlangen.«
    »Und worum bittest du ihn, Piccolina? «
    Sie lächelte geheimnisvoll. »Das darf ich dir nicht sagen. Wenn ich es dir verrate, muss ich dich hinterher töten.«
    »Na, dann sag’s mir lieber nicht.«
    »Sie bittet, dass ihre Mutter wiederkommt«, platzte Costanza heraus, die sich inzwischen sicherer fühlte und ein bisschen eifersüchtig war, dass er Floriana gerade »Kleine« genannt hatte, als würde er sie schon lange kennen und sehr gern haben. Costanza setzte sich auf eine der anderen Bänke.
    »Wo ist deine Mutter?«
    »Sie ist mit einem Mann weggelaufen, den sie auf dem Markt kennengelernt hat«, antwortete Floriana unbekümmert. Da sie Dante heiraten würde, konnte er ruhig alles über sie wissen.
    »Das tut mir leid.«
    »Mir auch. Früher habe ich mir

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