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Der Zypressengarten

Der Zypressengarten

Titel: Der Zypressengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santa Montefiore
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den Papierstapeln hindurch. »Wenn Sie hier fertig sind, habe ich noch was, das Sie für mich besorgen müssen.«
    »Wieder ein Geschenk für Mrs Atwood?«
    Er wurde verlegen. »Kommen Sie später zu mir, das heißt, falls Sie nicht den ganzen Tag hiermit beschäftigt sind, was ich nicht hoffen will.« Er verschwand in seinem Büro und schloss die Tür hinter sich.
    Clementine bemerkte, dass Sylvia grinste. »Wieso rückt er nicht raus damit, dass es für sein Verhältnis ist?«
    »Eine gute Sekretärin stellt sich blind.«
    »Wer ist sie?«
    »Jemand mit einem fürchterlichen Kuhgeschmack und ohne Geruchssinn.«
    Clementine lachte. »Er riecht doch nicht, oder?«
    »Was denkst du denn?« Sie zog eine Grimasse. »Diese Art Haut müffelt immer irgendwie nach Ei.«
    »Uärgs!«
    »Ich habe so meine Erfahrung damit, und schön ist es nicht. Tja, aber er ist reich und überschüttet sie wahrscheinlich mit Geschenken. Manche Weiber tun alles für Geschenke.« Sie nahm ihre Nagelfeile wieder hervor. »Hach, was habe ich nicht schon für Geschenke gemacht!«
    »Das wollen wir bitte nicht vertiefen, Sylvia.«
    »Nein, du hast recht. Wollen wir nicht.«
    Nachdem alle Dokumente und Briefe in den richtigen Mappen waren, nach Datum sortiert, und die überflüssigen geshreddert, trat Clementine einen Schritt zurück, um ihr Werk zu bewundern. Sie empfand einen grotesken Stolz. »Alles erledigt«, verkündete sie und ging beschwingt an ihren Schreibtisch zurück.
    »Schön für dich«, sagte Sylvia. »Ich staune. Bisher dachte ich, du kannst gar nicht richtig arbeiten.«
    »Dachte ich auch.«
    »Jetzt geh lieber und frag, was du für Casanovas Süße besorgen sollst.«
    »Ich kann es nicht erwarten, sein Geld auszugeben. Egal welche Summe er vorgibt, ich verprasse das Doppelte!«
    Clementine war frustriert, als sich herausstellte, dass sie mit Mr Atwood zusammen zum Juwelier gehen sollte, um ein Armband auszusuchen. »Es ist unser Hochzeitstag«, erklärte er linkisch.
    »Wie lange sind Sie verheiratet?«, fragte sie, als sie den Laden von Nadia Goodman in der High Street betraten.
    »Mehr Jahre, als ich zählen kann. Wenn man in meinem Alter ist, hört man auf mitzurechnen.« Eine hübsche Verkäuferin brachte ihnen ein Tablett mit Goldarmreifen und lächelte Clementine an. »Also, welches gefällt dir?«, fragte Mr Atwood. Clementine hob eine Goldkette mit Smaragd-Cabochons hoch.
    »Darf ich Ihnen helfen?«, fragte die Verkäuferin und legte ihr das Armband an. »Die Farbe passt hervorragend zu Ihrem Teint.«
    »Ja, nicht? Daddy ist so großzügig.« Sie griente Mr Atwood an.
    »Bei dem Grün bin ich mir nicht sicher«, sagte er mürrisch.
    »Aber ich find’s toll!«
    Er ignorierte ihren Rehblick. Es gefiel ihm kein bisschen, dass sie sich amüsierte. »Nimm es ab«, zischte er.
    Die Verkäuferin hakte die Goldkette auf und wirkte ein wenig verwirrt. »Wie wäre es mit Blau?«, schlug sie vor.
    »Ich liebe Blau!«, schwärmte Clementine.
    Mr Atwood bat sie, eine andere Auswahl zu holen. Kaum war sie im hinteren Raum verschwunden, drehte er Clementine zu sich. »Hören Sie mit dem Blödsinn auf. Ich habe einen Ruf zu wahren.«
    »Ich mache doch bloß Spaß.«
    »Lassen Sie das.«
    »Na gut. Welche Farbe steht Ihrer Frau?«
    Er zögerte. »Rot.«
    »Dann gucken wir uns was mit Rubinen an. Sie sind ja so großzügig.«
    »Ich weiß. Das muss ich, damit sie bei Laune bleibt.«
    »Oh, sie wird sicher gute Laune haben.«
    Clementine gelang es, sich zurückzuhalten, während sie sich Goldarmbänder mit Rubin-Cabochons ansahen. Schön wie sie waren, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie mit einem nach Ei müffelnden Mann schlafen würde, egal wie viele Armbänder er ihr schenkte. Dann stellte sie sich vor, dass Joe ihr Schmuck kaufte, und empfand völlige Leere. Nein, so viel Gold und Gefunkel gab es nicht, dass es Liebe ersetzen könnte.
    Schließlich entschieden sie sich für ein Geschenk, und die Verkäuferin verpackte es in einer rot-goldenen Schachtel, die sie mit einer Schleife zuband.
    »Die glückliche Mrs Atwood«, flüsterte Clementine, der einfiel, wie unglücklich sie war.
    »Ist sie«, stimmte Mr Atwood ihr linkisch zu.
    »Das macht dann fünfzehnhundert Pfund, Sir«, sagte die Verkäuferin und lächelte Clementine zu. »Ist es Ihr Geburtstag?«
    »Nein«, antwortete Clementine. »Er will mir nur eine Freude machen.«
    »Ach ja?« Die Verkäuferin schien beeindruckt. Mr Atwood reichte ihr seine Kreditkarte. »Vielen

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