Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
Vom Netzwerk:
Erlaubnis bitten, wenn ich Caelan
oder Fletcher oder sonst jemanden küssen will."
    "Das ist richtig", antwortete er leise. "Das
musst du nicht. Aber das Problem, dass ein Vampir in dich verliebt ist, steht
immer noch im Raum."
    "Ich habe dir doch gesagt, dass es gar kein Problem
ist."
    "Du kannst es dir nicht leisten, ihn zu
ermutigen." Ihre Miene verfinsterte sich. "Ich ermutige ihn
nicht!" "Dann sendet ein Kuss vielleicht die falschen Signale
aus."
    Walküre wandte den Blick ab; dagegen gab es keine Argumente.
    "Und was ist, wenn Fletcher dahinterkommt?", fuhr
Skulduggery fort. "Willst du wegen dieser Sache deinen Freund verlieren?
Caelan mag sich dir gegenüber von seiner besten Seite zeigen, aber ich kann dir
versichern, dass er Fletcher inzwischen hasst. Ein kleiner Hinweis, eine
Andeutung würde genügen, und eure Beziehung wäre im Eimer."
    "Caelan wird nichts verraten", erwiderte sie ohne
Überzeugung.
    Dann gingen die Lichter aus. Noch bevor Walküre mit den
Fingern schnippen konnte, sprang das Notstromaggregat an.
    "Stromausfall?", fragte sie. "Oder ...?"
    "Restanten", antwortete Skulduggery. "Sie
sind da."
    Sie liefen zurück zu den anderen. Kenspeckel hatte auf der
Krankenstation einen Monitor aufgestellt, der verschiedene Bilder von den
Außenseiten des Gebäudes sendete.
    Es waren mehrere Hundert - Männer, Frauen und selbst ein
paar Kinder, Sterbliche und Zauberer - und alle standen da draußen in der
eisigen Kälte. Ihre lächelnden Münder in den mit schwarzen Adern durchzogenen
Gesichtern waren schwarz. Walküre erkannte Kranz, Shudder und Ravel und noch
ein paar andere. In die Menge um den Haupteingang herum kam Bewegung und
Tesseract marschierte nach vorn. Er blickte direkt in die Kamera.
    Walküre spürte die Angst in ihren Eingeweiden und die
Schuld, die ihr wie ein Eisklotz im Magen lag. Ein Teil von ihr, ein ganz
verzweifelter Teil von ihr jammerte und schrie, dass sie nur wegen ihr gekommen
seien, dass sie allein die Verantwortung dafür trug.
    Das stimmte natürlich nicht. Dass die Restanten entkommen
konnten, hatte, soviel sie wusste, nichts mit ihr zu tun. Wenn sie sich nicht
auf ihre Fährte gesetzt hätten, wären sie trotzdem da draußen, würden Menschen
verletzen und in fremde Körper fahren. So waren wenigstens nicht Sterbliche ihr
Ziel. Noch nicht.
    Sie beobachteten an den Bildschirmen, wie die Besessenen
sich um das Haus herum verteilten. Es war wie eine Schlinge, die sich um einen
Nacken legt.
    Ein paar näherten sich dem Zaun auf der Westseite. Einer von
ihnen wedelte mit einem Stock in der Luft herum, bis er an die unsichtbare
Kuppel stieß, die Kenspeckel errichtet hatte. Die Kuppel leuchtete an der
Stelle, an der er sie berührt hatte, blau auf. Das Blau lief in Wellen nach
außen und verlor sich allmählich wie die Ringe, die entstehen, wenn man einen
Stein ins Wasser wirft. Die Besessenen heulten auf, als sie erkannten, wie
hervorragend die Verteidigungsanlage funktionierte.
    An der Straßenseite schleuderte ein Zauberer einen
Energiestrang, der in das Blau eingesaugt wurde, ohne Schaden anzurichten. Ein
Feuerball explodierte daran, Kugeln prallten davon ab und fielen gefahrlos zu
Boden und eine Faust aus Schatten brach beim Aufprall auseinander. Diese ganzen
Angriffe hatten nichts anderes zur Folge, als dass sich blaue Wellen um das
kleine Gebäude kräuselten.
    Eine Gruppe Besessener löste sich vom Rest und begann,
mithilfe ihrer magischen Kräfte ein Loch in den Boden zu sprengen.
    "Sie graben einen Tunnel", stellte Walküre fest.
    "Da müssen sie tief graben", beruhigte Skulduggery
sie. "Wir sind zwar nicht in einer Kugel eingeschlossen, aber die Kuppel
reicht noch ungefähr zehn Meter in die Erde hinein. Es wird nicht einfach sein
für sie."
    "Wie lange wird es dauern, bis sie durchkommen?",
erkundigte sich Tanith.
    "Die Kuppel wird nicht komplett einbrechen",
erklärte Kenspeckel, "aber es könnten sich ein paar Lücken auftun. Wir
müssen damit rechnen, dass einige durchkommen, bevor sich die Kuppel von selbst
wieder instand gesetzt hat."
    "Dann lass sie meinetwegen kommen. Mir egal."
Tanith zuckte mit den Schultern. "Ich will mich nur nicht
langweilen."
    Walküre sprach es nicht laut aus, doch wenn sie in die
vielen Hundert mordlustigen Gesichter blickte, gab sie der Langeweile keine
allzu große Chance.
    "Verteilt euch", befahl Skulduggery, "aber
nicht allzu weit. Wir gehen dahin, wo wir gebraucht werden, aber wir gehen
nicht allein. Habt ihr mich verstanden?

Weitere Kostenlose Bücher