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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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schwer zu sagen.
    China Sorrows stand im Halbdunkel. Ihr rabenschwarzes Haar
hatte sie zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammengebunden. Das Licht kam von hinten
und ließ ihre Kleider leuchten und ihre Haut strahlen. Sie hielt ein Buch unter
dem Arm. Skulduggery und Walküre blieben stehen und beobachteten schweigend die
Szene.
    "Es tut mir leid", schluchzte der Mann. "Oh
Gott, Miss Sorrows, es tut mir ja so leid! Das wollte ich nicht!"
    "Du wolltest das Buch nicht unter deiner Jacke
verstecken und verschwinden, ohne mir Bescheid zu geben?", fragte China.
"Es handelt sich hier um eine sehr wertvolle Ausgabe, die in meiner
Sammlung schmerzlich vermisst würde."
    "Bitte, bitte! Ich habe Familie. Sie sind am
Verhungern."
    "Dann wolltest du ihnen das Buch zum Essen
vorsetzen?"
    "Nein ... nein, aber ..."
    "Du wolltest es also verkaufen. Wem, wenn ich fragen
darf?"
    "Ich werde nicht... ich kann nicht ..."
    "Wenn du mir sagst, wer Interesse daran hat, lasse ich
dich gehen." Ein kurzes Wedeln mit der Hand und am Ende einer Betonrampe
öffnete sich ein Teil der Wand -offensichtlich die Ausfahrt für den Wagen.
Tageslicht strömte herein. "Du wirst Hausverbot bekommen und du wirst auf
die andere Straßenseite gehen und mir schleunigst ausweichen, wenn wir uns
begegnen, doch ansonsten werde ich keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Gegen
dich. Die Maßnahmen, die ich gegen den oder die Käufer ergreifen werde, werden
ziemlich schwerwiegend sein, selbst für meine Verhältnisse. Ich frage nie
zweimal - meine Geduld ist sehr begrenzt. Du wirst es mir jetzt sagen."
    Er ließ die Schultern hängen. "Eliza Scorn."
    Falls Chinas Miene irgendeine Reaktion verriet, war diese
nicht zu erkennen, da ihr Gesicht im Schatten lag. "So, so. Du kannst
gehen."
    "Ich ... kann?"
    China seufzte und der Mann rappelte sich auf, fuhr sich mit
der Hand über die Augen und eilte zu der Rampe.
    "Warte", rief China ihm nach. Sie blickte ihn
lange an. "Wenn du ohne das Buch zu Eliza Scorn kommst, wird sie dich
höchstwahrscheinlich umbringen und deine ganze bejammernswerte Familie, die am
Verhungern ist, dazu." Sie hielt es ihm hin. "Hier, nimm."
    "Wirklich?"
    "Ich habe hier irgendwo noch drei Exemplare davon. Nimm
es, bevor ich meine Meinung ändere."
    Er hastete zu ihr zurück und nahm das Buch in Empfang.
"Danke", schluchzte er. "Danke für deine Freundlichkeit und ...
und deine Schönheit. Ich ... ich liebe dich, Miss Sorrows. Ich habe noch nie
jemanden so sehr -"
    "Auf dich wartet eine bejammernswerte Familie, die am
Verhungern ist, du Schmutzfink. Geh zu ihr zurück."
    Der Mann riss den Blick von ihr los und rannte heulend die
Rampe hinauf und hinaus auf die Straße. Die Wand schloss sich hinter ihm. China
drehte sich um und das Licht fiel auf ihr perfekt geschnittenes Gesicht.
    "Eine freundliche Geste", sagte sie, "einzig
und allein für dich, Walküre. Ich weiß, wie wenig es dir gefällt, wenn ich
gemein zu den Leuten bin."
    Walküre kam lächelnd aus der Dunkelheit.
"Freundlichkeit steht dir."
    "Findest du? Ich glaube, ich bin ziemlich allergisch
dagegen. Aber was kann ich für euch beide tun? Seid ihr womöglich hergekommen,
weil ihr meine Meinung hören wollt zu Angelegenheiten, die bei dieser streng
geheimen Versammlung besprochen wurden, zu der ich nicht eingeladen war?"
    "Du magst zwar nicht dort gewesen sein, aber eine Frau
mit deinen Verbindungen hat sicher schon detaillierte Berichte gehört",
vermutete Skulduggery.
    "Unsinn. Die Versammlung war schließlich streng
vertraulich. Herzlichen Glückwunsch übrigens."
    Skulduggery grunzte. "Da gibt es nichts zu
beglückwünschen."
    "Sei nicht so bescheiden - ich habe schon seit Jahren
nicht mehr so gelacht. Erskin hat vielleicht das Zeug für einen guten Ältesten
und Corrival Deuce zum Großmagier zu wählen ist eine geniale Entscheidung. Aber
du? Mein lieber Skulduggery - das ist genialer Wahnsinn."
    "Nun ja, wir werden sehen, wie sich alles entwickelt,
aber wir sind leider wegen einer eher kosmetischen Angelegenheit hier."
Skulduggery trat ins Licht und China sah sein herunterhängendes Gesicht.
    "Du meine Güte."
    "Es wird besser, wenn ich so mache." Er ohrfeigte
sich selbst und begann heftig mit dem Kopf zu wackeln, worauf das Gesicht sich
etwas fester um den Schädel legte.
    "Nun", meinte China, "wenigstens bewahrst du
dir deine Würde. Komm mit. Und sieh zu, dass die Fassade immer in Bewegung
bleibt."
    Sie tippte den Wagen an und die Scheinwerfer gingen aus.
Alle drei verließen sie

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