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Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)

Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)

Titel: Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Trinkgeld gegeben hatte.
    „Probleme mit der Freundin?“, fragte ihn die Kellnerin, als sie an den Tisch kam.
    „Sie ist ein bisschen angespannt.“
    „Und viel zu dürr.“ Die Kellnerin beugte sich nach vorn, während sie ein Glas Bier vor ihm abstellte und ihm einen verführerischen Blick zuwarf. „Das hier geht aufs Haus. Ich heiße übrigens Eve. Genau wie die Frau, die den verbotenen Apfel gegessen hat. Wieso schaust du nicht noch mal rein, wenn du von deiner Reise wohin auch immer zurück bist?“ Sie ging mit langsamen Schritten davon und achtete darauf, dass er einen guten Blick auf sie hatte.
    Über die Lautsprecheranlage wurde durchgegeben, dass nun das Boarding für den Flug nach Heathrow begann. Alle Anwesenden mit Tickets für die First Class eilten nach vorn. Die Business Class war als Nächstes dran.
    Storm warf einen Blick auf sein First-Class-Ticket, doch er blieb sitzen. Er hatte kein Interesse daran, schon jetzt an Bord zu gehen. Falls er dies tat, würden alle Passagiere, die nach ihm einstiegen, sein Gesicht sehen, während sie langsam die Gänge entlanggingen, nach ihren Plätzen suchten und ihr Gepäck verstauten. Storm wollte erst als Letzter das Flugzeug besteigen. Er wollte so weit wie möglich vorne im Flugzeug sitzen und auch als Erster aussteigen. Auf diese Weise konnte er alle anderen Passagiere beobachten und mit etwas Glück keine Aufmerksamkeit auf sich lenken
.
    Als es so schien, dass nun die letzten Passagiere an Bord gingen, warf Storm eine Zehn-Dollar-Note als Trinkgeld auf den Tisch und ging zum Gate hinüber. Er hatte Showers nicht gesehen und war neugierig, wo sie wohl abgeblieben war.
    „Willkommen an Bord“, sagte die Angestellte der Fluggesellschaft zu ihm und nahm sein Ticket entgegen. „Oh, Sie sitzen in der First Class. Sie hätten schon früher an Bord kommen können.“
    „Der Ruf der Natur.“ Er bückte sich, scheinbar um seinen Schuh zuzubinden. Er wollte Zeit schinden. Wo war Showers?
    Da hörte Storm, wie jemand auf ihn zugelaufen kam.
    „Ich habe ein Ticket.“ Es war eine Frau, doch nicht Showers. Storm fiel auf, dass sie einen leichten russischen Akzent hatte.
    „Sieht ganz so aus, als hätten wir hier drei Leute, die zu spät eintrudeln“, sagte Showers, während sie zum Gate ging.
    „Ja“, sagte die Angestellte, „und Sie sitzen alle drei in der First Class. Was für ein Zufall.“
    „Oh ja, in der Tat“, sagte Storm.

KAPITEL ACHT
    Gleich als er sie ansah und ihren russischen Akzent hörte, wusste er, womit er es zu tun hatte. Sie war etwa Ende zwanzig, trug funktionelles Schuhwerk, hautenge Designerjeans und einen dunkelgrauen Pulli über einem tief ausgeschnittenen weißgestreiften Shirt, das hinten unter dem Pulli hervorlugte. An ihrem Handgelenk befand sich eine professionelle Taucheruhr. Sie trug keinerlei Schmuck, aber einen dünnen Silbergürtel um die Taille. Storm ging davon aus, dass dieses Teil in ihren manikürten Händen leicht zu einem Mordwerkzeug werden konnte. Er schätzte sie auf einen Meter sechsundsechzig und etwa vierundfünfzig Kilo. Sie hatte lange schwarze Haare, die aus ihrem bronzefarbenen Gesicht zurückgebunden waren. Über ihren dunklen Augen wölbten sich perfekte dünne Brauen.
    Storm wusste, dass die SWR – die Nachfolgeorganisation des sowjetischen KGB – Frauen nicht für emotional stabil genug hielt, um sie als Agenten auszubilden. Stattdessen setzte sie der russische Auslandsnachrichtendienst als Sekretärinnen, Kuriere und manchmal sogar als Prostituierte bei verdeckten Operationen ein. Manche sandten sie sogar als
Illegale
ins Ausland. Sie verschafften ihnen falsche Lebensläufe und schickten sie in feindliche Länder, damit sie sich vor Ort integrierten und sich in wichtige Positionen hocharbeiteten, um zu spionieren. Aber man setzte sie nie als Wympel-Soldaten oder im Personenschutz ein.
    Falls Storm sich nicht irrte, war diese Frau keine gebürtige Russin, sondern stammte aus einer der ehemaligen Sowjetrepubliken, deren Geheimdienste die Moskauer Macho-Klischees nicht teilten. Er vermutete, dass sie für Ivan Petrov arbeitete.
    Der Nachtflug verlief ereignislos. Unglücklicherweise saß Storm neben einer plumpen Frau mittleren Alters, die vier Gläser Riesling hinunterkippte, gleich darauf einschlief und mit offenem Mund zu schnarchen begann.
    Sobald das Flugzeug gelandet war, stieg Storm aus und behielt sowohl die Eurasierin als auch Showers im Auge. Nachdem sie den Zoll und die Einreisekontrolle

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