Derrick Storm 3: A Bloody Storm - Vom Sturm getrieben (German Edition)
kannst.“
Oscars Blick fiel auf das dargebotene Messer und dann auf Storm.
„Dachte ich’s mir doch“, meinte Casper und steckte das Messer mit einem geübten Handgriff zurück. „Ich dachte mir schon, dass du nicht die Eier dafür hast.“ Er sah Dilya an und sagte: „Trotzdem hat unser kleiner Kommunisten-Geek hier irgendwie recht. Wir wurden angeheuert, um das verschwundene Gold zu suchen. Warum schickt Jones nicht einfach die Marines, wenn diese FBI-Tussi unbedingt gerettet werden muss?“
„Wir sind am nächsten dran“, sagte sie.
„Und wir sind unauffällig“, fügte Storm hinzu.
„Du meinst ersetzbar“, beschwerte sich Casper.
„Diese Frau weiß, wo sich das Gold befindet“, sagte Dilya. „Wenn sie redet, bevor wir sie da rausholen können, tappen wir womöglich in eine Falle.“
„Also müssen wir sie entweder rausholen oder zum Schweigen bringen“, fasste Casper ihre Möglichkeiten zusammen.
„Wir holen sie da raus“, schnappte Storm. „Keiner wird ihr etwas antun.“
Caspers Hand ruhte noch immer auf dem Griff seines Messers. „Ich bin nicht wie unser kleiner Kommunistenfreund hier, Stevieboy. Wenn du mich am Shirt packst und meinen Kopf auf die Tischplatte hämmerst, verpass ich dir eine. Dann hast du ein genauso schönes Souvenir wie unsere kleine usbekische Prinzessin hier.“
„Warum lasst ihr zwei nicht endlich die Hosen runter und bringt es hinter euch?“, sagte Dilya. „Das hier ist keine Demokratie. Jones hat uns einen Befehl erteilt, und wir alle müssen ihm, aus verschiedenen Gründen, Folge leisten.“
Casper nahm die Hand vom Messer und fragte: „Und wo halten sie diese Tussi fest?“
Dilya zeigte auf einen Punkt auf der Karte. „Das hier ist die Stadt Jizzakh. Jones hat für unseren Transport und ein Satellitenortungsgerät gesorgt, die Sachen warten auf der anderen Seite des Berges auf uns, wenn wir morgen früh die Grenze überqueren. Er hat mich angewiesen, unser Team per GPS zu dem Ort zu lotsen, an dem die Frau festgehalten wird. Sobald wir diesen Ort erreichen, soll ich die Leitung an Casper übergeben.“
„Casper?“, fragte Storm ungläubig.
„Ja“, sagte sie mit Nachdruck. „Jones hat sich in diesem Punkt sehr deutlich ausgedrückt. Wir sollen keinesfalls versuchen, Kontakt mit der CIA aufzunehmen, während wir in Jizzakh sind, weil unsere Signale von der usbekischen Regierung abgefangen werden könnten. Jones sagte, dass es an Casper sei, einen Plan zur Rettung von Agent Showers zu entwerfen.“
„Jones will wohl vermeiden, dass du diese Rettungsmission genauso vermasselst wie die Operation in Tanger“, sagte Casper.
Obwohl er innerlich vor Wut kochte, behielt Storm die Kontrolle.
„Zuerst holen wir Showers da raus“, sagte Dilya, „und dann kümmern wir uns um das Gold.“
„Gesetzt den Fall, dass sie noch lebt“, meinte Oscar.
Casper grinste und offenbarte eine Zahnlücke. „Sei mal lieber nett zu mir, Stevieboy. Das Schicksal deiner kleinen Freundin liegt jetzt in meinen Händen.“
„Das stimmt, also entwirfst du diesmal besser einen perfekten Rettungsplan.“
Storm war besorgt. Nicht um sich selbst, sondern um Showers. Er wollte gar nicht daran denken, was man ihr in diesem Augenblick antun mochte.
KAPITEL ACHT
Wo war sie?
April Showers blieb vollkommen ruhig. Sie wollte ihren Entführern nicht zeigen, dass sie bei Bewusstsein war. Sie musste ihre Lage einschätzen. Wie lange war es her, dass man sie in England entführt hatte? Wie lange war sie betäubt gewesen? Durch halb geschlossene Lider suchte sie vorsichtig ihre Umgebung ab. Die kleine Kammer, in der sie sich befand, war nur spärlich beleuchtet, aber es schien niemand da zu sein, der sie beobachtete. Gut so. Sie öffnete ihre Augen vollständig und suchte mit dem Blick nach einer Überwachungskamera, doch sie konnte keine ausmachen.
In der Kammer war es kalt und feucht. Eine einzelne trübe Glühbirne baumelte in der Mitte von einer Betondecke. Die Wände bestanden ebenfalls aus Beton. Ein metallener Abfluss befand sich in einer Ecke, daneben wand sich ein Wasserschlauch um eine metallene Wandhalterung. An der hohen Decke entdeckte sie mehrere Fleischerhaken und erkannte, dass sie sich in einem Schlachtraum befinden musste. Der unangenehme Geruch bestätigte ihre Vermutung, es stank nach Fäulnis. Fliegen landeten auf ihrer Haut. Als sie versuchte, eine von ihnen zu erschlagen, schoss ein plötzlicher Schmerz durch ihren rechten Arm. In ihrer durch die
Weitere Kostenlose Bücher