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Derrick Storm 3: A Bloody Storm - Vom Sturm getrieben (German Edition)

Derrick Storm 3: A Bloody Storm - Vom Sturm getrieben (German Edition)

Titel: Derrick Storm 3: A Bloody Storm - Vom Sturm getrieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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aktuelles Modell der Marke Range Rover erwartete ihn am Rollfeld in Kasachstan, eine Frau stand neben dem Fahrzeug. Dem Foto nach zu urteilen, das Jones ihm gezeigt hatte, handelte es sich um Dilya.
    „Willkommen in Kasachstan“, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. Storm schätzte sie auf eine Größe von etwa eins fünfundsechzig und fünfundfünfzig Kilo. Sie hatte kurzes schwarzes Haar und einen festen Händedruck. Obwohl sie ursprünglich aus Usbekistan stammte, sprach sie mit einem deutlichen britischen Akzent.
    „Schnappen Sie sich ihr Gepäck und steigen Sie ein“, sagte sie. „Ich fahre Sie zum Sammelpunkt, die anderen warten schon auf uns.“
    „Haben Sie in England studiert?“, fragte er während sie sich vom Rollfeld entfernten.
    „Die Sowjets haben uns keine Auslandsreisen erlaubt, als ich noch ein Kind war. Doch in all unseren Schulen lehrte man aus englischen Büchern. Deshalb sprechen wir mit diesem Akzent. Die Tonbänder, mit denen wir übten, stammten aus London. Darüber hinaus spreche ich drei weitere Sprachen, und bei denen ist kein britischer Akzent hörbar. Nur wenn ich Englisch spreche, kommt der britische Akzent durch.“
    Sie musterte ihn und sagte: „Sie werden auffallen, wenn wir in abgelegene Bergregionen vorstoßen. Sie sehen nicht aus wie die Männer aus dieser Gegend. Die Leute werden Sie für einen Russen halten, und jeder hier hasst die Russen, weil sie uns jahrzehntelang unterdrückt haben.“
    „Ich werde einfach eine amerikanische Flagge schwenken.“
    „Erzählen Sie einfach, Sie seien vom amerikanischen Fernsehen. Wir lieben amerikanisches Fernsehen. Falls Sie ein paar Frauen beeindrucken wollen, sagen Sie ihnen einfach, dass Sie von der Show Dancing with the Stars kommen und in Usbekistan einen Tanzwettbewerb veranstalten wollen. Sie wären ein Held!“
    „Danke für die Tipps“, sagte er. Ihm fiel die Narbe auf, die sich über ihre Wange zog. Ihr Gesicht wurde vom Licht des Armaturenbretts erhellt, während sie durch die tiefschwarze Nacht fuhren. Sie bemerkte, dass er auf die Narbe starrte.
    „Was halten Sie von meiner kleinen Verschönerung?“, fragte sie. „Ein kleines Andenken. Hierzulande verletzt man eine Frau immer im Gesicht. So wird sie jeden Tag, wenn sie in den Spiegel blickt, daran erinnert, was man ihr antun kann – eine Art Machtbeweis. Und jeder, der sie ansieht, weiß, dass es gefährlich ist, sich mit ihr einzulassen.“ Der Wagen fuhr über eine Straßenschwelle, und beide wurden in ihren Sitzen durchgerüttelt, als Dilya von der Hauptverkehrsstraße auf einen Trampelpfad abbog, der einen Berg hinauf führte.
    „Sind Sie nie gefoltert worden?“, fragte sie.
    „Nur von meinen Ex-Freundinnen.“
    Kurz darauf kam der Range Rover bei einem kleinen Bauernhaus mit rustikalen Steinwänden und einem Holzdach an. Es lag vollkommen abgelegen. Dilya parkte den Wagen und erklärte: „Der Amerikaner dort drinnen heißt Casper, und der Russe heißt Oscar. Ich werde Sie Ihnen vorstellen.“ Er folgte ihr durch die hölzerne Eingangstür.
    Ein Mann mit Brille saß an einem Tisch und hob den Blick von einer Karte, die er gerade studierte. Storm erkannte ihn als Oscar. Auf der anderen Seite des Raums saß ein Mann am Rand eines Bettes und rauchte eine Zigarette. Casper.
    Oscar stand auf, Casper nicht. Oscar sprach, Casper starrte ihn an.
    „Sie müssen Steve sein“, sagte der Ex-Sowjet-Geologe.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen, Oscar“, erwiderte Storm. Dann schaute er zu Casper hinüber und sagte: „So treffen wir uns wieder.“
    „Hallo, Stevie“, sagte Casper, und sprach seinen Namen in einem Tonfall aus, der ganz offensichtlich abschätzig klingen sollte.
    Bei ihrer letzten Begegnung hatte Casper schwarzes Haar gehabt. Nun war es vollkommen weiß und zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Außerdem hatte er seiner Sammlung ein neues Tattoo hinzugefügt. Es prangte auf seinem rechten Oberarm und zeigte einen Schädel. Aus dem einen Auge wand sich eine Schlange, während in der Höhle des anderen ein Messer steckte.
    „Dachte, du wärst in Tanger draufgegangen“, sagte Casper und ignorierte damit Jedidiah Jones’ Anweisung, nicht über vergangene Missionen zu sprechen.
    „Enttäuscht?“
    Casper grinste spöttisch. „Ich weiß nur, dass die Sache in Tanger echt schiefging, und ich habe gehört, dass du der Grund dafür warst.“
    „Es ist tatsächlich einiges schiefgelaufen“, erwiderte Storm, „und ich habe angenommen, dass du

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