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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Joche / welches dich hart gnug drucken sol. Je du tumer Kloz / antwortete er / beste hestu dann noch auff diesem Vorsatze? Ich gelobe dir bey meiner Redligkeit / dz du schwehr abtrag machen solt. Fingen hiemit aufs neue einen grausahmen Streit an / daß die Funken auß ihren Helmen und Waffen sprungen auch Herkules nachgehends bekennete / daß nach Gamaxus seines gleichen ihm nicht vorkommen währe. Der Pannonier wahr am Halse und in der Rechten Seiten wund; Herkules hatte einen Hieb oben an das Rechte Bein bekommen / und vergossen beiderseits zimlich viel Blut / wiewol Pines am meisten /welcher noch endlich seines Schildes wieder mächtig ward / da sie sich zum andernmale verpausteten. Nun merkete der Pannonier gleichwol / daß der Abgang seines Blutes ihm die Kräfte umb ein grosses verringerte / wolte sich deswegen der annoch übrigen recht und mit vortel gebrauchen / und ging zum drittenmahl grimmig loß / fand aber solche gegenwehr / daß er sich verwunderte / wie ihm dieser junge Ritter aushalten möchte; fassete endlich den Schild / und warf damit Herkules wieder die Brust / daß er drey Schritte zurük prallete / trat ihm nach / und wahr des ganzen vorhabens ihn zugreiffen / und vor leibeigen anzunehmen / hatte ihm auch den Arm schon ümb den Hals geleget / woruber Ladisla / die GrosFürstin / und andere / höchlich erschraken: Er aber drehete sich ringfertig loß / und versetzete ihm einen Schnitt über die Linke Hand / daß drey Finger davon zur Erde fielen. Noch dannoch wolte der Unhold nicht gewonnen geben / hieb ihm den Schild mitten voneinander / mit einem Streich / daß er zur Erde fiel / und also ein jeder sich mit dem Schwerte schützen / und den Feind angreiffen muste; worin aber Herkules dem Pannonier zu fertig und erfahren wahr / hatte etlichemahl Gelegenheit / ihn niderzustossen / suchte aber nur / wie er ihn lebendig in seine Gewalt bringen möchte / welches ihm folgender Gestalt glückete: Er gebrauchete sich eines kurzen Lagers daß ihn Pines sehr nahe treten muste / welcher einen starke Streich auff ihn führend / sich verhieb / daher Herkules ihm die Rechte Hand verwundete / daß er sein Schwert nicht mehr führen kunte / dessen er über die masse traurig ward /und doch sein schandsüchtiges Maul nicht zu zähmen wuste / sondern zu Herkules sagete: O du unwerder nichtiger Tropf / du Verläuffer deines Vaterlandes; haben die Götter mich zu dem Ende durch meine Kraft in so mannicher Gefahr geschützet / daß ich unter deinem kindischen Schwert erliegen sol? Sihe da / du leichter Bube / vollende an mir den Sieg / dessen du unwirdig bist. Warf hiemit das Schwert von sich / und erwartete unerschrocken / wann Herkules ihn niderstossen würde; der sich aber durch diese Schmachrede nicht zu übermässigem Zorn bewägen lies / sondern zu ihm hintrat / den Helm herunter risse / und mit dem Schwertknauffe ihm eins wieder die Stirn versetzete / daß er taumlich zur Erden stürzete; also rief Herkules seinen Gallus und Neklam herzu /welche ihm Hände und Füsse binden / und wie ein Vieh hinweg schleppen muste / dessen er sich als ein Rasender gehuhb. Die Grosfürstin und alle andere /wurden dieses Sieges höchlich erfreuet / dz sie vor freude jauchzeten; doch ging Herkules mit grosser Unmacht in das näheste Lusthauß / ließ sich daselbst abzihen / und die Beinwunde verbinden / über welcher er noch drey andere / wie wol geringere empfangen hatte / da sein Gemahl mit Frr. Lukrezien und Sibyllen hin zulief / ümb seine verwundung zubesichtigen; und nach dem sich gar keine Todesgefahr noch Lähmung befand / sondern Galehn sie einer schleunigen Heilung versicherte / lacheten und weineten sie zugleich vor Freuden / gingen hin / uñ brachten den andern diese fröliche Zeitung / deren der Käyser sich nicht minder als Ladisla und Baldrich erfreuete / lies auch den gefangenen Pannonier laben und das Blut stillen / damit er von mattikeit nicht verginge. Die andern Pannonier hatten sich uber ihres Führers Gefängnis so heftig entsetzet / daß ihnen Herz und Muht entfallen wahr / und weinig Lust hatten / den Kampf anzutreten / biß der vornehmeste unter ihnen sie ermunterte / und diese Rede hielt: Es ist viel zuspät / ihr redlichen Brüder / den Streit abzuschlagen / und viel zu früh / das Herz sinken zulassen / dann sehet / unser Häupt ist überwunden / und mit ihm leider das ganze Königreich auff 10 Jahr lang / welches aber doch leidlicher ist / als daß wir ihn solten in der Noht und knechtschaft stecken

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