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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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angreiffen / was versuchen? sagte Krito: Diese Landstreicher sollen uns wenig mühe schaffen / wann nur dem innerlichen Span wird gerahten seyn. Jedoch / weil er sahe / daß gefahr verhanden wahr / und er den Sieg nicht würde erhalten / wo er nicht vorsichtig spielete / rieff er überlaut: Er vergäbe hiemit seinem Sohne und dem ganzen KriegsHeer völlig / und nach allem ihrem begehren / setzete dessen seine Fürstliche Träue zu Pfande / und ließ alsbald seinem Sohn die Ketten abnehmen / umbfing ihn aus ertichteter Liebe /und versprach / nach gehaltener Schlacht ihm seinen Willen zuvergnügen; welches zwar der Sohn nicht gläubete / und ihm doch liebe wahr / daß er die Freyheit erlangete / nicht allein mit zu fechten sondern auch den rechten Flügel zuführen / welcher in 17000 Reuter bestund; da er dañ nach angelegter Rustung 2000 seiner geträuesten Leute umb sich nam / die er wuste / nach alle seinem Willen fertig und bereit zu seyn / massen er in steter Furcht lebete / der Vater würde ihm durch Meuchelmörder / auch wol mitten in der Schlacht nachstellen. Der linke Flügel / 20000 Reuter stark / ward von einem Wendischen Herrn /nahmens Plusso / angeführet / welcher ein überaus verwägener starker Ritter / und in Feldschlachten wol geübet wahr. Der alte Fürst ordente seinem Sohn einen Feldmarschalk zu / nahmens Niklot / welcher ihm sehr geträu / und in allen Bübereien beypflichtig wahr / und solte derselbe acht auff seinen Sohn geben / ob er irgend sich etwas gefährliches unternehmen würde / weil er offentlich bekennen dürfte / daß er sich der Liebe zu dem Fräulein noch nicht begeben hätte. Und wann die Götter diesen meinen ungerahtenen Sohn hinnehmen wolten / sagete er / es geschähe auff was weise es möchte oder könte / hätte ich ihnen / und die darzu behülfflich währen / hoch zu danken. Welches dieser wol verstund / und seinem Fürsten versprach / ihn / wo möglich / dieser Furcht zubenehmen. Das Fußvolk 20000 Mann / führete Krito selbst zwischen der Reuterey / und wahr Herr Gunderich /seines verstorbenen Bruders Sohn darüber Oberster Statverweser. Das ganze Heer / weil ihnen alles nach willen versprochen wahr / stellete sich überaus freidig zum Treffen / fingen ein starkes Feldgeschrey an / und meineten / es könte ihnen an dem Siege durchaus nicht fehlen. Herkules (der sich bey seinem Heer noch immerzu in angestrichener Farbe vor einen Persischen Abgesanten halten ließ) schickete Leches und Klodius mit 1000 Pferden vorne an / unter dem befehl / durchaus nicht ernstlich zu treffen / sondern sich / wo möglich / nur ein wenig mit des Feindes ausgeschikter Reuterey zu tummeln / und etliche Gefangene zuerhaschen / von denen man des Feindes Vorhaben berichtet werden könte; gingen demnach sehr behutsam fort / biß ihnen eine feindliche Schaar 1500 stark auffstieß / die mit grimmiger Wuht in sie fielen / daß sie sich nohtwendig wehren musten / da sie dann / ungeachtet sie zur helfte übermannet wahren / sich dergestalt ihren Feinden zuerkennen gaben / daß jene den ersten Eifer bald ablegten / und ihrer Schanze besser acht nahmen: jedoch zog sich Leches gerne zurük / hatte in diesem kurzen Treffen 200 Mann eingebüsset / und an Feindes Seiten 650 erleget / und 25 gefangen / mit welchen er nach Herkules eilete / und alles Zustandes berichtet wurden / daß der Zwiespalt zwischen Vater und Sohn gleich diesen Morgen / mehr auffgeschoben als auffgehoben währe; hätten demnach die Völker noch keine Speise genossen / weil sie mit diesem Vergleich zutuhn gehabt. Wolan / sagte Herkules / diese beyden Räuber und MenschenDiebe sollen ob Gott wil / über meine Frl. Schwester sich nicht lange mehr zanken / und unsere Zeit ist kommen; gab das Feldgeschrey aus: Hilff Gott! ließ auffblasen und trummeln /und zog in wolgesezter Ordnung und guter freidigkeit loß. Ihre Feinde wahren gleich zuspeisen bedacht /weil sie aber die vielen glänzende RitterHarnische und blanke Waffen sahen / griffen sie auch zum Gewehr / wiewol nicht alle mit gleichem Muht und Herzen / dann die Friesen / deren ohngefehr der dritte Teil wahr / so wol zu Rosse als zu fusse / währen lieber aus der Gefahr gewesen / als die ohndas die unverantwortliche Taht des Wenden nicht billichte / und wol merketen / daß derselbe ihre freiheit zuschwächen /alle gelegenheit suchete; jedoch musten sie wider ihren Willen fechten / weil ihnen nit allein lauter Wendische Befehlichshaber gesetzet / sondern sie auch durch die Wendischen

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