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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Völker dergestalt verstecket wahren / daß sie weder einer dem andern ihre Meinung offenbahren / noch Abtrit nehmen kunten. So bald beide ansehnliche Heere sich ins Feld gesetzet / und einer den andern ins Gesichte bekam / sendete Ladisla einen Heerhold / seinen Leches an Krito ab / und ließ ihm sagen: Der Großmächtige König aus Böhmen / König Ladisla / nachdem er vernommen /daß sein H. Vetter und Vater der GroßFürst aus Teutschland Herr Henrich / nebest seinem Gemahl und Frl. Tochter / von dem Wendischen Fürsten Krito / und seinem Sohn Gotschalk / unabgesaget / und unter dem schein einer Brüderlichen Zusammenkunfft und Beredung / gefangen hinweg geführet worden; hätte seine Pflichtschuldigkeit ihn auffgemahnet demselben kindliche Träue zuerweisen / als welcher ihn in der Jugend väterlich aufferzogen; begehrete demnach an den Wendischen Fursten / entweder gnugsame Ursachen der geschehenen Entführung anzuzeigen / oder in Mangel deren (wie ihm dañ unmöglich seyn würde / eine so schändliche Taht zurechtfärtigen) vor erst /den GroßFürsten samt den seinigen alsbald auff freye Füsse zustellen; und hernach / wegen begangener unfürstlicher ganz unverantwortlicher Entführung umb Verzeihung zubitten / und gebührlichen Abtrag zumachen; im fall aber er sich dessen wegern würde / solte ihm hiemit nicht allein als einem Erzfeinde und offentlichen StrassenRäuber abgesagt / sondern auch die FeldSchlacht angekündiget seyn / da dann der wahre Gott als ein gerechter Richter und Rächer aller Untahten / der gerechten Sache schon beistehen / und den Verbrecher zur gebührlichen Straffe zihen würde; jedoch foderte der Böhmische König ihn den Wendischen Fürsten / und der gebohrne GroßFürst aus Teutschland Fürst Baldrich / seinen Sohn Gotschalk aus zum absonderlichen Kampffe / da sie sonsten so viel herzens haben dürfften zuerscheinen; worauff er als ein Gesanter der Antwort wolte gewärtig seyn. Krito wahr zu stolz / selbst zuantworten / rief seinen Verweser Gunderich zu sich / und legte ihm die Worte in den Mund; welcher dann dieses vorbrachte: Der freye Fürst und Beherscher der unüberwindlichen Wenden / auch erwähleter Großmächtiger SchuzHerr des Friesischen Königreichs / hätte keinem Menschen in der ganzen Welt seines tuhns und lassens Rede oder Antwort zugeben / vielweniger dem vermeyneten Böhmischen Könige / von welchem man bißher nichts gehöret / als daß umb eines Weibes willen er der Römer Joch ohn einigen Schwertschlag über sich genommen / und ihnen als ein Knecht bedienet währe; daher man ihn mehr vor einen Sklaven als König achten müste / und zugleich unwirdig schätze / mit welchem ein freier Fürst absonderliche Handwechselung hielte; So wuste man überdas schon / daß kein Teutscher junger Fürst mehr im Leben währe / und sein Sohn viel zu ädel / mit einem ertichteten Fürsten sich zuschmeissen; den begehreten Abtrag wolte er ihm diese Stunde machen / und ohn weitere Anfoderung willig und gerne vergnügen / daß er dessen forthin nicht mehr begehren solte: Leches antwortete hierauff: Daß mein gnädigster König seine freiheit den Römern übergeben / und deren Dienstbarkeit solte über sich genommen haben / ist eine öffentliche Land- und Schandlüge / und wird von deinem Fürsten nur zu dem Ende ertichtet / daß er sich des absonderlichen Kampffs entbrechen möge / welches ihm doch sein Leben nicht lange fristen wird. Ob auch der Durchl. Fürst Baldrich tod oder im Leben sey / wird seine streitbare Faust gar bald Kundschafft geben. So sage du nun deinem Fürsten zum endlichen Schlusse: Mein gnädigster König halte deinen Fürsten als einen überzeugeten öffentlichen StrassenRäuber und MenschenDieb unwirdig seines Schwerts / und sich zu hoch /seine Hände mit solchem nichtigen Blute zubesudeln /gelebe auch der Hoffnung / es werde der gerechte Gott seiner guten Sache beypflichten / uñ ihm gönnen / daß der ruchlose Räuber zur gebührlichen Straffe gezogen werde. Gunderich wiedersprach diesem / als einer unbillichen Schmähung / die einem Heerhold nicht frey hingehen müste. Aber Leches sagte zu ihm: Mein Kerl / hier gilt nicht lange zankens / sondern ich bleibe auff meinem Vorbringen / dessen ich gnugsame Volmacht habe / und weil du mir dräuest / fodere ich dich auff einen absonderlichen Kampf / welchen du mit mir austragen must / wo du sonst Ritter Standes nicht wilt unwirdig gescholten seyn. Kehrete hiemit umb / und rennete Sporenstreiches nach ihrem Heer /weil

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