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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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hergesand / sie zuerretten / werde ich sie ihm auch wol gönnen / wann er nur ihren guten willen erwerben kan; wiewol / die Warheit zu sagen / ich sie an einen solchen Ort in meinem Herzen gewünschet habe / daher ich ein gleichmässiges nehmen könte / welches beydes Baldrich und Siegward verstunden / aber sich dessen nicht merken liessen; dann er hätte sie diesem gerne gegeben / und dagegen Frl. Schulda aus Scheden seinem Sohn gefreiet / welches nunmehr zu späte wahr. Sie ritten ingesamt nach dem Lager / woselbst Herkules und Ladisla nebest Neda und Neklam auffwarteten / den GroßFürsten und sein Gemahl ehrerbietig zu empfahen / da sie / als der Sprache unerfahrne durch Neda das Wort tuhn liessen / welcher also anfing: Großmächtigster GroßFürst / gnädigster Herr; die auch Großmächtige Fürsten und Herren / König Ladisla und GroßFürst Herkules / eurer GroßFürstl. Hocheit gehorsamste untertähnige Söhne / dañ auch die Durchleuchtigste GroßFürstin / und erwählete Furstin zu Susa / Fr. Valiska / eurer Hocheit ganz ergebene Tochter / entbieten ihrem Gn. Herr Vater uñ Gn. Fr. Mutter durch uns kindlichen Gruß / wunschen ihnen alles wolergehen an Leib und Seel / und lassen ihnen wissen / was gestalt sie annoch frisch und gesund leben / auch willens sind / ihre herzgeliebete Eltern schier künftig zubesuchen / haben uns gegenwärtige Gesanten / nebest den Durchleuchtigsten Großfürstlichen Herrn aus Meden / Fürst Arbianes (der sider eroberter Schlacht gemisset / aber sich geliebts Gott wieder finden wird) abgeschicket / beydes an die Großmächtigste Königin in Böhmen / und an ihre Großfürstl. Hocheit / um etwas gewisses zu werben /welches zu gelegener Zeit sol vorgetragen werden /unterdessen befehlen wir uns eurer Hocheit zu aller gewogenheit und Gnade / wünschen derselben Glük wegen jezt geschehener Erlösung / und bitten / daß Gott dieselbe hinfüro vor solcher und dergleichen gefahr gnädiglich bewahren wolle. Der Großfürst sahe die Gesanten an / verwunderte sich ihrer Furstlichen geberden / bedankete sich des geschehenen Wunsches und geleisteter Rettung / hieß sie wilkommen seyn /erfreuete sich seiner geliebeten Kinder glüklichen wolergehens / und ließ sich vernehmen / daß ihre vorgenommene Werbung ihm nicht solte unangenehm seyn. Baldrich ließ in seinem Zelt alsbald Mahlzeit anrichten / so gut mans im Felde haben kunte / und nöhtigete seine Eltern / mit ihm vor lieb zunehmen. Diese liessen sich hierzu nicht lange bitten / weil sie den ganzen Tag noch keiner Speise genossen hatten /nur begehreten sie / die beyden Herrn Gesanten möchten mit ihnen Mahlzeit halten; welche sich aber durch einwendung etlicher nöhtigen geschäften entschuldigten / wolten hernach ihrer Hocheit untertähnigst auffwarten; insonderheit / eilete Herkules von ihnen hinweg / dañ sein Herz wallete ihm im Leibe auff / dz er die Trähnen länger nicht einzwingen kunte; ging also mit Ladisla nach dem Zelte / woselbst das gesamte Furstliche Frauenzimmer sich in prächtiger Kleidung auffhielt / welche durch die Zeitung von Arbianes hoch erfreuet wurden / insonderheit Valiska / die ihn schon als einen erschlagenen schwesterlich betrauerte. Das Heer trug verlangen nach der Plünderung / aber es ward ihnen bey Lebensstraffe gebohten / sich dessen diesen Tag zuenthalten / mit Verheissung / sie solten morgen früh alle Beute gemein haben. Bey dem Großfursten und seinem Gemahl hielt niemand Mahlzeit / als Baldrich / Siegward und Leches / und gingen allerhand Gespräche unter ihne vor / da insonderheit der Großfurst Leches fragete / wie seine Teutschen sich in den Morgenländern hielten; Ich zweifele nicht / sagte er / sie werden Beute zumachen wol abgerichtet seyn / massen sie von Jugend auff sich darzu gewehnet. Leches gab zur Antwort: Sie hätten in unterschiedenen Häupt Schlachten und Scharmützeln einen solchen Nahmen erworben / daß die Feinde sich einzig und allein vor ihnen fürchteten; Der Persen Großfürst / nunmehr König / gäbe ihnen durch die Bank hin dreifachen Sold / und währe keiner unter ihnen /der nicht etliche viel tausend Kronen wert vor sich gebracht hätte / wie sie dann 100 Wagen mit Silber Gold / und andern köstlichen Sachen beladen / mit heraus biß nacher Prag geschikt / von dannen die ihren es abhohlen solten; durchgehend hielten sie Leibdiener und Handpferde / weniger und mehr; insonderheit hätte Obrister Wedekind an die 200 köstliche Handpferde uñ so viel Parthische Leibeigene /

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