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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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uñ erstreckete sich sein baarer Schaz neben Kleinodien /Kleidern und Waffen auff die 8 Tonnen Goldes. Das wird dir ein gefunden fressen vor meine Hühnerfänger seyn / sagte der Großfurst / und wolte ich nicht gerne /daß meine Untertahnen solches erfahren solten / sie dürfften sonst alle den Pflug an die Wand hängen /und den Weg nach Persen suchen. Baldrich trachtete nach Gelegenheit / sein Vorhaben ins Werk zurichten / und als er mit seiner Fr. Mutter Sprache hielt / sagte er: Wegen jeztgescheher Erlösung freue ich mich von herzen / daß meine Reise nach Persen durch meine höchstwirdige Fr. Schwester / König Ladislaen Gemahl ist verhindert worden / dann sonst wahren mein Bruder Siegward und ich / des ganzen Vorhabens /unsere Herren Brüder zusuchen / und von ihnen in Kriegssachen etwas zulernen. Wie dann mein lieber Sohn / antwortete die Mutter / bistu dann bey der jungen Königin in Italien gewesen? Ja / sagte er / wir haben beyde die Ehre und das Gluk gehabt / sie und ihre Frl. Wase aus Räuber Händen loß zuwirken / und sie nach Prag zubegleiten / woselbst sie anjezt sich bey ihrer Fr. Schwieger Mutter neben ihren jungen Herrlein Herkuladisla auffhält / und mag sich meine Fr. Mutter wol versichern / daß dieser Heyraht wegen König Ladisla vor glükselig zupreisen ist / massen er und mein Bruder Herkules hiedurch bey dem Römischen Käyser in bruderliche Kund- und Freundschafft gerahten sind / so gar / daß wie ich euch bey höchster Warheit vergewissern kan / Käyser Alexander meinem lieben Bruder Herkules zu unterschiedenen mahlen auffgetragen hat / ihn zum Neben Käyser zumachen / und alle Gewalt mit ihm gemein zuhaben / welches er doch bestendig ausgeschlagen hat; Betrachte demnach mein Herr Vater / was vor einen Sohn er zuenterben gesonnen ist / der mit einem Fußtrampffe die ganze Welt in Harnisch bringen / und Teutschland mit Grund und Bodem ins Meer hinein schieben könte / da doch derselbe hingegen seinen Eltern und dem Vaterlande mit so kindlicher träuen Liebe anhanget /daß vor deren Heil uñ Wolfahrt zusterben / er sich nimmermehr wegern würde / welches wol klar genug daher erscheinet / daß er das rauhe Teutschland mehr liebet und höher achtet / als die aller geschlachtesten Landschafften der ganzen Welt. Wolle daher mein Herr Vater in betrachtung dessen / auffhören / einen solchen Sohn zuhassen / damit er nicht wider seinen Willen genöhtiget werde / sein Schwert wider sein eigen Vaterland zuwende / welches ohn dessen Grundverderbung nicht geschehen kan / ich auch /ihm zuwiderstehen viel zu geringe und schwach seyn würde / wann gleich ganz Schweden und Dänemark bey mir stünden. Der Vater antwortete ihm mit einem halben Eifer: Was mein Sohn? legestu mir zu / daß ich meine Herkules hasse / den meine Seele von seiner ersten Jugend an / über mich selbst geschätzet /uñ vor eine sonderliche Gabe der Götter / ja vor ein Muster eines volkommenen Menschen gehalten hat? mit welchem Worte ihm die Bewägungs-Trähnen aus den Augen hervor drungen / daß sie auff den Tisch fielen / und sagte weiter: Ehre gnug Teutschland /Ehre gnug / dz man deine Erbfürsten hat wollen auff den Käyserlichen Stuel setzen. Aber O mein teurer Herkules / warum hastu doch durch einen neuen Aberglauben dich deinen Eltern entrissen / und deines lieben Vaterlandes unfåhig gemacht? Was? antwortete Baldrich / seines Vaterlandes unfähig? schwieg hiemit stille / sahe vor sich nider / und sagte weiter. Gn. Herr Vater / ist dann mein teurer Bruder Herkules wegen seines gottseligen Christentuhms / des Vaterlandes unfähig worden / so werde ich zugleich mit ihm das Elend bauen müssen; dann ich halte es vor meine höchste Seligkeit / daß meine Fr. Schwester Königin Sophia mich und meinen Bruder Siegward zu eben diesem allein seligmachenden Glauben gebracht hat. Weil dann die verteuffelte / boßhaffte und verlogene Kroden-Pfaffen meinen Herr Vater leider so weit eingenommen / daß er umb der Erkäntniß willen des einigen wahren Gottes / seine Kinder enterben wil /wolan / so mag hernähst der Schelmen-Pfaffen einer die Großfürstliche Kron auffsetzen / und sich rühmen / daß ihm solches durch seine boßhaffte Lügen so wol gelungen ist / jedoch / wo mein Herr Bruder und König Ladisla / ja auch gegenwärtiger Königlicher nähester Erbe in Schweden / und ich / als ein verbanneter / euren Tod (welchen Gott lange verhüten wolle) ableben solten / würden wir ihnen den ReichsStab dergestalt anglüen / daß sie beyde

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