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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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gewesenen Elenden / nunmehr beglükseligten Menschen von ihrer Erbarmung und Güte gutes begegnet ist. Ihre Strahlen der innerlichen und aüsserlichen Volkommenheit hatten mich am Verstande und Gesundheit geblendet / und weil ich deren entrahten muste / machten sie mich einem unvernünftigen Vieh ganz ähnlich; biß der helle Gnaden-blik ihrer kräftigen Schrift und das Zeichen eines solchen erbietens / dessen ich nicht wert bin / meine Vernunft durch der Augen Anblik / wieder zu ihrer Richtigkeit brachten / und ich wieder wuste wer ich wahr / uñ wer ich seyn solte. Vortreflichste Großfürstin / einige Wiederbringerin meiner Sinnen / gönnet bitte ich / eurem gar zu tief verschuldeten /daß ihm frey stehen möge / dieses mit vollem Munde zurühmen / was von ihrer Gnaden Hand er empfangen hat; mehr als alle Welt ihm nicht hätten mitteilen können /und lasset ihm gnädig zu / sich dessen vor dißmahl durch seine Schrifft / und erste Mögligkeit mündlich zubedanken / in solcher untergebener Ehrerbietigkeit / als die empfangene Woltaht erheischet. Was mein Gn. Herr Vater mir anbefohlen / meiner Erlöserin zum Zeichen aller Ergebenheit zu übersenden / wird verhoffentlich die Gnade erhalten / daß unter ihrer Vortrefligkeit gewarsam es verbleiben möge; und ihr gehorsamer Knecht die Freyheit habe / dasselbe vor allen zubekennen / was ihre kräfftige Hülffe ihm hat wiederfahren lassen / alsdann wird derselbe sich vor recht glükselig schätzen / welcher mit allem / was er ist und hat / ist und verbleibet der volkomenwirdigsten GroßFürstin Fr. Valisken ganz verschuldeter und verpflichteter Knecht Markomir.
     

Valiska wolte vor der ganzen Geselschaft nicht aussagen / was an diesem Schreiben ihr so sehr mißfiel / nur zeigete sie dem Gesanten / wie hocherfreulich ihr die Zeitung wegen des lieben Fürsten Gesundheit währe. Und als des aufftragens der vielen Wetscher kein ende werden wolte / stellete sie sich etwas ungeduldig / und fragete / warumb man sie doch mit solcher Last beschwerete. Farabert aber ließ dieselben / an der Zahl 24 in zween Hauffen stellen / da an den rohten der Königin / an den gelben aber des jungen Fürsten Nahme stund; und er untertähnig anhielt / ihre Königl. Hochheit möchte mit solchem Willen und Wolgefallen dieses alles teils von der Königin / teils von dem jungen Fürsten / annehmen / wie daß von ihr übergeschikt währe angenommen worden. Worauff sie sich freymühtig erklärete; ja / ob sie gleich augenscheinlich und an den vielen Wetschern sähe / daß die Königlichen Geschenke gar zu groß währen / wolte sie doch / umb ihrer Gn. Fr. Mutter der Fr. Königin ihren Gehorsam / und dem jungen Großfürsten ihre schwesterliche Liebe sehen zu lassen / sich dessen durchaus nicht wegern. Und muste der Gesante mit zur Königlichen Mahlzeit gehen / da er als eines grossen Königes Diener gebührlich geehret ward. Nach der speisung foderte ihn Valiska allein vor sich in ihr Gemach / und zeigete ihm an / daß so hoch sie über des jungen Fürsten erlangeter Gesundheit sich erfreuet / so heftig hätte sie sich über dessen Schreibens Inhalt betrübet / weil sie ein solches übermachtes Lob darinnen hätte lesen müssen / das ihr Herz sich vor ihr selbst geschämet / wolte auch hiemit angeloben / daß ob sie zwar vordißmahl dem Fürsten schriftlich antworten wolte / sie doch hinfüro weder dergleichen Briefe mehr von ihm anzunehmen / noch zubeantworten bedacht währe. Hernach muste ihr Farabert erzählen / wie es mit dem Fürsten eigentlich beschaffen währe; da er ihr zuvernehmen gab / was gestalt in den ersten fünff Wochen nach ihrer Hocheit empfangenen Schreiben / seine Durchl. zur volständigen gemühts und leibes Gesundheit gerahten / da es sich von Tage zu Tage gebessert / und er Farabert fast immer bey ihm seyn / und ihrer Hocheit Wunderfälle und lebens Art ihm erzählen müssen; nachgehends hätte er sich wieder in seinem Fürstlichen Stande /aber weit prächtiger als vorhin / öffentlich sehen lassen / hätte auf der Jagt sich viel geübet / und allerhand Ritterspiel eiferig getrieben / auch dabey so freimühtig gewesen / dz man sich darüber verwundern müssen. Sein Schild dessen er sich gebrauchete /währe also bezeichnet daß aus einem verborgenen dicken Dampfe eine ganz helle Flamme hervor schlüge in sieben zwar unterschiedlichen / aber nahe zusammen stehenden Strahlen an welchen zu unterst die sieben Buchstaben V.A.L.I.S.C.A. stünden / nicht anders / als sieben reiche

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