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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Bereitwilligkeit höchstgedachten meines gn. Fürsten / vor ihre Gegenwart einzuliefern. Sie empfing solche Briefe ganz ehrerbietig / und daß dem Gesanten frey stünde / alles nach ihrer Gn. Eltern seines Herrn Königes und Fr. Königin Anordnung und Befehl zuschaffen / brach des Königes Brief zuerst / und fand diesen Inhalt:
    Durchleuchtigste Großfürstin (dann es wahr diesem Könige ihr Königlicher Stand annoch unbewust) freundliche geliebte Fr. Tochter und Wase; je näher eines Menschen Art der göttlichen Volkommenheit trit / jemehr befleissiget sich derselbe andern zu dienen und deren bestes zubefodern / die ihrer Hülffe bedürffen; daher uns dann keines weges wundert / daß Eure Liebe (deren Ruhm schon in dieser ihrer jugend den Weg der Ewigkeit suchet) sich der Wolfahrt unsers freundlichen liebe Herr Sohns / aus recht schwesterlicher Freundschafft und mitleiden / so hoch und ernstlich angenomen hat; welches dann die gütigen Himmels-Götter mit ihrem Gedeien dergestalt gesegnen wollen / daß es mehr gefruchtet und gewirket / als wir an unserm Orte hätten hoffen und wünschen mögen / gestaltsam der ehmahls elende Markomir an seiner Vernunft und Leibe ungleich gesunder und glükseliger worden ist / als vor nie / und derselbe sich nicht scheuhet offentlich zubekennen / daß wann er gleich sein Leben und Blut vor Euer Liebe Wolfahrt auffopffern würde / solches doch nicht zuschätzen währe gegen das empfangene Gut / von Euer Liebe über ihn mit vollen Ströhmen ausgeschüttet. Wir seine Eltern sind daher Euer Liebe verbunde zu aller Väter- und Mütterlichen Liebe / welche in der Taht dermahleins zuerweisen / wir das Glük und die Gelegenheit uns von den Göttern wünschen / und uns vor unglükselig achten werden /biß wir dessen einen rechtschaffenen Anfang werden gemacht haben. Nehmet von uns den Willen an / herzgeliebete Fr. Tochter / und versichert euch daß die Versiegelung unser Freude dieses ist / daß durch Eurer Liebe gewogene Kindliche Freundwilligkeit / wir auch teil habe an den Ruhm / welcher Eure Liebe durch ihren hohen Verdienst weit über alle andere ihres gleichen setzet. Die von Eurer Liebe meinem Gemahl und Sohn übergeschikte kostbahre Bezeugungen ihrer Freundwilligkeit und Liebe / sind allerseits wol eingeliefert und begierig angenommen / daher man desto weniger zweiffelt / die geringe Gegenbezeigung einer Mütterlichen Ergebenheit und Brüderlichen dienstwilligsten Herzen (wo bey unser Väterlicher Wille sich nimmermehr aus schliessen sol) /werde hinwiederum mit gleichmässiger Vergnügenheit angenommen werden. Meine werte Fr. Tochter wolle nebest ihrem hochberühmten Gemahl und sämtlichen Anverwanten von uns freundlich gegrüsset seyn / deren zu aller Väterlichen Mögligkeit wir verbunden sind und bleiben wollen / als lange wir leben.
     
    Hilderich.
     
    Valiska lase es mit hoher Vergnügung / und reichete es nachgehends ihrem Herkules mit diesen Worten ein: Mein Schaz / hie gebe Eure Liebe ich zu vernehmen eine sonderliche VäterlicheGunst und Gnade /damit unser Gn. Herr Vater der Großmächtigste Franken König uns zugetahn ist; mehr als in unserm vermöge seyn wird / es zuverschulde. Herkules nam es ehrerbietig an / und in dem ers durchsahe / erbrach sie auch das andere von Fürst Markomir geschrieben /unter dieser Auffschrift: Der Ruhmwirdigsten des Erdbodens / Großmächtigsten Großfürstin der Teutschen / Frauen Valiska / seiner einigen Lebens-Erhalterin / und Vernunft-wiederbringerin / zu ihrem selbst eigenen unsterblichen Ruhm. Nach Verlesung dessen / sagte sie zu Farabert: Herr Gesanter; wañ dieser Brieff mir nicht von so angenehmer Hand zukähme / würde ich ihn zu lesen mich nimmermehr unterstehen / in Betrachtung der gar zu ungebührlichen Benennungen / welche in der Auffschrift enthalten sind. Er aber ließ solches unbeantwortet / und legte sie den Brieff von einander /welcher also lautete:
    Wann der Himmel selbst / unvergleichliche Großfürstin und vollig-gewaltsahme Gebieterin über mein Leben / mit seinem Donnerschalle außblasen und uns hieniden anmelden wolte / alle die Volkommenheit / welche er selbst eurer Vortreffligkeit mit unermäßlicher fülle mitgeteilet hat / würde er dannach so wichtig nicht seyn / es uns Menschen durch einiges ander Mittel / als ihr selbst vorzustellen; welches doch meine armselige Feder abschrecket / sich dessen zuunternehmen / was uns allen unmöglich fället / daher ich bloß nur dasselbe zupreisen versuchen wil / was wir

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