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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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erhalten / daß mir und diesen meinen acht Gesellen frey stehet / euch unserer gewogenheit nach / eine mögliche Verehrung zu tuhn / da wir dann euch 9000 Kronen von unsern empfangene Gnaden-geldern schenken / uñ uns zu aller möglichen Freundschaft verbinde wollen. Er hatte dieses kaum ausgeredet da schickete Leches ihm 3000 Kronen / welche er Reicharden seinetwegen zustellen solte / nebest der Vermahnung dz er hinfüro alle untugend aus seinem Herzen verbañete / und der Erbarkeit nachsetzete / alsdañ würde er nicht allein völlige vergebung / sondern noch wol ansehnliche Befoderung bey König Herkules haben können / dessen Hocheit ihm ohndz nit ungewogen währe. Die acht Reuter redete ihm auch freundlich zu / und lieferten ihm 12000 Krone / welche er ihren arme uñ dürftigen Eltern mit übernehme möchte / als welche alle in der nähe bey seiner Heimat / etliche auch gar in seiner Landstad wohnete. Reichard ensetzete sich vor so grossen Geschenke / welcher nunmehr die Boßheit in seine Herzen verschworen hatte / leistete einen demühtigen Fußfal in seinen Ketten / erkennete / daß er der erteileten Königlichen Gnade allerdinge unwirdig währe / wolte aber Zeit seines lebens nicht auffhören daran zugedenken / und entweder ritterlich sterben / oder einen bessern Nahmen als bißher / erwerben; dankete nachgehends Wolffgangen sehr uñ seinen gewesenen Reutern / und gab ihnen zuverstehen / wie er gesinnet währe / sich mit 50 Pferden auszurüsten / so bald er wurde zu Hause angelanget seyn / und nach Ehren zustreben /weil er seine Gelder nicht wüste besser anzulegen. Seinen Gutscher / der wegen dieser Begnadigung sich höchlich erfreuete / foderte das Fräulein durch Wolffgangen vor sich / rühmete / daß er wol gefahren hätte / und schenkete ihm 1000 Kronen / da sie ihm frey stellete / ob er bey ihr bleiben / und ihr LeibGutscher seyn / oder lieber zu seinem vorigen Herrn zihen wolte. Er gab zur Antwort: Er könte zwar sein Lebelang keinen bessern Herrn bekommen / weil er aber sich mit einem frommen redlichen Mädchen in Reichards LandStad verlobet hätte / wolte er derselben gerne sein Wort halten / wann er nur zu seinem vorigen Herrn / umb daß er dessen Gutsche und Pferde ohn sein wissen mitgenommen / wieder kommen dürffte. Welche Erklärung Arbianes so wol gefiel / dz er ihm noch 1000 Kronen verehrete / und daß er Pferde und Gutschen wieder dahin bringen solte. Reichard wolte mit dem Gutscher alsbald aufbrechen / uñ davon scheiden / aber ihm ward gebohten / diese Nacht auff dem nähesten Dorffe zubleiben dahin das Fräulein ihm etliche Sache / an Fr. Mechtild Kinder mit überzunehmen / zuschicken wolte. Hiebey erinnerte er sich / man möchte daheim / wegen der Fräulein gewaltsamen Entführung auff ihm einen Argwohn geworffen haben / worüber er in Lebensgefahr gerahten dürffte / welches er Wolffgang zuverstehen gab /und darauff von König Herkules an den Stathalter zu Kölln eine Vorschrifft bekam. Das Fräulein legte alle heimlich und öffentlich entwendete Geschmeide zusamen / es Jungfer Adelheit wieder zuzustellen / legte dabey 4000 Kronen vor dieselbe / 3000 Kronen / vor deren mittelste Schwester Adelwald / und gleich so viel vor die jüngste Adelgund; wie auch vor einer jeden ein schön Kleinot und drey Ringe hohes Werts /und dabey diesen Brief:
    Sonders liebe Freundin / Jungfer Alheid / eurer unbarmherzigen Mutter ehmahlige armselige Magd und Nähterin Armgart / sonsten vor dem / und Gott lob nunmehr wieder / gebohrnes Königliches Fräulein aus Teutschland / Frl Klara / bedancket sich nochmahls alles geleisteten guten Willen / sendet ihr alle heimlich und offentlich entwendete Geschmeide unversehret wieder / nebest 10000. Kronen / und etliche Kleinot Gnaden-Gelder / ihr und ihren beyden Schwestern nehest begrüssung /und stellet ihnen allen dreyen frey / zu ihr nach Prag zukommen / und ihrer Königlichen Hochzeit / welche sie mit dem Durchl. Großfürsten Herr Arbianes aus Meden schier zu halten entschlossen ist / beyzuwohnen / da ihnen alle Gnade und milde Königliche Woltaht wiederfahren sol. Zwar es währe mir gar ein leichtes / mich noch weiters an eurer grausamen Mutter / und ehebrecherischen Vater gebührlich zu rächen / aber aus lauter Gnade sol ihnen verziehen seyn / wiewol ich nicht ungerne gesehen hätte / daß euer Vater den Prügel wegen seines huhrischen Herzens / gleich eurer Mutter kosten mögen / damit eins dem andern nichts vorwerffen dürffte / doch weil mir der Zorn

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