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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Sommer-Kleider fertig gemacht / da sie dieselben in dieser Hitze anlegen wolten; welches sie nach ihrem Abtrit verrichteten / und bald darauff von dem Stathalter nach dem Saal erbehten wurden / da die vornehmsten Herren der Stat bey ihm wahren / die mit grosser Ehrerbietung ihnen entgegen traten / und nach verrichteter gewöhnlicher Höffligkeit Herr Fabius anfing: Hochtapffere Herren und hochgeliebte Söhne Herr Herkules und Herr Ladisla / billich bedanke wegen Römischer Käyserl. Hocheit / und des Römischen Rahts uñ Volkes ich mich gegen euch gebührlich /daß ihr gestriges tages zu eurem unsterblichen Preiß und Ruhm / nicht allein dieser Stad / sondern ganz Italien / bloß aus liebe zur Gerechtigkeit / so grosse Dienste erwiesen / in dem ihr durch eure ritterliche Klugheit und unverzagte Helden Krafft / Brand /Mord / und verwüstung / und mit einem Worte / daß unvermeidliche algemeine Verderben abgekehret /und glüklich hintertrieben habet / welches wir und unsere Nachkomen / weil die Welt stehet / rühmen müssen. Ich bedenke mit höchster Erschutterung / was vor ein Jammer in dieser Stad und Gegne / über XII wochen / ist eine geringe Zeit / sich würde zugetragen haben / wan eure Vorsichtigkeit nicht gewesen / ja wann nicht der Himmel aus sonderlicher Gnade euch zu uns hergeschicket håtte / gleich an dem Tage / da die Räuber an meiner lieben Tochter und ihren Gespielen den Anfang macheten. Vor dißmahl habe ich nicht mehr vorzubringen / als daß meine hochgeliebte Herren und Freunde / eine kleine Verzögerung nicht verunwilligen wollen / welche zwischen euren Verdienst und billiche Erkåntnis nur biß dahin eingeschoben wird / daß mein allergnädigster Käyser und die Stad Rom mir Befehl erteilen / ihre Dankbarkeit euch wissen zu lassen. Als der Stathalter diese Rede geendiget hatte / fing ein ansehnlicher Paduanischer Herr /nahmens Zezilius Antenor / der vortreflichste unter dem Adel selbigen Ortes / und der Stad oberster Vorsteher / jm Nahmen der Stad also an: Durchl. Herren /Herr Herkules und Ladisla (vielmehr Theseus zunennen) / ihr warhaffte Schützer und Erretter unsers Vaterlandes; Was massen unsere Stad Padua und ihre Einwohner / ja alle umliegende Landschafften und Stådte euch nähst Gott alle Wolfahrt und das Leben selbst zu danken haben / als die ihr das augenscheinliche Verderben von uns allen abgewendet / solches hat der hochansehnliche Römische Stathalter Herr Fabius anjetzo nicht ohn ursach eingeführet; weil aber Euren Durchll. der eigentliche Bericht des mörderischen vorhabens noch so außführlich nicht entdecket ist / gebe denselben ich zu vernehmen / daß nach angestelleter peinlicher Frage / wir von ihren Gefangenen diesen einhelligen Bericht eingezogen / womit Servilius gutwillige Bekäntniß allerdinge einstimmet / daß nehmlich M. Trebellius / K. Azerius / beyde verbannete Römische Herren / und Orgetorix ein Gallier / jener beyden Drittes-Mañ / mit ihrem grausamen vorhaben schon drey Jahr schwanger gangen / und inwendig vier Monat auffs höchste solches ins werk zu richten /entschlossen gewesen; Sie wolten mit 100000 Mann in dreyen unterschiedlichen Kriegsheeren diese Stad Padua / Mantua und Ravenna zugleich anfallen / den ganzen Adel und alle verheyrahtete / auch unmanbahre Töchter ohn einige Verschonung erwürgen / die mannbahren Fräulein und Jungfern zu ihrer Heyraht und unkeuschen Willen behalten / ja alle freye Menschen erwürgen / den Leibeigenen von allenhalben her / Freyheit und das Bürgerrecht schenken / und nach dem Vorbilde Romulus und Remus ein neues Reich anrichten / da dann jeztgenante drey Städte ihre drey Fürstlichen Sitze hätten seyn sollen; Ihre geworbene blutdürstige Völker hätten die Anreitsgelder schon empfangen / lågen hin und wieder in Feindes Ländern verstreuet / und warteten nur auff Befehl ihrer Fürsten / wann sie aufbrechen und die Waffen empfangen solten; Es ist vor Menschen Augen unmöglich / daß man die Gefahr hätte können abwenden / gestaltsam sie uns würden über den Halß komen seyn / ehe wirs inne werden mögen / und wahr der eine Sammelplatz uns so nahe / nehmlich die erstrittene Höhle / daß viel 1000 Mann in einer Nacht daselbst die Waffen hätten ergreiffen / und mit dem frühzeitigen Tohr auffschliessen uns in den Betten überfallen können. Sehet ihr Durchll. Herren / dieses Verderben hat eure glükliche Außforschung und herlicher Sieg von unsern Hälsen hinweg gerissen / unser Leben bestehet durch eure Hand / unsere

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