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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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unbekanten so gar schleunig in ehelicher Liebe zuergeben / wie wol sie muhtmassete / daß sie mehr wüste als zu bekennen willens währe. Als sie mit dem spätesten Abend zu Padua anlangeten / nahmen sie eine kurze Mahlzeit ein / und legten sich zur Ruhe / da Herkules und Ladisla bey einander blieben / und Frl. Sibylla Fr. Sophien Schlaffgesellin seyn muste; der Stathalter aber gieng nach seinem absonderlichen Gemache / und verfertigte an den Käyser folgendes Schreiben:
    Allergroßmächtigster unüberwindlichster Käyser / alzeit mehrer des Reichs / allergnädigster Herr; Ihrer Käyserl. Hoheit berichte ich hiemit in untertähnigstem Gehorsam / was Gestalt zween fremde Ritter und Herren / nahmens Herkules und Ladisla / deren Herkommen und Vaterland uns von ihnen verschwiegen wird / vor drey wochen alhier bey mir angelanget / und meine Tochter neben andern Römischen Fräulein auß der allerfrechesten fünff Räuber Händen durch die Krafft ihrer einzelnen Schwerter erlöset / auch bald darauff der eine / nehmlich Herr Ladisla / meine Tochter geheyrahtet. Als wir nun heut früh XLII bewehrter Reuter stark / mit wenigem Frauenzimmer hinauß zogen / den Ort der geschehenen Rettung zu besichtigen / werden wir daselbst fünff aus Steinen gehauener / und den erschlagenen Räubern zum Gedächtniß auffgerichteter Bilder gewahr / deren vornehmster / Fürst Orgetorix (der ehmahls beschriehene Fechter) / Herzog über 38000 Mann genennet ward /daher wir muhtmasseten / es müste ohn zweifel eine sehr gefährliche Bundniß vieler Räuber wider das Römische Reich obhanden seyn / welche auszuspüren unser einiger Wunsch wahr / da meine Tochter Sophia unterdessen eines heimlichen Weges durch fleissige Nachsuchung gewahr ward / und deßwege anhielt / denselben zugehen /welches unter dem Getrieb und Anführung obgedachter beyden Ritter stündlich zu fusse verrichtet ward / deren hochrühmliche Klugheit ein gefährliches wolerbautes Raubnest unter der Erden außkundschaffete / mit 194 Mann besetzet / deren keiner geringer als eine Häuptmanschafft bedienete / und durchgehend außgeübete Fechter wahren / aber durch der Götter Hülffe und obgedachter fremder Ritter preißwürdigen Heldenmuht / sind sie mit so geringem Beystande meines Sohns und XXXIIX Reuter / biß auff XIV so gefangen / und IV so außgerissen /alle mit einander in öffentlicher Schlacht vor freyer Faust erleget / ihre beyde Fürsten Kajus Azerius und Markus Trebellius in vollem Ritterharnische von Herkules in absonderlichem Kampfe nidergeschlagen / und endlich der Sieg völlig erhalten / wie Zeiger dieses / so mit gefochten / weitläufftig erzählen kan. Währe nun diese schädliche Verbündniß uns noch XII Wochen verborgen blieben /würden wir ganz Italien mit 100000 Feinden überschwemmet gesehen haben / welche in Teutschland /Pannonien und andern Ländern schon auff den Beinen stehen / und die helffte auß gedachter Höle solte bewaffnet worden seyn. Denn Römischen Schutz Göttern sey Danck vor diese Errettung / welche ausser zweiffel diese beyden Helden (also mag ich sie / ungeachtet ihrer Jugend / mit Recht nennen) uns zu hülffe gesand haben /die werden wie bißher / ihnen unsere Wolfahrt ferner lassen befohlen seyn / uñ wird Ihre Kåyserl. Hocheit mir allergnädigst anzeigen / wie ichs mit der grossen erstrittenen Beute halten / auch was sonst obgedachten beyden Herren / die sich umb uns so hoch verdient gemacht / ich anmelden sol. Befehle mich dero Käyserl. beharlichen Gnaden / verbleibend / weil ich lebe / meines Allergnädigsten Herrn und Käysers alleruntertähnigster Knecht Quintus Fabius.
    Hiebey ward aller Gefangenen beständige Urgicht /welche man inzwischen von ihnen nam / geleget / und machte er ein kurzes Denkzettel an seinen Bruder M. Fabius / bey Kåyserl. Hocheit zuvernehmen / wie es mit den Gefangenen / deren Beschaffenheit und unterschiedlichen Zustand der Bohte berichten würde /auch mit der treflich- uñ kaum vor XXXV Jahren erbaueten Råuberhöhle solte gehalten werden. Absonderlich schrieb er ihm / was gestalt Herkules des Tages zuvor seine Tochter Sibyllen auß des Räubers Silvans händen gerissen / und ihre Ehr errettet / bähte demnach / er möchte fleissig befodern helffen / daß diesen beyden unvergleichlichen Helden gebührlicher Dank möchte bezeiget werden / deren Tapfferkeit mit seiner Feder nicht könte beschrieben werden / und würde seines ermässens löblich seyn / wann man ihnen die erstrittene Beute zuspräche / wodurch

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