Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
Weiber und Kinder ruffen und frohlocken / daß die unvergleichliche Helden Herr Ladisla und Herr Herkules zu ihrer Rettung erschienen sind; Unsere manbahre Töchter rühmen / daß sie nicht dürffen den Räubern auffwarten und zu dienste stehen / ja daß sie jhrer Eltern leibeigene Knechte zu heyrahten nicht gezwungen werden; So sind wir ja nun schuldig / so vielfältige Guttaht zuerkennen; so müssen wir ja billich ein williges Herz darbieten zur Dankbarkeit. Und deßwegen sind wir von dem Raht und Gemeine dieser Stad abgeordnet / sie als unsere sonders geehrte Herren und Schützer freund- und dienstfleissig zu bitten / daß sie auß dieser Stad nicht weichen wollen /ehe uñ bevor sie an Römische Käyserl. Hocheit diese ihre höchstrümliche Taht eilig gelangen lassen / und wessen sie sich hierin verhalten sollen / unterrichter sind; inzwischen stehet alle unsere Haabe und Vermögen / ja unser Leib und Leben zu ihrem Dienste / werden auch nicht unterlassen / uns zubemühen / damit unser guter Wille in der Taht möge erscheinen können.
    Unsere Helden hatten dieser hohen Ehr sich nicht versehen / denen ohn daß kein Ehrgeiz beywohnete /uñ antwortete Herkules folgender Gestalt: Durchleuchtiger Herr Stathalter / Hochansehnliche Herren Abgeordnete / sonders gnädiger Herr Vater und geneigete Herren; Mein Brüderlicher Geselle und ich schätzen uns vielzugeringe die von eurer Gn. und Herrligkeiten jezt gehaltene Lob- und Dankreden auff uns zuzihen; ja wann unsere Nahmen von ihnen nicht außdrüklich gemeldet währen / würden wir der Antwort uns nicht erkühnen / angesehen / wir so hohen Ruhm und Dank zuverdienen uns gar zu unbestand und geringe achten / daß wir vor Schützer dieser mächtigen Stad uns solten angeben lassen / ohn deren Ankunfft ihre Wolfahrt nicht hätte können erhalten werden. O wer weis nicht / daß Padua durch der Inwohner Vernunfft und Vermögen wol königlichen Gewalt und Anlauff hintertreiben / geschweige / eine Handvol Räuber dämpffen solte / insonderheit / da sie unter den Schuzflügeln des Allergroßmächtigsten Römischen Käysers / unsers allerseits gnädigsten Herren /Sicherheit und Schirm gnug haben kan und hat; müsten demnach der unsinnigen Verwägenheit in- und außwendig uns gewidmet haben / wann wir solches nicht erkennen / oder nur in zweiffel zihen wolten. Zwar wir danken es der gnädigen himlischen Versehung / daß wir das Glük gehabt / nicht allein durch des Orgetorix und seiner boßhafften Gesellen Bestreitung die erste Ursach dem gestrigen Siege zugeben /sondern daß wir auch diesem ohn zweiffel herlichen Werke beyzuwohnen beseliget gewesen / weil dannoch der Räuberische Frevel viel Ungelegenheit machen können / da er nicht in der Aschen würde gedämpffet seyn; aber / hochansehnliche Herren / was schreibet man uns beyden einzelnen / die glükliche Verrichtung allein zu? warumb hinterhält der hochmögende Herr Stathalter seine eigene Tahten / die nicht geringer / sondern grösser als die unsern zu schätzen sind? dann seine geleistete Gegenwehr ist den Räubern so schädlich / als seyn heilsamer kluger Raht uns nüzlich gewesen; zu geschweigen / daß seine blosse Gegenwart jene zu schrecken und uns zu muhtigen kräfftig gnug wahr / daß also demselben der höchste Preiß und Dank / da sonst einiger erstritten ist / von Gott- und Rechts wegen gebuhret. Aber Durchleuchtiger und Wolgebohrne Herren / warumb muß der tapffere Held / Herr K. Fabius / es Herrn Stathalters an Muht und Tugend gleich gerahtener Sohn /seines verdienten Lobes beraubet seyn / und uns alles gar abtreten / der trauen seine Sinne und Fåuste hiebey nicht umb daß geringste weniger gesparet als wir? Ja wo bleibet seiner Reuter löbliches Wolverhalten /ohn deren Hülffe und Beystand wir unser Leben nicht hätten mögen davon bringen / und wir ihnen deßwegen Dank und Vergeltung schuldig sind. Muß also diese Taht dem Herrn Stathalter und seinem Sohn billig beygemässen werden / weil dieselben nicht allein das Amt unverzageter Streiter / sondern auch vorsichtiger Befehlhaber geleistet / uñ die Mañschafft hinzugeführet / durch dere Schwerter schärffe die Feinde hingerichtet / und dem Henker entwichen sind; uns beyden aber ist es gnug / wann unsere schlechte Nebenhülffe und Beystand hat angenehm und ersprißlich seyn können; wodurch aber die uns angebohtene Ehre wir so gar nicht verdienen mögen / daß auch ohn unsere Gegenwart der völlige Sieg ihnen hätte bleiben müssen. In erwågung dessen alles

Weitere Kostenlose Bücher