Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
bitten wir sehr /uns über unser Verdienst und Wirdigkeit nicht zuehren / damit uns nicht mehr Ursach / uns zu schämen /als sie zu lieben / gegeben werde; unser stets begieriger Wille / ihnen samt und sonders mögliche Dienste zu leisten / sol auff alle Begebenheit sich bereit halten und finden lassen / deren gute Gewogenheit unsere Verrichtungen schon mehr als zu viel vergolten hat /wovor wir zugleich uns höchlich bedanken / und / wie gesagt / hinwiederumb zu aller Mögligkeit uns verbinden. Der Stathalter gab zur Antwort: Ihr meine hochgeliebete Herren und Freunde / was habe ich doch bey diesem grimmigen Kampffe mehr tuhn / als euch glüklichen Fortgang und Sieg wünschen können? bin ich nicht als ein überflüssiger Stummer in diesem Spiel gewesen? hingegen habet ihr / Herr Herkules / nicht geordnet / versehen / die unsern angeführet / gestärket / entsetzet / ja die beyden Fürsten und Führer der Räuberischen Verbündniß / einen nach dem andern mit eurem Schwerte im absonderlichen Kampffe erleget / und mich hernach mit ihren Waffen außgerüstet? Mein Herr Schwieger Sohn aber mit seiner Hand beschützet / und den feindlichen Anfall von mir auff sich selbst gezogen / daß ich unbeleidiget bliebe? Meinen Sohn betreffend / was könte mir ergetzlicher seyn / als daß er die Ehre gehabt / euch in diesem rühmlichen Werke beystand zu leisten / und unter eurer Anführung das seine zu tuhn / welches aber an eure Verrichtungen bey weitem nicht reichet. Hat er dann gleich mit gefochte / so habt doch ihr die stårkeste Feindesmacht gebrochen; hat er den Räubern sich entgegen gesezt / so ist ers als einheimischer dem Vaterlande schuldig. Ihr aber als fremde / und uns allerdinge unverbundene habt euch nit gewegert /eure Leiber unter so grosse menge der Räuber zustellen / und allen ihren Anfall auff euch hinzurichten /nur daß deren über uns beschlossener Mord auffgehaben / Landesverwüstung abgewendet / und wir allesamt der Sicherheit und Ruhe geniessen möchten. Dieser euer Ruhm / ihr unvergleichliche Helde muß nicht verschwiegen werde / dafern wir nicht durch Undankbarkeit der Götter Ungnade und gebührliche Straffen über unsern Halß zihen wolten / wovor die Ewarkeit selbst uns bewahren wird. Hernach wendete er sich zu den Abgeordneten / und baht sie / nachdem sie unserer Helden Antwort würden hinterbracht haben / sich bey ihm zur Mahlzeit einzustellen / und jhnen Geselschafft zu leisten. Es hatte aber der Raht zu Padua allen Verlauf nach Mantua und Ravenna /auch andern Städten geschrieben / und der gebührlichen Dankbarkeit sie erinnert / welche sich alsbald bemüheten / eine mögliche Vergeltung sehen zu lassen. Fr. Sophien wehrete inzwischen die zeit lange /ehe sie mit jhrem Ladisla allein zu reden kam / ließ jhn nach der Abgeordneten Abtritt zu sich in den Garten fodern / und nach kurzer Unterredung fragete sie /wie ihm jhre Wase Frl. Sibylla gefiele; und als er sich vernehmen ließ / daß sie gar ein züchtiges und schönes Fräulein währe / dergleichen er wenig gesehen; antwortete sie / jezt lässet sie sich auff ihr Römisch schmücken / weil ihre Kleider ihr auff der Gutsche unverrücket blieben sind; Ich aber habe diese Nacht wenig geschlaffen / sondern an ihrem anmuhtigem Gespräch mich erlustiget; sonsten gefiel mir gestern sehr wol / daß Herr Herkules sich ihrer im Gepüsche so fleissig annam / dann anfangs befurchte ich / er würde ohn Freundligkeit mit ihr fortgehen / wie vor diesem mit Frl. Helenen / aber ich merke wol / daß er ein guter Erkenner in Unterscheid der Schönheit ist; dañ ob ich gleich an dieser wenig zu tadeln habe / kan ich sie doch mit jener nicht vergleichen. Ladisla merkete jhr Vorhaben / und antwortete: Euer Vorsaz /mein Herz / währe wol gut / aber sehet zu / und machet euch nicht Ungunst an der andern Seite. Ey /sagte sie / ich handele nach Recht und Warheit / und nicht nach Gunst / drum werde ich nicht sündigen; Aber sehet dorten Herr Herkules hertreten / welcher schon meynet / gar zu lange von euch gewesen seyn; Lieber gönnet mirs / ein wenig mit ihm zu scherzen /ich weiß wol / wo ich zukehren sol; Sie gingen mit einander ihm entgegen / und sagte sie zu ihm: Mein Herr Bruder / wie gehet seine Liebe so einsam und ohn alle Geselschafft? Darumb / antwortet er / daß niemand mit mir gehen wil / und ich daher Gesellschafft suchen muß. Ja / sagte sie / vielleicht wollet ihr niemand bey euch haben / sonsten fünde sich die Geselschafft wol ungesucht. Meine Anmuhtigkeit

Weitere Kostenlose Bücher