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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Schenkungen sich verblenden lässet /vor das meiste Geld das beste Recht zuverkäuffen / da muß endlich der Himmel ein Einsehen tuhn / und wegen solcher Ungerechtigkeit das ganze Land abstraffen / weil die Götter der Unrecht-leidenden Trähnen nicht ungerochen lassen. Schließlich hat die hohe LandesObrigkeit auch dahin zusehen / daß die Untertahnen ihnen nicht die freche Freiheit nehmen / ausländische leichtfertige Sitten und Kleidungen einzuführen / sondern der üblichen Landesart sich gemäß zubezeigen; dann es gibts die Erfahrung / daß man bald hernach deren Joch und Herschafft hat müssen über sich nehmen / deren Sitten und Trachten man wider Landesgebrauch sich hat gelüsten lassen. Verzeihet mirs / bitte ich / ihr gewaltige Könige und andere hohe Anwesende / daß in dieser Frage / wie die hohe Obrigkeit gegen ihre Untertahnen sich bezeigen / und des Landes beste beobachten sol / ich etwas weitläufftig / (muß wol bekennen) gewesen bin / da doch /umb dasselbe zuerklären / nit bin ersuchet worden; dann weil hochgedachte meine Vorfahren dieses in ihren schrifftlichen Anmerkungen ganz fleissig untersuchet und auffgezeichnet habe / so habe solches zugleich mit anzuführen / kein bedenken getragen. In Bestellung aber der König und Fürstlichen Rähte und hohen Bedieneten / ist noch übrig / daß die Obrigkeit bestes fleisses verhüte und hindere / damit unter ihren Rähten ja keine Mißhelligkeit oder Zwietracht entstehe; weil daher entweder dem Lande / oder dem Könige Unheil zuwachsen kan. Dann hat der eine etwas gutes und nüzliches vor / wodurch er ihm suchet Ruhm und Ehr zuerwerben / wird sein neidischer bemühet seyn / solches zuhindern / nur daß jener sich nicht möge umb das gemeine Wesen oder den König verdienter machen / als er. Zwar es stehen etliche Weltweise in den Gedanken / es könne der Obrigkeit vielfältig zuträglich seyn / wann die hohen Bedieneten Mißverstände untereinander haben; dann da müsse der eine sich vor dem andern fürchten / ichtwas vorzunehmen / was ihm einigen Verdacht könte zuzihen. Es werde auch ein jeder sich befleissigen / durch woltuhn des Herrn Gnade zuerhalten; und sey dieser Zwietracht ein gewünschtes Mittel / durch welches ein Fürst seinen Rähten hinter ihre Heimligkeit kommen könne. Ich aber weiß dieser Meinung nicht beyzupflichten; Ursach / die Gefahr solcher Uneinigkeit ist grösser / als der verhoffete ungewisse Nutzen. Und wer seinem Herrn durch Verleumdung anderer seiner Mitgesellen gefallen / oder dessen Gunst suchen wil /den achte ich des Nahmens eines redlichen Mannes unwirdig seyn. Dann er gebrauchet sich unredlicher Mittel zu seinem Vortel / und suchet seine Auffnahme durch eines andern Unterdruckung / wodurch er sich in Verdacht setzet / man ihm im grunde nicht trauen darff. Zugeschweigen / daß wann ein Fürst solchen Verleumdungen das Gehör leihen wolte / er durch falsches angeben leicht könte dahin verleitet werden /daß er den schädlichen Schmeichlern trauete / und die Unschuldigen zu seinem grossen Schaden beleidigte. Mit wenigem zusagen: Ich setze in allen Handlungen /(auff gut auffrichtig Teutsch) die redliche Auffrichtigkeit zum Grunde / und verfluche dagegen allen Vortel / welcher mit eines andern unbefugter Unterdrückung oder Schade erlanget wird. Auff mein Vorhaben wieder zukommen / so wollen hieselbst etliche einsträuen; die gar zu grosse Freundschafft und Einigkeit der Fürstlichen Rähte / könne dem Herrn und seinem Lande schaden bringen / und sie in Gefahr setzen /wann sie sich unterstehen dürfften / wider dieselben allerhand nachteilige Rahtschläge zuschmieden. Denen ich zur Antwort gebe: Es müste ein Fürst die allerschlimmesten Buben seines Landes zu Rähten angetroffen oder erwählet haben / wann nicht ein einziger frommer Mann unter ihnen seyn solte / welcher sich der übrigen verrähterischen Boßheit dürffte oder wolte entgegen setzen. Aber es ist eine vergebliche Furcht; massen solche Bedienete ihre Schelmstücken nimmermehr so heimlich treiben können / daß von dem Fürsten selbst / oder von etlichen seinen Leuten es nit solte können gemerket werden. Welchem allen nach ein Fürst seine Rähte zur Einigkeit vermahne und anhalte / und da unter ihnen ein reudiges Schaff sich darzu nicht wolte bequehmen / gebe man ihm ehrlichen Abscheid. Dann was jener Römischer Geschichtschreiber sehr nach denklich einführet / Concordia res parvæ crescunt, etc
Durch Einigkeit nehmen kleine Dinge zu / aber durch

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