Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
me succumbit fortior.
Wañ ich wil muß der Stärkere unterliegen. Sie nahmen beyde einen langen Lauff /traffen nicht allein mit den Speeren / sondern auch mit den Pferden und Leibern dergestalt / daß sie ubern hauffen fielen / und jederman gedachte / sie hätten unter jhren Pferden das Herz im Leibe zubrochen; arbeiteten sich doch loß / und sahen mit Verwunderung / wie jhre Pferde alle riere von sich strecketen und verschieden / daß man sie muste hinweg schleppen lassen; bekahmen aber von den Zusehern ein gutes Lob jhrer Manheit / und ward jhnen gegönnet / andere Pferde hohlen zu lassen. Nachgehends renneten noch manniche zusammen / und empfingen einander zimlich rauch; da Frl. Sophia Gelegenheit nam / mit jhrem Ladisla zu reden wegen Herkules und Sibyllen Heyraht / nachdem sie aus jhren freundlichen Gesprächen eine heimliche Liebe / jhrem Vorgeben nach /muhtmassete; worauf er zur Antwort gab; er wüste nicht / was er in diesem Stük von jhm gedenken solte; sie würde aber von dem Fräulein zu vernehmen haben / ob er bey jhr dessen etwas geworben håtte / dann wo solches nicht solte geschehen seyn / hätte man kein Wort deswegen zu verlieren; welche Antwort sie fast aller Hoffnung beraubete. Der erste Ritter mit dem Riesen ward von einem ansehnlichen Herrn ausgefodert / welches jhn doch bald gereuete / weil er im ersten Ritte springen muste. Der Kotigte wolte sich biß daher an nichts kehren / hielt gar am Ende / ob währe er ümb zusehens ankommen / daß man schon einen gemeinen Spot aus jhm machete / und ein stolzer Ritter / welcher im Schilde einen Sperber führete / der eine gefangene Taube hielt / sich offentlich verlauten lies / er müste mit diesem Rostigen eine kurzweil anrichten; ritte auch zu jhm / und sagte: Ritter / ich meine / jhr seyd auch erschienen / ein Speer zu brechen / welches ich mit euch gerne versuchen wolte. Dieser hatte gleich seine Gedanken am anderen Orte /und betrachtete Herkules tapferes Gefechte / desgleichen er nie mit Augen angesehen hatte / daher gab er auff solche Rede keine Antwort; welches jener jhm vor eine Furchtsamkeit auslegete / und in dem er jhn beym Arme fassete / also fort fuhr: Ritter jhr haltet in tieffen Gedanken; oder wegert jhr euch meines Ansuchens / so muß ich weiter gehen. Dieser schämete sich des Fehlers / und gab zur Antwort: Gewißlich Herr Ritter / ich habe nicht gemeinet / daß seine ehrliche Anfoderung an mich gerichtet wåhre / sonst würde ich gebührlich geantwortet haben. Es ist noch Zeitig gnug / sagte jener / wañ ichs nur gewehret werde. Ganz gerne / antwortete dieser; dann wer einen Rit scheuhet / muß warlich ausserhalb Schranken bleiben. Nahmen hierauf ohn ferner Wortwechseln die Bahn ein / und warteten alle Anwesende mit Verlangen / was dieser Kotigte gutes verrichten würde. Sie sahen daß er im Sattel sich sehr wol hielt / das Pferd artig zu tummeln uñ sein Speer geschiklich zu schwenken wuste; aber sein Gegenteil versprach jhm selbst de Sieg so gewiß / als hätte er jhn schon in Fåusten gehabt; wiewol das Treffen viel einanders auswieß; dañ er ward von dem Kotigten so unsanft auff die Erde gesetzt / daß jhm sehen und hören verging / und man jhn mit zubrochenem Arme von der Bahn hinweg tragen muste / da doch jener sich im geringsten nicht bewägete / und aller Zuseher Gunst bekam / welche sageten / dem Hochmuht währe recht gelohnet. Des herabgestochenen Bruder wolte diesen Schimpf rächen / welcher im Eifer zu jhm ritte und also redete; Rostiger; das Ungluk hat meinen Bruder durch eure unwirdige Hand abgesezt / der sonst eurer dreyen solte Fuß gehalten haben; ich aber werde nach endigung dieses Schimpffspiels wissen / euch deswege zu besprechen. Dieser gab jhm zur Antwort; Glänzender und Wolgepuzter / ich habe eurer Zungenkraft schon erfahren /was aber euer Arm vermag / muß ich biß dahin aussetzen / und sollet jhr mich nach alle eurem Begehren finden. Der Stathalter und unsere Helden höreten diesen Zank und verdroß sie nicht wenig / daß der Außfoderer solchen Frevel gebrauchen durfte / daher jhm der Stathalter selbst geboht / sich als ein Schänder seiner Gesetze bald zupacken / oder der straffe gewärtig zu seyn; Aber der Rostige antwortete darauff; Gnädigster Herr Stathalter; es geliebe eurer Durchl. diesem Ritter gn. zu verzeihen / und uns beyden zu erläuben / daß wir alsbald unsern Span ausser den Schranken mit Speer und Schwert schlichten mögen. Der Stathalter beredete es kürzlich mit unsern Helden / und gab jhm

Weitere Kostenlose Bücher