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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Gott /daß einiges Mittel in der Welt währe / wodurch eurem Herrn ich mein bereitwilliges Herz erkläre könte; ihr aber habt mir die grösseste freundschaft erzeiget / daß ihr mir diese Gelegenheit an die Hand gegeben habt /ihm zu diene. So sind nun diese zween Wetscher mit gepregetem Golde und Kleinoten auff 20000 Kronen gefüllet; / darzu nehmet diesen Wechselbrieff auff 12000 Kronen haltend / welcher der genennete Mann euch zu Elis stündlich erlegen wird / und ist hie noch eine kleine Handschrifft auff 8000 Kronen / welche Parmenio bey seinem Wirte daselbst nidergeleget /und alsbald können gehoben werden. Ich muß euch aber beydes euren vorigen schrecken in etwas ergetzen / und zugleich anzeigen wieviel Freundschafft ihr mir vor dißmahl erzeiget habet. Verehrete ihm hiemit einen Beutel mit 4000 Kronen / welche er / ungeachtet aller Wegerung annehmen muste. Schlißlich sagte sie ihm; das Ubrige liefert eurem Herren von meinetwegen / als eine Anzeigung meines dienstwilligen Gemühts / und daß alle meine Güter zu seinen diensten seyn. Das mir geschenkete Kleinot ist mir ein unfehlbares Gedächtnis seines gnädigen willens; und solte ihn die Gelegenheit nach Korinth führen / wolle er seine bereitwilligste Magd daselbst zubesuchen nicht unterlassen / dann ich werde mich ehistes tages dahin begeben. Gallus entsetzete sich vor dieser Freigebigkeit; es hätte durchaus die Meynung nicht / daß er einiges Geschenk vor seinen Herren oder vor sich suchete / und würde derselbe schon Mittel ergreiffen / es dankbarlich zu erstatten. Gebet euch zu frieden / sagte sie; ich bin eurem Herren viel ein mehres schuldig /als dieses wenige / und da euch Morgen zu reisen geliebet / so nehmet eures Herren und euer Pferd samt Harnisch und anderem zubehör / welches ihr bey einander vorne im Mahrstalle finden sollet / und reitet in Gottes Nahmen. Damit gingen sie wieder hin zu der Geselschafft / und hielt Gallus bey Herren Fabius an umb erläubnis zu seiner Reise / nachdem er ihm zu nichts mehr nütze seyn könte. Aber die Frau nöhtigete ihn die Nacht zu bleiben / weil der Abend einfiele. Nach abgenommenen Speisen redete sie mit Markus /daß er sie mit nach Korinth führen möchte / woselbst sie in die 60000 Kronen Baarschafft stehen hätte; ihr währe unmöglich / wegen eingenommenen Schreckens an diesem Orte länger zuverbleiben / möchte auch nach verlauff einer geringen Zeit wol Ansprach von jungen Freiern bekommen dürfen; wolte er nun diese ihre Herschaft Erblich behalten / stünde zu seinem Belieben / sonst könte er sie vor fünff Tonnen Goldes baar verkauffen. Markus wahr ohn daß dem Gelde zugetahn / und wie er diesen ihren Reichtuhm vernam / wunderte er sich / daß ihm das Glük ohn alle seine Sorge und Mühe im Augenblik so begütert hätte; umbfing seine liebste freundlich / und versprach / sie an Ort und Ende zu fuhren / wo sie am sichersten währe. Nach diesem nam sie ihn mit sich auff die Korn Spiker / in die grossen mit Wein belegete Keller / auch zu den Schaaff- Kühe- und Pferd Ställen / welches alles über drey Tonnen Schaz außtrug. Endlich muste er mit ihr auff ein fest verschlossenes enges Gemach gehen / da sie ihm ein Kleinot Lädichen vorsetzete auff 40000 Krone / nachgehends vier Laden mit 80000 Kronen baar / und zu ihm sagete; dieses wil ich meinem geliebeten Herren zur Dankbarkeit des mir heut erzeigeten mitleidens überliefern / mit Bitte /es nit aufzuschlagen. Er aber nam nur etliche Ringe daraus; das übrige stellete er ihr wieder zu / einwendend / er wolte es gerne in seine Verwahrung nehmen; weil es aber bey ihr sicherer währe / könte es biß auff ihren Abzug stehen bleiben. Wie es euch geliebet /sagte sie / und befahl ihrer Dienerin / Herren Fabius und Leches herzubitten / denen sie etwas zu liefern hätte; zu denen sie / da sie herzutraten / also redete: Ihr meine hochwerte Herren / ob ich zwar etliche Schätze in so geheimer Verwahrung habe / daß ich sie mit leichter Mühe vor mich selbst behalten könte / so sollen mich dannoch die Götter wol davor behüten /damit das unrechtmässige Gut nicht mein Erbe zugleich mit verzehre; Dieser Kasten vermag einen statlichen Vorraht / und gehöret dem erlegeten Parmenio teils eigen / teils als empfangene Werbungs Gelder zu; Stelle solches demnach zu des Herrn Gesanten Hånden / seines Willens damit zuschalte; schloß den Kasten auff / und zeigete ihnen eine grosse Menge gemünzetes Goldes / auch in einem Beylädichen unterschiedliche köstliche

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