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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Kleinot. Fabius gab ihr zur Antwort: Parmenions eigenes Geld müste ihr billich als der nähesten Erbin bleiben / das übrige wolte er Herrn Herkules verwahrlich behalten; jedoch / daß sie von solchem Teil zur Vergeltung ihrer Aufrichtigkeit 12000 Kronen haben solte. Fr. Euphrosyne bedankete sich / nachdem ihr wegern nicht gelten wolte / und empfing es mit dem bedinge / daß ihr frey stünde / es nach Belieben anzuwenden. Es wahren die eigenen Gelder von den Werbungsgeldern abgesondert / uñ zeigete eine hinzugelegete Rechnung / daß der Werbe Gelder 300000 Kronen / der eigenen aber 250000 Kronen wahren. Die 12000 versprochene Kronen schichtete sie / und gab die eine Helfte ihrem Liebesten / die andere den 100 Römischen Kriegsknechten / jedem durch die Bank hin 60 Kronen; welches ihm Fabius so wol gefallen ließ / daß er zu ihr sagete: Nun meine Freundin / ich verspüre hieraus ihren Verstand und gute Gewogenheit / werde mich auch bemühen /es unvergolten nicht zulassen. Von den eigenen Geldern aber nam sie 50000 Kronen / und teilete dieselben gleich unter Leches und Markus / da jener sich zwar wegerte / aber auff seines Mitnehmers Nöhtigung es ihm beybringen ließ. Als sie sich nun wieder gesetzet hatten / wolte sie Gallus noch eine Verehrung zuschanzen / und sagete zu Markus ingeheim: Ist euch heut durch eines andern Unfall ein Glük zugestossen / so lasset den Urheber auch in etwas / und so viel seine Wirdigkeit zugibt / mit geniessen. Dieser kunte nicht ersinnen / wen sie damit meynete / und baht / ihm solches etwas deutlicher anzuzeigen. Je / sagte sie / wer hat euch an diesen Ort geführet? hats nicht jener Kauffmann getahn? Ich erkenne mich ihm verbunden / antwortete er / redete ihn auch alsbald mit diesen Worten an: Guter Freund / ich erinnere mich / daß mit Verseumung eurer Geschäfften ihr mit uns gereiset seyd / davor ich mich dankbar erzeigen wil; schenkete ihm alsofort 600 Kronen / und sagte: Nehmet dieses / bitte ich / zur Ergetzung vor eure Mühe von mir an / und da ich schier heut oder morgen euch mehr Dienste werde leisten köñen / habt ihrs kühnlich bey mir zufodern. Gallus sahe / daß es alles aus der Frauen Anstifftung herrührete / hielt vor unnöhtig / sich lange zuwegern / und bedankete sich der grossen Schenkung. Ey so wolleñ wir beyde auch nicht so gar undankbar seyn / sagte Fabius zu Leches / uñ begehrete an Markus / er solte 600 Kronen von Parmenions Geldern hohlen / und sie ihm ihrer beyder wegen zustellen. Des folgenden Morgens sehr früh /nam Gallus von der Frauen freundlichen Abscheid /bedankete sich nochmahls der hohen Ehr und Guttaht / uñ versicherte sie / sein Herr würde es statlich zuvergelten nicht unterlassen; legte die Gelder auf MaulEsel / sattelte sein und Herkules Pferd / und ritte in Geselschafft vier Knechte des nähesten auff Eliß zu / weil er nicht zweifelte / sein Herr würde sich daselbst noch auffhalten. Er hatte aber Valikules Waffen angelegt / und seine eigene dem Diener zu führen gegebe / ritte damit in die Herberge / und fand seinen Herrn im Hause allein gehen / und sich mit gedanken schlagen / wie ers am besten machen könte / wann etwa Gallus wegen widerwärtige Windes zu lange aussenbleiben würde. Die Zeit hatte ihm sider Gallus Abreise gar lange gewehret / welche er mit einem fremden Manne vertrieb / der aus Mazedonien wahr /und sich eine zeitlang in der Landschafft Karia zu Laodizea auffgehalten hatte; Dieser ließ sich anfangs vernehmen / daß er ein Christ währe / da er merkete /daß Valikules des Glaubens wahr / der sich gleichwol nicht gegen ihn heraus ließ / weil er ihm wenig trauete. Zween Tage vor Gallus Wiederkunfft fing dieser fremder / nahmens Agemachus / etwas kühner an mit ihm zureden / da er anfangs beklagete / daß die Welt so mannicherley Glaubens währe / und ihrer viel / ja der mehrer Teil sich so plageten und peinigten / zu der Volkommenheit zu gelangen / da doch kein lustiger Weg währe / als eben dieser / auff welchem man dahin kähme / wiewol niemand / als welche der wahren Erkäntniß sich gewidmet hätten / denselben zu finden wüsten / welche daher
Gnostici;
das ist / die Erkennende oder Hochkluge geneñet würden. Valikules merkete alsbald / was vor einen schändlichen groben Ketzer er vor sich hätte / ließ sich dessen aber nit merken / sondern fragete / ob dann dieselbe Hochweisen / der Heydnischen / oder Judischen / oder Christlichen Lehre zugetahn währen / und ob man ihrer so hochgerühmten Volkommenheit nicht

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