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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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bittet krafft solcher Gewogenheit / Eure Gn. wolle hinwiederumb dieses schlechte Ringlein als eine unwirdige Erinnerung ihres willfährigen Gehorsams von ihr annehmen. Er empfing den Ring mit gutem Willen / und befahl ihm / ohn Umbschweiffe zuerzählen / wie es ihm ergangen währe. Gallus baht umb Verzeihung / gab vor / er håtte vorerst etwas nöhtiges zu verrichten; hieß den neuen Hausknecht mit ihm gehen / und hohlete auff die beyden WechselBrieffe 20000 Kronen / die ihm alsbald in verpitschierten Beuteln zugestellet wurden; brachte sie seinem Herrn / und lieferte ihm an Baarschafft und Kleinoten 40000 Kronen; welcher ihn fragete / woher ihm dieses unvermuhtliche Geld kähme. Es ist eine geringe Verehrung / sagte er / welche obgedachte Frau ihrer Gn. zum Zehrpfennige sendet. Fing hierauff an alles nacheinander zuerzählen / was gestalter Herren Fabius / Leches und Markus zu Korinth im Hafen angetroffen / ihnen verdekter weise seinen Unfall erzählet / und mit ihnen nach dem Flecken reisen müssen /da Fabius aus sonderlichem Eifer den boßhaften Charidemus von den beyden Dienern / denen sie das Leben geschenkt / niederhauen lassen; und hätte /allem ansehen nach / Markus sich mit der jungen Witwen verliebet. Als er nun derselben gute Gewogenheit gespüret / hätte er sich in geheim zuerkennen gegeben / und ümb Befoderung zu einem Wechsel angehalten; worauf sie ihm dieses alles eingehändigt / bloß als ein Zeichen ihres dienstbegierigen Herzens; ja sie hätte einen grossen Schaz des Parmenions angegeben / welcher ihrer Gn. zum besten von Fabius verwahret würde. Uber das hätte er aus ihrem Gespräch verstanden daß Herr Ladisla auch mit einem Schiffe auff der Fahrt währe / seinen Freund Herkules zusuchen / und ihm zufolgen. Dieser wahr sehr unwillig / daß gegen Charidemus so scharff verfahren wåhre / und verwies es Gallus höchlich / daß er Fabius darzu veranlasset /wodurch er wieder sein Christliches Gewissen gehandelt / und solche eigentähtliche Rache vor Gott schwer zuverantworten hätte / dañ ich hatte ihn / sagte er / der Straffhand Gottes befohlen. Gallus entschuldigte sich / berieff sich auff Gott / daß er Herr Fabius nicht im geringsten zu solcher Straffe angereitzet hätte / und erkennete er hieraus Gottes sonderliche Versehung; dann / sagte er / wer hat diesen eiftrigen Rächer ausgeshikt? ohn Zweiffel hat es Gott selber getahn /welcher ihm seine schändliche Boßheit und unerhörete Grausamkeit hat auff seinen Kopf vergelten wollen / vielen andern seines gleichen zum merklichen Beyspiel / sich von solchem Frevel zuenthalten. Ich erkenne es vor nichts anders / antwortete er; aber man hätte gnädiger mit ihm verfahren sollen / uñ währe ihm die Landesverweisung Straffe gnug gewesen. Das würde dem guten Markus wenig frommen und vergnügung gebracht haben / sagte Gallus / der aniezt in tausend Freuden gehet / wie sehr ers gleich zuverbergen suchet. Eure Gn. aber zweifeln an dieser Frauen Verschwiegenheit gar nit / welche vielleicht noch heut nach Korinth sich erhebe / uñ daselbst ihre Wohnung nehmen wird; hat mich auch sehr inständig gebehten /ihre Gn. zuvermögen / sie daselbst auff ein Wort zusprechen. Ich aber habe diese Reise auch nicht ümsonst getahn / sondern von der Franen 4000 / von Markus 600 / und von Fabius und Leches ingesamt auch 600 Kronen / als ein unbekanter Kauffmann vor meinen Mitzug / wieder meinen Willen nehmen müssen. Valikules verwunderte sich der grossen Zuneigung dieser ehrliebenden Frauen / und sagte: Ich bin verpflichtet / dieser Frauen / als meiner Schwester /Zeit meines Lebens gutes zutuhn / werde es auch wissen in acht zunehmen / uñ wil nicht unterlassen ihr zu Korinth zuzuspreche / wohin wir / geliebts Gott / erstes Tages unsern Weg fortsetzen wollen / nachdem ich mich schon über die gebühr in diesen Ländern auffgehalten habe. Als Gallus von Fr. Euphrosynen hinweg geschieden wahr / hielten Fabius / Leches und Markus miteinander Raht / auff was weise sie eigentlich erfahren könten / ob Herr Herkules dieser örter sich noch auffhielte / uñ wurden eins / daß Markus den nähesten Weg nach Korinth zihen / Fabius aber und Leches zu Elis sich etwas auffhalten / und allerseits fleissige Nachfrage tuhn solten; sendeten auch achzig ihrer Soldaten ümher in die Flecken und Städte / auff zehn Meile weges / ob sie ihn ausforschen möchten; wo nicht / solten sie heut über zwo Wochen sich zu Korinth wieder einstellen. Fr. Euphrosyne ließ inzwischen das Frühstük

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