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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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bereiten / und alle ihre Baarschaften und Kleider auff Wagen packen / taht ihres Vaters Bruder-Sohn das Schloß und die Herschaft auff Rechnung ein / uñ måssigte der Untertahnen Frohndienste und andere Beschwerungen / daß sie über die helfte geringer wahren. Ihren Charidemus hatte sie des ersten Abends ohn alles Gepränge lassen zur Erden bestatten / und zog mit ihrem Liebsten /unter der Begleitung X Soldaten nach Korinth / woselbst sie einen adelichen Hoff mietete / und in demselben biß auff Markus Wiederkunfft (der mit Fabius die Reise zuvollenden willens wahr) ihre Trauerzeit einsam mit ihrem Gesinde zubringen wolte. Fabius und Leches aber blieben mit X Kriegsknechten zu Elis / liessen aussprengen / sie währen nach Korinth gezogen / und legten sich in Valikules erste Herberge / da sie der Ursach des Kampfs mit Parmenio ümständlich berichtet wurden. Unserm Valikules wahr ihre Gegenwart unverborgen / und daß man in den Stadtohren auff ihn acht zugeben befohlen hatte. Er tröstete sich aber seines Räuber-Künstleins / ohn dessen Hülffe er nicht leicht würde entgangen seyn / und muste wieder seinen Willen noch zween Tage zu Elis sich auffhalten / biß er seine Pferde / Gelder und Waffen heimlich hinaus bringen kunte; worauff er sich eilig fort machete nach Korinth zureiten / und kehrete daselbst bey seinem Christlichen Wirte ein / von dem er schon als ein Ermordeter höchlich beklaget wahr. Er meinete nicht / daß Markus mit seiner Liebesten daselbst schon solte angelanget seyn / deren Leibdienerin des andern Tages vor seiner Herberge herging /und ihn ohngefehr durchs Fenster sahe / dann er hatte die angestrichene Farbe abgetahn / und seinem Wirte sich zuerkennen gegeben. Es wahr noch früh morgens / uñ zweifelte die Magd anfangs / ob sie recht såhe /wolte die Gewißheit haben / und machte eine falsche Werbung in das Haus / da sie ihn eigentlich besahe /uñ aus dem Hause wieder hinweg eilete. Zum guten Glük ersahe sie Gallus / kennete sie alsbald / und fragete / ob ihre Frau dieses Orts schon angelanget währe / und warumb sie so eilete. Sie aber antwortete: Mein Freund / haltet mich nicht auff / dañ ich werde grosse Herren erfreuen / und ein reiches Bohtenbrod verdienen / wann ich ihnen dessen Zeitung bringe /was ich in diesem Hause gesehen habe. Er hingegen sagete zu ihr: Bey Leib und Leben schweiget / und tuht meines Herrn Gegenwart niemand als eurer Frauen zuwissen / die euch schon weiter unterrichten wird; ging hin und vermeldete es seinem Herrn / der sich entschloß / des nähesten die Frau zubesuchen. Markus ritte des folgenden Tages sehr früh nach dem Meerhafen vor seiner Herberge her / welches er sahe / und alsbald seinen Gallus an die Frau schickete / ihr anzumelden / daß er sie gerne sprechen wolte; welche alsbald ihre Dienerin mit Gallus zurük sendete / uñ ihn darümb dienstlich ersuchen ließ. Er machete sich bald auff / in einem grünen Güldenstücke (welches er zu Elis hatte machen lassen) bekleidet / und hatte einen grossen blutroten Federpusch auff dem Hute. Da er nun so Fürstlich zu ihr ins Gemach trat / grüssete er sie höflich und sagete: ädle und tugendreiche Frau /hochwerte Freundin; ich kan wol mit Warheit beteuren / daß mir nie voll keiner Frauen grössere Dienste /als von ihr beschehen sind / in betrachtung / ich nicht allein durch ihren Vorschub mein Leben erhalten /sondern / nachdem sie hiedurch in grosse Angst gerahten / sie mir noch eine unverdiente Freygebigkeit erzeigen / uñ bey meinem Diener so viel tausend Kronen zum Zehrpfennige überschicken wollen. Nun meine wahre Freundin / ich bin dieses Orts des Vermögens nicht / so hohe Neigung zuvergelten / hoffe aber ungezweifelt / da mir Gott das Leben weiter fristet / Gelegenheit zuhaben / daß mein dankbares Herz erkennet werde. Im übrigen ist der wahre Gott mein Zeuge / daß die Unbarmherzigkeit an Charidemus ergangen / mir höchlich mißfället / wolte auch solche /da mirs möglich gewesen / gerne hintertrieben haben; wiewol ich gänzlich gläube / mein Gott habe es also geschicket / dessen Gerichte / ob sie gleich zu zeiten verborgen / doch niemahls ungerecht sind. Bitte demnach / meine in Ehren höchstgeliebete Freundin wolle ihren Willen in Gottes Willen stellen / und mit dessen Ordnung friedlich seyn / und versichere sie / daß ihr jetziger Bräutigam gegen sie viel ehrerbietiger und höflicher / als Charidemus / sich bezeigen wird. Den übergeschikten Ring habe ich von meinem Diener empfangen / uñ alsbald

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