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Des Doktors Spielchen

Des Doktors Spielchen

Titel: Des Doktors Spielchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ostrawskie
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Schauer aus, der ihn erfrischt unter der Brause hervorkommen ließ. Nach der akribisch durchgeführten Rasur betrat er nackt den Wohnraum seines Appartements. Er war davon ausgegangen, dass Manni ihn inzwischen mit einem Cappuccino versorgt hatte, damit er seinen Kaffeedurst stillen konnte und vielleicht mit einer kleinen Leckerei, die das Loch in seinem Magen füllen würde.
    Doch Martin wurde enttäuscht. Der Tisch war noch genau so leer wie vor einer halben Stunde. Gerade als er seine Kleidung vom Boden aufhob, klopfte es an der Tür.
    »Rein mit der braunen Brühe, Manni! Es ist offen!«
    Die Tür wurde geöffnet. Doch nicht Manfred stand im Eingang. Hubert war es, der fragte: «Kaffee, Espresso, Cappuccino? Was darf es sein?«
    »Äh, Entschuldigung. Ich dachte, der Hausmeister sei an der Tür! Einen Cappuccino?« Martin wirkte verlegen.
    »Kein Problem!« Hubert sagte etwas zu jemandem, der hinter ihm stand, sodass Martin ihn nicht sehen konnte. Die Person entfernte sich mit eiligen Schritten.
    »Darf ich?«
    Martin nickte. Der Chef kam in den Raum. Die Tür fiel ins Schloss.
    »Gefällt dir dein Zimmer?«
    »Oh, ja! Es ist sehr nett hier!«
    »Nett? Magst du einen anderen Stil lieber?« Der Ältere näherte sich dem nackten Martin und sah ihn dabei unverblümt von oben bis unten an.
    »Nein, nein! Ich muss nur erst ...«
    »Ankommen?« Hubert legte Martin eine Hand auf die nackte Schulter und zog ihn zu sich heran. »Das geht allen am Anfang so!«, flüsterte er und verkleinerte den Abstand zwischen ihren beiden Körpern noch etwas mehr.
    Plötzlich wurde wieder angeklopft. »Herein, falls es der Kaffee ist!«, verlangte Hubert und ließ Martin im selben Augenblick frei.
    In der Erwartung, Manni endlich mit dem heißersehnten Cappuccino am Eingang vorzufinden, dreht sich Martin um und blickte zur Tür. Da war ein Tablett mit zwei Tassen und etwas Gebäck. Doch dahinter verbarg sich nicht der schlanke, unscheinbare Hausbetreuer, sondern die Tragehilfe wurde von kurzen, feisten Fingern gehalten, die an dicklichen Armen saßen, die wiederrum aus einem fassähnlichen, taillenlosen Körper heraus ragten. Das Fass trug einen seidenen, schwarzen Morgenmantel.
    »Das ist Michel!«, sagte Hubert, ohne ein Grinsen dabei zu unterdrücken.
    »Wir haben uns heute schon kennen gelernt«, antwortete Martin und wünschte sich, dass dieser Fetti sein Appartement bald wieder verlassen würde. Die Tatsache, dass sich nur zwei Tassen auf dem Tablett befanden, nährte seine Hoffnung.
    Hubert nahm auf dem Sofa Platz, ließ Michel den Kaffee auf dem Tischchen abstellen und bat Martin neben sich.
    »Wie lange bist du schon bei uns, Michel?«, fragte Hubert den dicken Jungen.
    »Seit vier Jahren, Chef!« Er reichte erst seinem Chef und dann Martin eine Tasse. »Seit vier Jahren, und ich fühle mich sehr wohl hier!«
    Hubert nickte: »So soll es sein. Wir sind sehr bemüht darum, dass es allen unseren Mitarbeitern gut geht. Deshalb wirst du jetzt ein wenig für das Küken hier neben mir sorgen! Nicht wahr, Michel?«
    Die Augen des Angesprochenen fingen an zu leuchten. Waren es die letzten Sonnenstrahlen, die sich in seiner Iris zu verlieren schienen, oder hatte es etwas mit dem zu tun, was Huberts Worte für Michel bedeuten könnten. Martin war sich nicht sicher. Aber es war sowieso unwichtig. Er hatte ohnedies geschehen zu lassen, was auf ihn zukam. Wenn der Boss ihn unbedingt »Küken« nennen musste, bitte! Der Chef besaß die Macht im Haus. Auch über ihn. So konnte er wenigstens schon mal Unterwerfung üben, ohne dass es wie eine solche aussah.
    »Setz dich zu uns, Michel!«, lud Hubert den dicken Jungen auf die Couch ein. Der ließ sich das nicht zweimal sagen. Er nahm direkt neben Martin Platz. So nah, dass die Seide seines leichten Mantels dessen Haut an Oberschenkel und Bauch streifte. Dem so von seinen beiden Sitznachbarn Eingekeilten, war das natürlich viel zu nah, doch er hatte keine Chance, die Distanz zwischen ihm und diesem dicken Jungen auch nur um ein paar Zentimeter zu vergrößern. Huberts Nähe auf der anderen Seite ließ ihm keinerlei Spielraum für Ausweichmanöver.
    »Warum trägst dann noch ein gelbes Bändchen?« Martin war verwundert. »Wer länger als ein Jahr im Haus angestellt ist, bekommt doch ein blaues?«
    Michel senkte verlegen seinen Kopf. Er sagte leise: »Ich ..., ich mag es, so wie es ist.«
    Hubert räusperte sich. »Michel gehört zur devoten Sparte. Er liebt es, sich zu ducken. Unser Michel

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