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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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Hokas hervor und griffen wieder nach ihren Gläsern. Alex suchte nach den Leichen, aber er sah nur Slim und Shorty, die ihre leergeschossenen Colts einsteckten.
    „Na gut, das wars“, sagte Shorty. „Diese Runde geht auf mich.“
    „Thanks, Partner“, sagte Slim. „Dann gebe ich die nächste.“
    Alex hervorquellende Augen richteten sich nun auf Kindisch-Kid. „Es ist ja überhaupt keiner verletzt worden!“ japste er, einem hysterischen Anfall nahe.
    „…’türlich nicht“, gab der alte Hoka zurück. „Slim und Shorty sind ja auch uralte Kumpane.“ Er breitete die Arme aus. „Ist ’ne komische menschliche Sitte, so was. Ich versteh zwar nich, was das bringen soll, daß jeder mindestens einmal im Monat auf ’nen anderen anlegen muß; schätze aber, daß man dadurch tapferer wird, was?“
    „Stöhn“, machte Alex.
    Nun schoben sich weitere Hokas herein, die mit ihm reden wollten. Die Meinung darüber, ob Alex überhaupt ein Mensch sei oder man sich völlig falsche Vorstellungen von ihnen machte und sie ganz anders seien, als die alten Legenden behaupteten, schien ziemlich geteilt zu sein. Auf alle Fälle nahmen sie Alex’ Verhalten nicht übel oder unterschoben ihm gar unlautere Motive. Ganz im Gegenteil: sie gaben mehrere Runden aus, und Alex akzeptierte durstig jedes Glas. Er hatte einfach keine Ahnung, was er sonst hätte tun sollen.
    Etwa eine, zwei oder auch zehn Stunden später betrat Slick den Saloon und rief über das allgemeine Stimmengemurmel hinweg: „Ich hab gerade von ’nem Scout die neueste Nachricht erhalten, Gents! Die Indianer sind keine fünf Meilen mehr von hier entfernt und rücken schnell vor. Wir werden was unternehmen müssen.“
    Die Cowboys kippten ihre Drinks, knallten die Gläser auf den Tisch und stürmten aufgeregt aus dem Gebäude. „Ich werd die Burschen ’n bißchen beruhigen müssen“, murmelte Kindisch-Kid, „bevor sie die ganze Stadt in Klump schlagen.“ Mit alleräußerster Sorgfalt schoß er die Lichter aus.
    „Du Trottel!“ bellte Slick. „Es ist doch hellichter Tag draußen!“
    Ohne zu wissen, was er tun sollte, blieb Alex vor dem Saloon stehen, bis der Spieler schließlich an seinem Ärmel zupfte. „Wir sind ’n bißchen knapp an Viehtreibern und müssen ’ne ziemlich große Herde in Bewegung setzen“, sagte er mit befehlsgewohnter Stimme. „Schnapp dir also ’n friedliches Pferd und sieh zu, daß du ’n bißchen helfen kannst.“
    „Okay“, sagte Alex und versuchte den plötzlich auftretenden Schluckauf hinter einem Husten zu verbergen. Es stärkte das Selbstbewußtsein, zu wissen, daß man gebraucht wurde, wenn auch nur zu minderwertiger Arbeit. Vielleicht bestand die Möglichkeit, daß man ihn bei der nächsten Wahl durchfallen ließ.
    Er bewegte sich schwankend auf den Corral zu. Irgend jemand schob eine klapprige Schindmähre auf ihn zu, die wohl bereits zu alt war, um noch auf heimtückische Gedanken zu kommen. Alex langte nach dem Steigbügel, bekam ihn aber nicht zu fassen. „Komm her“, sagte er lallend. „Komm her, Steigbügel. Ach- tunggg! Vorwärts, marsch!“
    „Da bist du ja endlich.“ Aus den Augenwinkeln nahm er einen Hoka wahr. Ein Geister-Hoka? Der Über-Hoka? Ein Heinzelmännchen-Hoka? Jedenfalls half er Alex in den Sattel.
    „Bei Pecos Bill!“ rief der Hoka aus. „Du bist ja voll wie ’n Loch!“
    „Ach wasch“, sagte Alex. „Isch bin nüschtern. ’s ischt der Planet, der beschoffen ischt. Verschtehscht du? Isch bin der einschig nüschterne hier und …“
    Sein Pony glitt durch einen rosafarbenen Nebel in diese oder jene Richtung dahin. „Isch biiin ein einschamer Cowboy“, sang Alex, „isch biiin der einschamschte Cowboy im ganschen Laaand!“
    Irgendwie schälte sich aus der Umgebung schließlich die Herde heraus. Die Rinder waren aufgeregt, rollten mit den Augen und zerstampften den Boden mit den Füßen. Eine kleine Gruppe von Hokas ritt fluchend und hüteschwingend neben der Herde her und versuchte die Viecher auf den rechten Weg zu treiben.
    „Isch biiin ’n alter Viehtreiber vom Rio Grande“, blökte Alex.
    „Nicht so laut“, fauchte ein Tex-Hoka. „Die Viecher sind jetzt schon aufgeregt genug.“
    „Du willscht doch, dasch schie laufen, oder nich?“ fragte Alex. „Alscho laschen wir schie laufen. Die Grünhäute rücken an. Laschen wir schie alscho laufen. Einfach scho. Kapierscht du?“
    Er zog seinen Sechsschüsser, feuerte in die Luft und stieß den lautesten Schrei aus, zu dem er

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