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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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fähig war. „Juhuu!“
    „Du verrückter Idiot!“
    „Juhuu!“ Alex steuerte ununterbrochen schießend auf die Herde zu. „Ran an schie, Cowboys! Immer drauf, Jungs! Jippiiieee!“
    Die Herde drehte natürlich vollkommen durch.
    Wie eine rote Flut durchbrach sie die Reihen der Hokas. Die Reiter zerstreuten sich, denn die Tausende von Hufen bedeuteten den Tod. Das ganze Universum bestand jetzt nur noch aus dem Brüllen und stampfenden Hufgetrappel der Rinder. Die Erde bebte!
    „Juhuu!“ grölte Alexander Jones. Er ritt hinter den Longhorns her und schrie unentwegt. „Weiter, weiter, immer weiter! Hei-ho, Silver!“
    „Oh, mein Gott!“ stöhnte Slick. „Oh, mein Gott. Dieser stumpfsinnige Idiot treibt die Herde geradewegs auf die Indianer zu !“
    „Hinterher!“ schrie ein Hopalong-Hoka. „Vielleicht können wir die Viecher noch zur Umkehr zwingen! Wenn wir das nicht schaffen, fällt das ganze Fleisch den Indianern in die Hände!“
    „Dann werden wir anschließend ’ne kleine Lynchparty veranstalten“, sagte ein Hoka, der aussah wie der Einsame Reiter. „Ich will meinen Hut fressen, wenn dieser Alexanderjones nich ’n Spitzel ist, den die Grünhäute uns auf ’n Hals geschickt haben!“
    Die Cowboys gaben ihren Reittieren die Sporen. Ein Hokagehirn hatte nämlich keinen Platz für zwei gleichzeitige Gedanken, und im gleichen Moment, in dem man beschlossen hatte, die durchgegangene Herde wieder auf den rechten Weg zu bringen, dachte niemand mehr daran, daß man sich auf einen übermächtigen Feind zubewegte.
    „Wuppiduppijuppihuu!“ trällerte Alex, der sich irgendwo im Mittelpunkt der Staubwolke aufhielt.
    Umnebelt von den sich in seinem Gehirn ausbreitenden Alkoholwolken hatte er plötzlich den Eindruck, als würde er – aus dem Nichts kommend – über einen Hügel hinwegpreschen. Und genau dahinter hielten sich die Slissii auf.
    Die Reptilkrieger waren zu Fuß unterwegs, da sie zum Reiten einfach nicht geschaffen waren. Sie konnten allerdings schneller laufen als ein Hoka-Pony. Ihre tyrannosaurusähnlichen Körper waren unbekleidet, wenn man von ihrer Kriegsbemalung und den paar Federn absah, mit denen sich die Primitiven der ganzen Galaxis schmücken. Neben Schießeisen trugen sie auch Lanzen, Bögen und Äxte. Ihre Streitmacht war eine große, kompakte Masse, die durchaus diszipliniert war und sich im Rhythmus dumpfer Trommeln vorwärtsbewegte. Es waren Tausende … und auf der anderen Seite standen höchstens hundert Cowboys, die blindlings auf sie zu galoppierten.
    Alex sah von all dem nichts. Da er sich genau hinter der stampfenden Herde aufhielt, nahm er nicht einmal wahr, wie sie gegen die Indianerarmee anrannte.
    Es gab überhaupt niemanden, der das sah. Dazu war die Katastrophe einfach zu groß.
    Als die Hokas auf der Szenerie erschienen, waren die Indianer – zumindest jene, die die Herde nicht in Grund und Boden gestampft hatte – über die ganze Prärie verstreut, und Slick fragte sich, ob sie überhaupt die Absicht hatten, je wieder mit dem Wegrennen aufzuhören.
    „Auf sie, Boys!“ schrie er. „Fegt sie zusammen!“
    Die Hoka-Gruppe sprengte voran. Einige wenige indianische Kampfgruppen stießen zischende Schlachtrufe auf und versuchten irgendwo in Stellung zu gehen, aber dazu war es bereits zu spät und außerdem waren sie einfach zu demoralisiert. Die Hokas machten sie nieder. Andere kamen auf ihrer Flucht nicht weit. Sie wurden von den lauthals jubelnden Teddybären mit dem Lasso eingefangen und gefesselt.
    Tex jagte plötzlich auf Slick zu und schleifte am anderen Ende seines Lassos einen sich heftig wehrenden, ununterbrochen fluchenden Indianer hinter sich her. „Ich glaub, ich hab den Häuptling erwischt“, gab er bekannt.
    „Yep, das isser!“ sagte der Spieler erfreut und nickte. „Er trägt ’ne Häuptlingsbemalung. Solange wir den in der Hand haben, werden die anderen sich hüten, ’ne große Lippe zu riskieren und werden das Land hier wohl für ’ne ziemliche Weile in Frieden lassen.“
    Und tatsächlich wurde Canyon Gulch von nun an in den militärischen Lehrbüchern in einem Atemzug mit Cannae, Waterloo und Kützelmütz genannt, wenn man das Beispiel eines totalen und alleszerstampfenden Sieges heranzog.
    Langsam begannen sich die Hokas um Alex zu versammeln. Der alte, ehrfürchtige Glanz war wieder in ihre Augen zurückgekehrt.
    „ Er ist’s gewesen“, flüsterte Monty. „Den Trottel hat er uns die ganze Zeit nur vorgespielt. Und dabei ist ihm von

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