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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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Lächeln auf seine Lippen.
    Er untersuchte den Strahler. „Was soll das denn sein?“ verlangte er zu wissen.
    „Ein Strahlenwerfer, Sir?“ Captain Jax schaute ein wenig enttäuscht drein. „Wir hatten die Gutscheine der Corn-Flakes-Schachteln genau nach den Anweisungen des Werbefernsehens ausgefüllt und abgeschickt, aber als die Waffen kamen, wollten sie nicht schießen!“
    „Sabotage“, unterstützte ihn Lon Meters.
    „Genau“, sagte der Captain. „Deswegen haben wir sie so umgebaut, daß sie gewöhnliche Kugeln verschießen, wie die Schießeisen aus dem wilden Westen. Sie sehen also …“
    Er drückte den Feuerknopf der imitierten Holman und jagte eine Bleikugel in die niedrige Decke der Brücke. Bevor Alex sich daran erinnerte, daß sein neuer Kampfanzug kugelsicher war, duckte er sich. Schließlich richtete er sich stöhnend wieder auf, warf einen Blick auf die plumpe Waffe, steckte sie mit einem Seufzer in den Holster und arbeitete sich zur Luftschleuse durch. Zumindest würde seine momentane Ausrüstung ihm solange Schutz gewähren, bis er einen pornianischen Offizier aufgetrieben und ihm erklärt hatte …
    Seine letzten redlichen Absichten wurden jedoch zerstört, als er die Hokas in den ersten Korridor führte, der sich hinter dem Hangarausgang erstreckte. Eine Strahlensalve, die aus der Richtung einer hastig errichteten Barrikade aus Büromöbeln auf ihn zuzischte, ließ seine Rüstung aufglühen und Funken werfen. Unter dem Anprall der zweiten begann er zu taumeln.
    Es war offensichtlich, daß die anderen ihm gar keine Gelegenheit dazu geben würden, den Parlamentär zu spielen.
    „Jetzt reichts mir aber!“ bellte Alex wütend und mit einer Stimme, die von den Luftlöchern in der Helmoberfläche auch noch gründlich verzerrt widergegeben wurde. „Jetzt werden wir auf diesem dämlichen Kahn aber mal endlich aufräumen!“
    Er bewegte sich wie ein Miniaturpanzer vorwärts, setzte die schiere Masse seiner Rüstung wie einen Eisbrecher ein und schlug die wild schreienden Verteidiger in die Flucht.
    „Jetzt ist dem Alten aber wirklich der Geduldsfaden gerissen“, kommentierte der Adjutant, dem Captain zugewandt.
    „Jawoll“, erwiderte Jax. „Das isser. Aber eins laß dir gesagt sein, Kumpel: Unter seiner rauhen Schale klopft ein Herz aus reinem, achtzehnkarätigem Gold!“
    Die wahre Geschichte des großen Aufräumens auf dem pornianischen Schlachtschiff wird wohl niemals wahrheitsgetreu erzählt werden können; schon deswegen nicht, weil kaum Worte existieren, die in der Lage wären, die Vorgänge an Bord treffend zu beschreiben.
    Seit über einem Jahrhundert war keine zivilisierte Einheit mehr ernsthaft von organisierter Gewalt bedroht worden. Und um allem die Krone aufzusetzen, gab es noch einen Faktor, der alle anderen überragte: Die von fortgeschrittenem Militarismus infizierten Gehirne der Schlachtschiffkonstrukteure hätten – hätte man sie darauf angesprochen, wie die Mannschaft sich gegen ein Enterkommando zur Wehr setzen wollte – in schierem Entsetzen gezuckt. Mit eisiger Höflichkeit hätten die Konstrukteure dem Frager dann wohl zu verstehen gegeben, daß Enterkommandos zusammen mit den letzten Segelschiffen ausgestorben seien und des weiteren kein feindliches Schiff überhaupt in der Lage sei, sich ihrem Riesenraumer auch nur auf dreitausend Kilometer zu nähern, ohne vernichtet zu werden. Demgemäß war die Mannschaft auch nur mit wenigen Handstrahlern ausgerüstet, und diejenigen, die einen solchen besaßen, konnten nur ungenügend damit umgehen. Das war auch der Grund, weswegen in allen Sektionen des Schiffes hordenweise quietschende Pornianer herumirrten oder vor einer oder zwei winzigen Gestalten davonrannten, die mit Kampfäxten herumfuchtelten. Es war, als hätte man eine Hundertschaft von Mäusen auf ein Mädchenpensionat losgelassen. Die Mannschaftsmitglieder, die noch nicht festgesetzt waren – tatsächlich konnten einhundert Hokas kaum mehr als einen Bruchteil der Gesamtmannschaft isolieren – blieben auf ihren Posten, bibberten und gaben sich im übrigen der Hoffnung hin, daß niemand auf den Gedanken kam, den Befehl zum Gegenangriff zu erteilen.
    Aber um bei der Wahrheit zu bleiben: Es gab tatsächlich ein Widerstandsnest. Als der Admiral Gehör von der Kunde erlangte, daß es der Raumpatrouille gelungen sei sein Schiff zu entern, versammelte er auf der Brücke seinen persönlichen Stab um sich und beschloß, kämpfend unterzugehen. Seine Untergebenen

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