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Des Kaisers Gespielin

Des Kaisers Gespielin

Titel: Des Kaisers Gespielin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
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Mund kommen. Ich wusste nicht, wie lange ich so auf ihm gesessen hatte. Mir kam es wie eine kleine Ewigkeit vor und nur mühsam unterdrückte ich meine Abneigung gegen seine ununterbrochen festen Berührungen. Ich war es nicht gewohnt, so lange und so fest genommen zu werden. Nicht einmal von Ravenna, die gelegentlich wahrlich nicht gerade sanft mit mir war.
    Seine Lust schien unersättlich, dachte ich verzweifelt. Was sollte ich denn nur tun, damit er endlich seinen Höhepunkt fand? Und da kam mir plötzlich eine Idee. Bevor er protestieren konnte, erhob ich mich, setzte mich rittlings auf seine Brust, legte seine Hände zurück auf meine Brüste und ließ meine Füße abwechselnd über sein Glied wandern. Ich versuchte gar nicht erst sanft zu sein, ja ich rieb ihn so fest, dass ich glaubte, er müsste brechen. Nur wenige Augenblicke später spürte ich ein heftiges Pochen an meiner Fußsohle und dann ergoss sich eine klebrige Flüssigkeit zwischen meinen Zehen. Ich spürte, wie die Anspannung aus seinem Körper fuhr.
    Das war es also, dachte ich überrascht, wie man merkte, wann er genug hatte. Ich saß relativ unbequem und da er keine Anstalten machte mich loszulassen, drehte ich mich kurzerhand um und legte mich auf ihn, mein Gesicht über seiner Brust, und streichelte zart durch sein Haar. Eine lange Zeit sagte niemand etwas.
    Dann räusperte er sich: „Du hast mir heute eine große Freude bereitet, Lila.“
    Ich war überrascht über seine Offenheit und seine plötzliche Vertrautheit.
    „Ich bin froh... ich hatte Sorge, dass ich Euch vielleicht nicht genügen könnte, Eure Majestät.“, sagte ich leise in sein Brusthaar hinein.
    Ein kurzes Lachen erschütterte seinen Körper: „Ihr seid eine faszinierende Frau, Lila. Und intuitiv...“
    Ich ließ diesen Satz unkommentiert, denn plötzlich überkam mich eine gewaltige Müdigkeit und ich musste mich anstrengen, meine Augen nicht zufallen zu lassen. Die Nachwirkung der Aufregung und Anstrengung der letzten Tage traf mich völlig unvorbereitet und nur mühsam unterdrückte ich ein herzhaftes Gähnen. Aber auch die Brust unter meinem Ohr hob und senkte sich nun langsamer. Doch erst als sein Atem endlich tief und langsam über mein Haar strich und seine Hände schlaff an seiner Seite lagen, wagte ich es mich von seinem Körper gleiten zu lassen. Noch war ich mir unsicher, was jetzt das Protokoll vorschrieb. Sollte ich gehen? Oder wartete ich besser, bis er mich entlassen würde? Ich betrachtete den schlafenden Mann an meiner Seite. Das konnte dauern! Ein tiefes Seufzen entrann mir, zu unsicher erschien es mir, mich einfach so davon zu stehlen. Also rollte ich mich an seiner Seite zusammen und versuchte so gut es eben ging, in dem mir fremden Bett mit dem Rücken zu einem mir fremden Mann zur Ruhe zu kommen.
    Mitten in der Nacht schreckte ich auf und brauchte einen Moment, bis mir einfiel wo ich mich befand. Es war still hier und kalt, dachte ich verschlafen, und nach einer Weile bemerkte ich auch warum. Ich war allein. Irgendwann, während ich geschlafen hatte, musste sich der Kaiser wohl zurückgezogen haben und mich hier allein mit einer viel zu dünnen Decke zurückgelassen haben. In mir machte sich ein Gefühl der Erleichterung breit. Ich war frei. Und hatte doch das geschafft, weswegen ich gekommen war.
    Wie still und friedlich es doch im Palast sein konnte! Und ein wenig gespenstisch! Die dünne Decke um mich geschlungen schlich ich durch die nachtschlafenden Gänge des Palastes bis ich mich endlich wieder in meinen vertrauten Räumlichkeiten befand. Leise trat ich an unser Bett, wo mir Ravenna ihren Rücken zugewandt hatte. Sehnsuchtsvoll und ein bisschen wehmütig beobachtete ich, wie sich ihre Schultern ruhig im Einklang mit ihrem Atem bewegten. Sie sah so friedvoll aus. Was hatte sie nur heute Nacht durchmachen müssen? Mich an Seine Majestät abzutreten konnte nicht leicht gewesen sein, zu besitzergreifend und eifersüchtig war ihr Wesen. Und doch hatte sie mich gehen lassen. Hatte mich freigegeben, auf dass ich bei ihr bleiben würde. Für diese Kraft und diesen Mut liebte ich sie in diesem Moment mehr als je zuvor. Vorsichtig, um sie ja nicht aufzuwecken, glitt ich an ihre Seite und schmiegte meinen Körper an ihren. So bemerkte ich auch eine gewisse Steifheit in ihren Gliedern und traurig wurde mir bewusst, dass sie gar nicht geschlafen hatte.
    Still und stumm wie ein Stein hatte sie wohl viele Stunden lang allein gelegen und hatte auf mich

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