Des Kaisers Gespielin
Sklavin an und teilte mir mit, ich würde im Garten erwartet. Ravenna!, dachte ich aufgeregt und eilte durch die dunklen Gänge in den nur spärlich erleuchteten Innenhof.
Es war niemand zu sehen. Mit klopfendem Herzen setzte ich mich auf eine Bank unter einem hohen und dichten Baum, meine Finger spielten nervös an den Falten meines Kleides. Was, wenn sie nicht kam, wenn sie es sich anders überlegt hatte? Was, wenn sie meinen Kuss so ungeheuerlich fand, dass sie doch nichts mehr mit mir zu tun haben wollte? Eine gewisse Unruhe begann sich in mir breitzumachen. Warum kam sie nicht?
Gerade als ich den Garten wieder verlassen wollte, hörte ich Schritte aus dem Gang. Es waren schwere Schritte von schweren Stiefeln, die Schritte eines Mannes, nicht die einer kleinen zarten Frau. Nervös sah ich mich um, suchte einen Ort an dem ich mich verbergen konnte, aber wurde nicht fündig. Wie sollte ich nur meine Anwesenheit hier erklären? Für den Unbeteiligten musste es so aussehen, als hätte ich mich zu einem ungehörigen Stelldichein verabredet. Die Stiefel kamen näher, schon hörte ich das Knirschen von Kies. Um die Ecke trat ein Mann. Erschrocken erkannte ich den grimmigen Soldaten von meinem Tisch. Ich war überrascht, was wollte der denn hier?
Im ersten Augenblick wirkte er ebenso überrascht wie ich, mich hier zu sehen. Doch schnell hatte er sich gefangen und sah mich erwartungsvoll an. Sein lauernder Blick jagte mir Schauer über den Rücken.
Schnell sprang ich auf und wollte mich mit einem höflichen Knicks entfernen, aber im Vorbeigehen griff er nach meinem Arm und raunte mir ins Ohr: „Ah, eine Dame Seiner Majestät! Nicht die, die ich erwartet habe... aber ich will ja nicht kleinlich sein.“
Die Art wie er das Wort Dame und Majestät aussprach, klang spöttisch, aber gleichzeitig gefährlich. Sein Atem streifte mein Ohr als er meinen Arm fester griff und mich näher zu sich zog.
„Ich wollte gerade gehen!“
Viel Entschlossenheit lag nicht in meiner Stimme und in diesem Augenblick verfluchte ich meine Unsicherheit. Zaghaft versuchte ich mich aus seinem Griff zu entwenden. Seine gefährlich glitzernden Augen jagten mir Angst ein und ich versuchte ihn nicht direkt anzusehen. Fast im selben Augenblick bemerkte ich aber, dass das ein Fehler war. Ermutigt durch meine Schüchternheit, klammerte er mich fester und drückte mich an seinen Körper.
Gleichzeitig begann er zu sprechen: „Nicht so schnell, meine Schönheit. Nicht so schnell.“
Seine Hand hielt mich so fest, dass ich vor Schmerz wimmerte. Er achtete nicht auf meine Laute. Statt dessen ließ er seine freie Hand über meine Wange wandern. Sein Mund kräuselte sich abfällig, als ich mich ihm zu entwinden versuchte.
„Du denkst wohl, du bist etwas Besseres, nur weil du den... Kaiser bedienst. Diesen machtgierigen Aufsteiger von einem Mann. Du benimmst dich fast, als wäre er der wahre Herrscher hier. Weißt du eigentlich, was für einem Hund von Manne du so bereitwillig dienst? Du glaubst, du öffnest deine zarten Schenkel für einen Kaiser, dabei ist er nichts als ein dahergelaufener Aufsteiger. Meine Familie dagegen ist wahrhaft kaiserlich, seit Generationen fest verbunden mit dem wahren Thron. Und nur weil er bessere Waffen hatte und die Armee seinen Lügen gefolgt ist, nur deshalb sitzt er heute auf dem Thron und nicht ich. Weißt du das Mädchen?“
Ich verstand nicht, wovon er sprach und ich wollte es auch gar nicht. Alles, was ich wollte, war fortlaufen. Er bemerkte meinen Kampf und lachte abfällig über meine vergeblichen Bemühungen, ihn abzuschütteln. Seine Hand krallte sich fest in mein Haar und mit einem Ruck riss er meinen Kopf zurück. Mir entfuhr ein Schmerzenslaut. Seine Finger fuhren meine Kehle herunter aus der ein leises Wimmern ertönte.
„Oh ja, du weißt es vielleicht nicht, aber er hatte nichts. Und jetzt hat er alles...“, mit hartem Gesicht blickte er mich an.
„Er hat die Macht und den Reichtum und die schönsten Frauen. Mehr als er jemals gebrauchen kann...“
Seine Hand löste ungeschickt die oberen Bänder meines Kleides und fuhr dann in den Ausschnitt hinein. Hart knetete er meine Brust und mit einem Kneifen in die Warze beugte er sich näher, so dass sein Mund meine Wange berührte.
„Ich wette, du hast viel gelernt beim Kaiser.“
Seine Lippen rieben über meine Haut und er zog meinen Kopf noch weiter nach hinten, so dass ich kaum noch den bitteren Speichel schlucken konnte, der da so unermüdlich in
Weitere Kostenlose Bücher