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Des Satans Schatten

Des Satans Schatten

Titel: Des Satans Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F.G. Klimmek
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warten.«
    Ich nickte dazu. Tenhove schien die Sache im Griff zu haben. Wir ließen den Grafen, der sich schwer tat, diesen neuerlichen Todesfall in seiner Burg zu verdauen, in der Gesellschaft seiner treuen Tiere zurück und begaben uns in das erste Stockwerk des Hauptgebäudes, wo sich die Kammern der Gäste befanden. Der breite Flur wurde bereits an der Treppe bewacht, und vor der Tür des Mordzimmers befanden sich weitere Wächter, in ein Gespräch mit meinem ziemlich wütenden Freund vertieft. Als er mich erkannte, hellte sich seine Miene schlagartig auf.
    »Sie wollen mich nicht hineinlassen, diese Hohlköpfe, mich, einen berühmten Medicus und kundigen Apotheker, der auf ausdrücklichen Wunsch des Herrn von Crange hier ist. Sie vermögen nicht zu begreifen, dass ein Mann wie ich viel eher zu ...«
    »Sie führen nur meine Befehle aus, und sie tun ausgesprochen gut daran, Herr Medicus.« Tenhove zeigte sich weiterhin unerschütterlich. »Doch nun soll Eurem Forschungsdrang nichts mehr im Wege stehen.«
    Auf seinen Wink zerrten die Wachen an der schadhaften Tür und ließen uns eintreten. Ossenstert, der als Erster im Zimmer war, bedeutete uns mit ausgestrecktem Arm, Abstand zu halten.
    Tenhove blieb unter dem Türbogen stehen. »Als ich feststellte, dass Bühler tot war, habe ich ihn wieder so hingelegt, wie ich ihn vorgefunden habe. Mehr weiß ich nicht dazu zu sagen. Macht Euch Euer eigenes Bild. Wenn Ihr so kundig seid, wie der Herr Graf meint, wird es ja nicht lange dauern, bis ...«
    Langsam konnte ich Rodger verstehen. Auch mir passte Tenhoves herablassender Tonfall nicht. Hohe Zeit für mich, jedermann zu verdeutlichen, wer hier das Amt des Oberinquisitors bekleidete und vom Grafen mit den entsprechenden Befugnissen ausgestattet war.
    »Dann verlässt auf der Stelle außer meinem Freund und mir jedermann diesen Raum. Die Tür wird von außen geschlossen und erst wieder geöffnet, wenn ich es verlange. Ist das allen klar?«
    Tenhoves Gesichtsausdruck wurde noch um einiges starrer, aber er tat wortlos, was ich angeordnet hatte. Wie dagegen in diesem Moment mein Gesichtsausdruck ausgesehen haben mag, brauche ich euch, meine selbstbewussten Zuhörer, bestimmt nicht zu erklären.
    Nachdem meine Befehle ausgeführt worden waren, schnitt Ossenstert, der immer ein kleines, ungemein scharfes Messer mit sich führte, das blutbefleckte Gewand des Toten von oben bis zur Hüfte auf. Er hatte nur flüchtig in die gebrochenen Augen des seitlich gedrehten Kopfes gesehen, auf den ersten Blick erkannt, dass hier kein Leben mehr zu retten war, und sich sofort an die Erforschung der Todesursache gemacht.
    Da ich hierbei mehr störend als von Nutzen sein konnte, begann ich mit der Durchsuchung des Raumes. Der war zwar mit einem Himmelbett, Truhe, Schrank, Waschtisch, einem Sessel sowie einem weiteren Tisch und zwei Stühlen ziemlich komfortabel ausgestattet, doch war die Durchsuchung schnell beendet, da Bühler nicht mit großem Gepäck reiste. Truhe und Schrank enthielten überwiegend Kleidung des Opfers sowie Degen und Dolch, alles von beeindruckender Qualität, nebst einer nicht unbeträchtlichen Barschaft, die der Mörder unangetastet gelassen hatte. In drei großen Reisetaschen, die in einer Ecke lagen, fanden sich einige Spitzenkragen, Spangen, Ziernadeln und Ketten, die nach meiner Schätzung keinen allzu hohen Wert verkörpern mochten. Den übrigen Inhalt der fast leeren Taschen hatte Bühler wohl in Schrank und Truhe gepackt. Irgendwelche Dokumente wie Quittungen über An- oder Rechnungen über Verkäufe gab es nicht.
    Ein merkwürdiger Handelsreisender, schoss es mir durch den Kopf, der sich weit von seiner Niederlassung entfernt hatte, um mit einer handvoll billigem Tand einen beträchtlichen Lebensstandard zu finanzieren. – Sollte sich das Pergament doch noch als für uns hilfreich erweisen? Ich nahm mir jedenfalls vor, den Grafen nach Bühler zu befragen.
    Während Ossenstert sich weiter mit der Leiche beschäftigte, die er inzwischen auf die Seite gedreht hatte, ging ich hinaus und unterhielt mich mit den Wachen. Es handelte sich um diejenigen, die in der Frühe die Tür aufgebrochen hatten. Beide bestätigten ohne Umschweife die Darstellung, die Tenhove gegeben hatte. Sie gaben beide an, seit mehr als zehn Jahren im Dienst des Grafen zu stehen, worauf sie sichtlich stolz waren, und verwiesen von sich aus auf Stapelmann, der ebenfalls Zeuge gewesen wäre.
    »Ja, wir beide haben die Tür aufgebrochen. Mit

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