Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
missbraucht, vor allem Opfer dieser Gesellschaft ist.« Sie schloss die Augen, und er sah, dass sie sich sammelte. »Was war das P. S.?«
    Er presste die Kiefer zusammen, als er wieder den Zorn in sich brodeln spürte.
Dieser Hurensohn. Tut, als würde er sich um sie sorgen, wo er es doch ist, der sie in Gefahr gebracht hat.
»Er macht sich Gedanken um deine Sicherheit. In meiner Gegenwart.«
    Ihre Lider flogen auf, und sie starrte ihn entsetzt an. »Was?«
    »Er schrieb ›Sehen Sie sich vor, wem Sie erlauben, des Nachts über Sie zu wachen.‹«
    Ihre Augen blitzten auf. »Ich hasse ihn.«
    »Ich weiß. Ich will nicht, dass du heute Nacht in deinem Haus schläfst. Komm mit in meine Wohnung.«
    Ihre Lippen zitterten. »Ich will ihm aber diese Macht nicht geben«, flüsterte sie. »Ich will mich nicht von ihm aus meinem Haus werfen lassen. Ich weiß, dass du mich für verrückt hältst, aber es ist wichtig für mich. Bitte.«
    Es musste mehr dahinter stecken, er wusste es. Es musste einen Grund dafür geben, dass sie so entschlossen war, in ihrem Haus zu bleiben, denn sonst hätte sie niemals das Wort »rauswerfen« benutzt. Sie würde es ihm irgendwann sagen, so wie alles andere auch. »Also gut«, sagte er, »aber dann bleibe ich bei dir.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie wischte sie mit ungeduldiger Geste weg. »Ich hasse das.«
    Er zog sie an sich, und sie kam ihm willig entgegen. »Ich weiß.« Sein Handy klingelte in seiner Tasche, und er holte es hervor, während sie sich an seine Brust schmiegte. »Reagan.«
    Mias Stimme klang brüchig, aber es lag nicht an der Verbindung. »Abe. Man hat Tyrone Yates gefunden. Er ist tot.«
    »Verdammt noch mal. Was ist passiert?«
    »Die Blades waren es. Sie haben ihr Zeichen in seine Wange geritzt.«
    »Und was ist mit dem anderen? Aaron Jenkins?«
    »Noch munter«, erwiderte Mia. »Seine Eltern drehen gerade durch. Wenigstens wird das die Eltern von dem Burschen von heute davon abhalten, uns wegen der Schutzhaft zu belämmern.«
    »Vielleicht erreichen wir jetzt, dass Jenkins’ Jugendakte geöffnet wird. Richter Rheinhold hat sich heute mächtig geziert. Wir sollten mal nachhorchen, ob er seine Meinung jetzt nicht ändern will.«
    Mia seufzte am anderen Ende der Leitung. »Ich denke, da kommen wir bei Mrs. Jenkins eher weiter. Auf jeden Fall machen die Blades anständig Ärger. Sag Kristen, sie soll sich Urlaub nehmen und am besten nach Jamaica fliegen.«
    »Ich sag’s ihr«, erwiderte Abe trocken. Dann ließ er das Telefon wieder in die Tasche rutschen. »Mia lässt grüßen.«
    Kristen zog eine Braue hoch. »Und was sonst noch?«
    Er erzählte ihr von Tyrone Yates, und ihre Schultern fielen nach vorne. »Ich denke, ich habe jetzt doch nichts mehr gegen Mathe.«
    Er küsste sie erneut auf die Stirn. »Wie geht es dir – wirklich, meine ich?«
    »Fragst du wegen dem, was heute, oder dem, was gestern passiert ist?«
    »Sowohl als auch.«
    Sie holte tief Luft und richtete sich kerzengerade auf. »Ich bin, ehrlich gesagt, höllisch sauer. Aber das Ganze hat auch etwas Gutes. Jetzt habe ich mehr Zeit, all die alten Fälle durchzugehen, sodass ich euch vielleicht sagen kann, welche Gemeinsamkeiten es dabei außer meiner Person noch gibt.«
    Abe runzelte die Stirn. »Aber –«
    Sie grinste ihn selbstzufrieden an. »Ich habe mir rasch noch alles auf CD gebrannt. Ich kann zu Hause arbeiten.«
    »Aber das dürfte gegen die Bestimmungen sein.«
    Ihr Lächeln wurde ein ganz klein wenig unartig, und sein Herz setzte einen Schlag aus. »Wollen Sie mich festnehmen, Reagan?«
    Er lachte reuig. »Verlockende Vorstellung. Gehen wir, bevor ich die Handschellen auspacke.« Er legte ihr einen Arm um die Schultern und führte sie wieder zurück in die Küche, wo inzwischen der Teufel los war, weil Seans und Ruths Kinder um den Tisch herumtobten. Abe küsste erst seine Mutter auf die Wange, dann das Baby auf ihrem Arm, seine jüngste Nichte. »Ich bin wieder da.«
    Becca sah ihn amüsiert an, und Abe wusste, dass Aidan gepetzt hatte. »Das sehe ich. Hallo, Kristen.«
    Kristen musterte derweil entsetzt die Kinderschar. »Und das sind alles deine?«, fragte sie Ruth.
    Ruth grinste und zog den Kopf ein, als sie das Klirren eines zerbrochenen Glases hörte. »Plus ein weiteres, das gerade für den Rest seines Lebens das Taschengeld gestrichen bekommen hat.«
    Becca gab Ruth das Baby. »Ich gehe nachsehen. Abe, ich habe dir was übrig gelassen. Schieb den Teller in die

Weitere Kostenlose Bücher