Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
abzulenken. »Was gab’s zum Essen?«
    »Eintopf mit Fleisch.« Sie leckte sich die Lippen, und sein Körper erwachte mit einem Satz zum Leben. Er wich ein winziges Stück zurück, um etwas Abstand zu bekommen und sie nicht zu erschrecken. Früher oder später würde sie sich schon an ihn und die prompte Art und Weise, wie sein Körper auf sie reagierte, gewöhnen. Hoffentlich eher früher als später. »Mit solchen kleinen roten Tomaten«, fügte sie hinzu. »Deine Mom hat dir etwas übrig gelassen.« In ihren Augen tanzten Funken. »Dein Vater hat beim Essen lustige Geschichten erzählt.«
    Abe stöhnte. »Oh, nein, das kann ich mir vorstellen.« Als er Kristen vorhin in der Obhut seines Vaters gelassen hatte, hatte dieser keine einzige Frage gestellt, aber Abe wusste, dass Kyle eine recht genaue Vorstellung von dem hatte, was gerade vor sich ging. Kyle Reagan war zwar pensioniert, aber seine Verbindungen waren noch genauso funktionstüchtig wie an dem Tag, als er die Truppe verlassen hatte. »Was für lustige Geschichten? Oder will ich es lieber nicht wissen?«
    »Oh, alle möglichen lustigen Geschichten.« Sie streichelte seinen Nacken, und sein Körper versteifte sich. Ihre Augen verengten sich ganz leicht, und sie streichelte ihn wieder, wobei sie ihn diesmal genau beobachtete. Er legte seine gespreizten Finger auf ihren Rücken und zwang sich, sie nicht so zu berühren, wie er es am liebsten getan hätte. Sie probierte aus, erkannte er, testete, welche Macht sie ausüben konnte.
    »Das fühlt sich gut an«, murmelte er und sah, wie ihr Selbstvertrauen mit jeder Sekunde wuchs. Nun legte sie ihre Hände auf seine Brust und schob ihm den Mantel von den Schultern. Er ließ seine Arme sinken, und der Mantel fiel zu Boden. Sie machte eine Bewegung, um ihn aufzuheben, doch er zog sie rasch wieder an sich. »Lass ihn liegen.«
    In ihre Augen trat ein warmes, schelmisches Licht, und er sog tief den Atem ein, als sie an seiner Krawatte zupfte. Nachdem sie den Knoten gelöst hatte, zog sie sie unter dem Kragen seines Hemdes hervor und ließ sie ebenfalls zu Boden fallen.
    »Dein Vater hat erzählt, dass Sean und du euch dauernd gestritten habt.« Ihre Stimme war ein wenig heiser, und ihre Finger mühten sich mit seinem obersten Hemdknopf ab. Abe zwang sich weiterzuatmen. Zwang seine Hände, auf ihrem Rücken zu verharren.
    »Ständig und immer«, sagte er. »Meine Mom ist wahnsinnig darüber geworden.« Sie hatte den ersten Knopf endlich gelöst, und er ließ seine Arme an seine Seiten sinken und ballte die Fäuste. Hier ging es um Macht, ihre Macht über ihn, und er wollte verdammt sein, wenn er ihr auch nur ein Quäntchen ihrer Show stahl.
    »Hmm.« Sie zog konzentriert die Brauen zusammen, während sie sich auf den nächsten Knopf konzentrierte. »Meine Lieblingsgeschichte war die von dir und Sean auf der Rückbank des alten Wagens deiner Mutter, als du die brillante Idee hattest, den Gurt nach ihm zu werfen.«
    Der nächste Knopf löste sich, und es fiel ihm schwer, sich an seinen eigenen Namen zu erinnern, ganz zu schweigen an den Vorfall, von dem sie sprach. »Ja, meine Lippe musste mit vier Stichen genäht werden, als der Gurt zurückschnellte und mir ins Gesicht schlug.«
    »Du Armer«, murmelte sie, und er war sich nicht sicher, ob sie den siebenjährigen Jungen meinte, der wegen seiner eigenen Dummheit genäht werden musste, oder den erwachsenen Mann, der die Folter ihrer Hände ertrug. Aber es spielte keine Rolle. Der nächste Knopf war befreit, und ihre Fingerspitzen glitten über das Haar, das die Hemdöffnung enthüllt hatte. Dann sah sie überrascht zu ihm auf. »Das ist ja ganz weich.«
    Schweißperlen traten auf seine Stirn. »Was?«
    Ihre Finger fuhren fort, dieselbe Stelle zu streicheln, während ihr Blick sein Gesicht fixiert. »Ich habe mich gefragt, ob es rau oder weich ist. Das Haar auf deiner Brust.«
    Ohne seine Augen von ihren abzuwenden, löste er die verbliebenen Knöpfe, bis das Hemd bis zur Hüfte offen stand. Er nahm ihre Hände, legte sie auf seine Brust und berührte behutsam ihre Finger, bis sie flach auf seiner Haut lagen. Er sah, wie der Puls in der kleinen Mulde an ihrem Halsansatz schneller pochte, als er ihre Hände bewegte und dabei beinahe vor Wonne gestöhnt hätte. Es war so lange her, dass eine Frau ihn so berührt hatte. Sechs lange Jahre. Es war eine Heimkehr der anderen Art. Er schloss die Augen und konzentrierte sich nur auf das Gefühl ihrer Hände. Er ließ sie los, aber

Weitere Kostenlose Bücher