Des Todes Liebste Beute
sie fuhr fort, mit ausgreifenden Strichen seine Brust zu liebkosen. Als er die Augen aufschlug, sah er, dass sie ihn begeistert ansah.
»Du magst das«, flüsterte sie. Das Geräusch des Trockners war zu laut, als dass er ihre Worte hören konnte, aber er sah ihre Lippenbewegungen und verstand.
»Viel zu sehr.« Er war hart wie eine Eisenstange, und er wusste, er würde sie zu Tode erschrecken, wenn er sie nun gegen den Trockner presste, wie er es am liebsten getan hätte. Und dann fanden ihre Daumen seine Brustwarzen unter dem dichten Haar, und er konnte sich das Stöhnen nicht mehr verbeißen.
Ihre Zunge erschien, um ihre Lippen zu befeuchten, und ihre Erregung war beinahe fassbar. »Küss mich, Kristen, Bitte.«
Sie stellte sich auf Zehenspitzen und legte ihre Lippen auf seine, ein Hauch von einem Kuss. Er beugte sich vor und stemmte die Hände gegen den Trockner hinter ihr. Sie war nun gefangen zwischen ihm und der vibrierenden Maschine, aber irgendwie gelang es ihm, seine Hüften in zehn Zentimeter Abstand zu ihrem Körper zu halten. »Ich will dich«, presste er hervor. »Ich will dir keine Angst machen, aber ich will dich so sehr …«
Sie hob sich erneut auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn wieder. Dieser Kuss war wild, drängend, und sie öffnete den Mund, ließ seine Zunge ihre liebkosen, liebkoste die seine. Er legte den Kopf schief, um alles aus dem Kuss herauszuholen, was er kriegen konnte. Ihre Hände legten sich wieder auf seine Brust, fuhren unter das Hemd zu seinem Rücken, und er klammerte sich an die Kanten des Trockners wie ein Ertrinkender an den Rettungsring.
Er war ein Ertrinkender. Und er wollte nie wieder zum Atemholen auftauchen.
Dann ging die Tür von außen auf, und mit Aidan kam frische Luft herein. Aidan riss die Augen auf, und sein Kinn fiel herab, und alle drei starrten sich einen Moment lang wortlos an. Dann wich Aidan rückwärts zur Tür. »Entschuldigung. Ich gehe vorne rum.« Er warf einen Blick über die Schulter, dann wandte er sich grinsend wieder ihnen zu. »Freut euch. Seans und Ruths Van ist gerade vor dem Haus vorgefahren. Und wie es aussieht, haben sie alle fünf Kinder dabei.«
Die Tür schloss sich wieder, aber der Bann war gebrochen. Kristen schaute zu ihm auf, und ihre Finger auf seinem Rücken bewegten sich leicht. Abe schauderte, während er Aidan gleichzeitig verfluchte und dankte. Noch eine Minute länger, und er hätte Kristen den Raum, den sie brauchte, nicht mehr zugestehen können.
»Ihr habt Besuch«, sagte sie. »Wir sollten gehen.«
Ihre Finger streichelten noch immer seinen Rücken. »Nur noch eine Minute. Das fühlt sich einfach so gut an.« Er küsste sie auf die Schläfe, die Stirn, den Mundwinkel. »Du fühlst dich so gut an.«
»Und du bist so geduldig mit mir.«
Er schluckte. »Weil du das Warten wert bist.«
Sie lächelte, ein kleines, trauriges Lächeln, das ihm im Herzen wehtat. »Wir werden sehen«, sagte sie. Sie nahm ihre Hände von seinem Rücken und ließ sich gegen den Trockner sinken. »Auf jeden Fall war das eine interessante Methode, den Kuchen abzutrainieren.«
Abe seufzte innerlich. Für diesen Moment war es vorbei. Mit Bedauern begann er, sein Hemd zuzuknöpfen. »Es gab Kuchen?«
»Kirsch. Besser als Owens, aber du darfst ihm niemals verraten, dass ich das gesagt habe.«
Er lächelte. »Dein Geheimnis ist bei mir sicher.«
Ihre Brauen zogen sich leicht zusammen. »Welches?«
Er spielte mit einer der Nadeln in ihrem Haar. »Jedes. Alle.«
Sie schwieg einen Moment, dann sagte sie: »Debra muss eine glückliche Frau gewesen sein.«
Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. »Danke«, sagte er schließlich.
»Gern geschehen.« Sie neigte den Kopf und sah ihn ernüchtert an. »Also – was gibt’s Neues?«
Der Anruf war gekommen, als sie sich gerade zum Essen niedergelassen hatten. Truman hatte einen weiteren jungen Burschen aufgegriffen, der ein Paket auf ihrer Veranda abstellen wollte. Wieder hatte der Junge bereits ein stattliches Vorstrafenregister, wie sie bereits erwartet hatten.
Wie aufs Stichwort beendete der Trockner sein Programm, und in der Waschküche wurde es still. »Arthur Monroe diesmal.«
Ihr Blick flackerte. »Die kleine Katie Abrams.«
»Ja. Katie Abrams stand auf dem Stein.« Er nickte.
»Ein ganz besonders übler Fall in meiner Karriere. Ich erwischte den liberalsten Richter auf dieser Erde. Er glaubte tatsächlich, dass ein Mann, der kleine Mädchen
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