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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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bemerkte Jack. »Ein Jäger hat normalerweise eine ziemlich große Tiefkühltruhe, um seine Beute unterzubringen – insbesondere, wenn er sich auf Rotwild verlegt.«
    Reagan nickte nachdenklich. »Das ist vielleicht wirklich eine Spur.« Er wandte sich an Mia. »Lass uns nach der Pressekonferenz mal auf den hiesigen Schießübungsplatz gehen. Ich wette, da gibt es eine eigene Jägerabteilung. Oder zumindest werden sie wissen, an wen man sich wenden kann.«
    »Dann solltet ihr nach Mitgliedern fragen, die Rotwild oder Federvieh jagen«, sagte Jack. »Einen Hirsch näht man nicht zu, nachdem er ausgenommen wurde, aber einen Vogel schon. Ich muss jetzt zurück. Bis bald, Julia.«
    Julia blickte mit einem geistesabwesenden Lächeln auf. »Ja, bis bald.«
    Mia verdrehte die Augen, als Jack mit einem schüchternen Winken verschwand. »Dummkopf«, murmelte sie, aber Kristen war nicht sicher, ob sie Jack oder Julia meinte. Allerdings war ihr das momentan auch ziemlich egal. Sie hatte andere Sorgen. Reagan schien sie nicht aus den Augen lassen zu wollen, und sie wünschte sich nichts mehr, als seinem Blick zu entkommen. Sie zog ihren Mantel über und hatte es schon beinahe bis an die Tür geschafft, als Mia sie zurückhielt. »Warten Sie bitte noch. Wir sind eigentlich herkommen, um Sie nach Ihrer privaten Datenbank zu fragen. Sie halten doch den Verlauf Ihrer Fälle fest, nicht wahr? Wissen Sie auch noch, wer mit dem Ausgang seines Prozesses zufrieden war und wer nicht?«
    »Oder wichtiger noch«, fügte Reagan mit seiner tiefen, weichen Stimme hinzu, »wer mit Ihnen zufrieden war? Wir suchen nach jemandem, der für die Niederlage nicht Sie verantwortlich macht.«
    Kristen schluckte, als der Klang seiner Stimme ihr kleine Schauder über den Rücken jagte. Er war zu nah, viel zu nah, aber es gab keinen Platz, um auszuweichen. Also holte sie tief Luft, wodurch sie unwillkürlich den Duft einsog, den er ausströmte. Seife und … Gyros! Er hatte Gyros zu Mittag gegessen. »Sie geben mir alle mehr oder weniger die Schuld. Aber ich werde die Liste durchgehen und versuchen, mich an so viel zu erinnern, wie mir möglich ist.« Sie blickte auf ihre Uhr und spürte, wie sich bereits jetzt die Anspannung als hartnäckiger Schmerz in ihrem Nacken festsetzte. Und jetzt stand ihnen Spinellis Pressekonferenz bevor, die Zoe Richardson zu einem Drei-Personen-Drama umzuwandeln gedachte. »Showtime, Leute.«

Freitag, 20. Februar, 15.00 Uhr
    Das ist besser als Sex.
Ein witziger Gedanke, aber nichtsdestoweniger wahr, dachte Zoe. Die Kameras waren eingestellt, die Bühne mit Mikrofonen und zwei Stühlen bestückt. Eine Tür auf der linken Seite öffnete sich, und zwei Männer traten auf das Podest. Der eine war John Alden, Kristen Mayhews Chef, der andere Lieutenant Marc Spinelli.
    Und wenn man vom Teufel sprach … Als Alden und Spinelli ihre Plätze einnahmen, trat Mayhew in Begleitung von Mitchell und Reagan ein. Zoe runzelte im Geist die Stirn, als sie den Mann musterte, der sie heute Morgen abgehängt hatte und sich deshalb sicher für einen ausgekochten Profi hielt. Noch immer flankiert von ihren Bodyguards, stellte Mayhew sich an die Seite. Ihr Gesicht verriet keinerlei Regung, bis sie Zoe in der vordersten Reihe sitzen sah. Mayhew fasste sich rasch wieder, doch Zoe hatte ihre grünen Augen aufblitzen sehen.
    Spinelli trat zum Mikrofon, und das leise Gemurmel der Menge verstummte.
    »Wie Sie bereits gehört haben, untersuchen wir eine Reihe von Morden, zwischen denen wahrscheinlich eine Verbindung besteht«, verkündete der Lieutenant ohne Einleitung, und Zoe sah, dass sich mehrere Köpfe zu ihr wandten.
    Vielen Dank, Leute, danke,
dachte sie.
    »Gestern haben wir fünf Leichen gefunden. Alle fünf sind gewaltsam zu Tode gekommen. Wie Sie wissen, haben alle Opfer in den vergangenen zwei Jahren vor Gericht gestanden, wurden jedoch entweder freigesprochen oder durch Verfahrenseinstellung auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen werden von den Detectives Mia Mitchell und Abe Reagan aus meinem Büro geleitet und von der Staatsanwaltschaft unterstützt. Wir können momentan keinerlei Aussagen zum Stand der Untersuchungen machen, doch wir versichern Ihnen, dass dieser Fall höchste Priorität besitzt.« Er hielt inne und wartete, bis die Kameras ihr Blitzgewitter losgelassen hatten.
    Neben Zoe sprang ein Mann eines konkurrierenden Senders auf die Füße. »Was ist mit den Briefen, die die Opfer der fünf toten Männer erhalten

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