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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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lag.
    »Der ist ja beinahe so gut ausgestattet wie der Idiot Dorsey«, murmelte Mia hinter ihm, und Abe lachte leise. Sie hatte Recht. Dummerweise hatten sowohl der Idiot Dorsey als auch seine Frau Alibis für die Nächte, in denen Ramey und King verschwunden waren, und für die Stunden am Donnerstagmorgen, in denen die Briefe vermutlich abgeliefert worden waren, auch.
    Der Panzer hinter der Theke verengte die Augen. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Abe zeigte seine Polizeimarke, und Mia tat es ihm nach. »Ich bin Detective Reagan, das ist Detective Mitchell.« Der Blick des Mannes flackerte, und sein Mund verzog sich zu einem höhnischen Grinsen.
    »Das war ja nur eine Frage der Zeit«, sagte er bitter.
    »Was meinen Sie damit, Sir?«, fragte Mia.
    »Ein paar Typen nieten ein paar andere um, und schon kommen die Cops und belämmern alle, die legal Waffen besitzen.«
    »Eigentlich wollten wir Sie um Hilfe bitten«, sagte Abe.
    Der Mann schnaubte. »Na dann.«
    Abe lehnte sich mit der Hüfte gegen die Theke und hob die Schultern. »Nun ja, Sie wissen ja anscheinend, warum wir hier sind. Wir suchen einen Typen, der ein paar andere umgenietet hat und der vermutlich noch ein paar mehr umnieten wird. Wir haben uns Ihren Laden ausgesucht, weil Sie Schießwettbewerbe organisieren, und wir hoffen, dass Sie uns eine Liste der Teilnehmer geben, ohne dass wir uns erst eine richterliche Verfügung besorgen müssen.«
    Der Panzer grinste. »Besorgen Sie sich eine richterliche Verfügung.«
    Abe seufzte. »Ich dachte, Sie würden vernünftig sein.«
    »Wird er auch. Gib dem Mann die Liste, Ernie.« Eine winzige alte Frau trat aus einem Hinterzimmer. Sie trug den Arm in einer Schlinge. »Ich bin Diana Givens, die Inhaberin. Das ist mein Neffe Ernie. Er hilft mir aus, solange ich lahm gelegt bin.« Sie streckte die gesunde Hand aus, und Abe schüttelte sie. »Ich habe die Pressekonferenz gesehen, Detective. Ich weiß, wer Sie sind und was Sie hier wollen.« Sie wandte sich zu Ernie um. »Hol die Mappe aus dem obersten Regal im Büro.« Als nichts geschah, wiederholte sie den Befehl schärfer, und Ernie zog schlurfend und maulend ab. »Verdammter Junge. Hält sich für den nächsten Präsidenten der NRA . Jedem das Recht auf seine Schusswaffe, ja, ja.« Sie schüttelte den Kopf. »Mein Laden ist sauber, Detectives. Ich richte mich nach dem Gesetz und überprüfe alle Käufer. Ich denke zwar nicht, dass man auf diese Art Verbrechen verhindern kann, aber ich halte mich an die Regeln. Und daher helfe ich Ihnen auch, wenn ich kann.«
    »Möglicherweise bringt uns das ein großes Stück weiter«, sagte Mia und blickte auf einen Schaukasten an der Wand. »Sie haben eine fantastische Sammlung. Mein Vater ist ebenfalls ein Sammler. Er besitzt einen LeMat, neuwertig.«
    Diana Givens’ Blick wurde begehrlich. »Neuwertig?«
    »Hm-hm.«
    »Wenn er verkaufen will, bin ich interessiert.«
    Mia wandte sich mit einem halben Lächeln um. »Er wird ihn mir eines Tages vermachen, und ich glaube, ich will mich nicht davon trennen. Aber danke für das Angebot. Wir suchen nach einem Scharfschützen, der jagt.«
    Die alte Frau nagte nachdenklich an ihrer Lippe. »Das engt die Wahl stark ein, Herzchen.«
    Mia grinste. »Ich weiß. Er jagt wahrscheinlich Enten oder Hirsche. Halten Sie fest, welcher Kunde welche Munition kauft? Wir suchen nach jemandem, der beide Sorten verwendet.«
    »Jagen Sie?«, fragte Diana Givens.
    Mia musterte sie amüsiert. »Früher habe ich mal. Nicht oft, aber ich weiß, wie ich mich im Wald verhalten muss. Hab mal mit meinem Dad einen Dreiender erlegt. Meine Mom hat einen Monat lang Wildragout gekocht.«
    »Warum hast du denn vorhin nichts gesagt, als Jack die Theorie im Leichenschauhaus aufbrachte?«
    Mia schnitt eine Grimasse. »Weil ich Jack nicht die Show stehlen wollte. Er braucht eine Chance, in Julias Gegenwart ein wenig glänzen zu können. Sie bemerkt ihn normalerweise kaum, und der arme Kerl leidet wie ein Hund darunter.« Mia beugte sich über die Theke und sah der winzigen Frau in die Augen. »Dürfen wir denn Ihre Unterlagen einsehen, Miss Givens?«
    Sie zögerte, nickte aber dann. »Eigentlich sage ich ungern ja. Ihr Bursche hat ein paar ziemlich üble Gestalten beseitigt. Wer möchte den schon aufhalten?«
    »Das müssen wir aber leider, Ma’am«, sagte Abe, und sie seufzte schwer.
    »Ich weiß. Aber deswegen muss ich ja kein Freudentänzchen aufführen. Kommen Sie mit ins Büro.«

Freitag, 20. Februar,

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