Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
wird mir schlecht!
Ich würde gerne noch wissen: Wenn du mit den Puppen in einer fremden Stadt in ein Hotelzimmer einziehst, werden die dann schön hingesetzt, oder bleiben sie in der Tasche, bis du am nächsten Tag zu deinem Auftritt fährst?
Sag das nicht in einem so strengen Ton. Hier wird nach einer anderen Antwort verlangt, als ich sie gebe.
Ich will dich zu überhaupt nichts verleiten! Ich will nur sagen, dass ich es nicht könnte. Ich könnte meine Puppen nicht bis zum nächsten Tag in der Tasche lassen. Ich würde die nett drapieren.
Nein, das mache ich nicht. Aber ich kann da noch eine andere verrückte Geschichte erzählen: Wenn ich allein in den Urlaub fahre, nehme ich den Jammerlappen mit, als Reisebegleitung. Der ist schön handlich, den kann ich in die Tasche stecken. Der ist schon sechsmal in New York gewesen.
Und machst du Fotodokumentationen? Das ist doch Kult! Warum kennt man das Buch noch nicht? «Jammerlappen in New York». Wieso habe ich das noch nicht?
Ja, ich mache das wirklich so. Im Urlaub finde ich es immer so blöd, anderen Leuten meinen Apparat in die Hand zu geben und zu sagen: «Machen Sie mal ein Foto von mir, wie ich da vor der Freiheitsstatue stehe!» Dann ist immer die Statue so groß und ich so klein, oder irgendwie ist das Foto nicht so, wie ich das möchte. Also macht man das Foto allein von sich, das geht ja auch noch. Aber wenn ich keine Fotos von mir mache, mache ich eben welche von der Puppe. Die ist ja ein Teil von mir. Ich stand mal am Times Square und hatte ein Bild im Kopf: Jammerlappen sitzt am Bordstein, man sieht im Hintergrund die ganzen Leuchtreklamen – und er sollte von einem New-York-Taxi überfahren werden …
Du nun wieder!
Da war ich so vertieft, habe ihn hin und her platziert auf dem Boden, lag da auf der Erde herum und habe bestimmt eine Viertelstunde immer nur Fotos geschossen und gewartet, bis ein Auto kommt. Irgendwann war ich mit ihm fertig, stehe auf, packe den in die Tasche, drehe mich um, da stand hinter mir eine kleine philippinische Omi mit einem Quietsche-Entchen auf der Hand und sagt nur (mit hoher Stimme) : «What a good idea!» – schmeißt sich an derselben Stelle auf den Asphalt! Die hat mich die ganze Zeit beobachtet und fand das sehr inspirierend.
Wahrscheinlich eine philippinische Puppenspielerin.
Oder eine Quietsche-Entchen-Sammlerin.
Und wo schläft Jammerlappen im Hotelzimmer?
Entweder im Koffer oder …
… oder in der Jackentasche?
Mal sitzt er auch auf dem Nachttisch, aber da komme ich mir so bescheuert vor, wenn ich mir vorstelle, dass jemand zum Zimmerputzen kommt und den da sitzen sieht. Das ist meine Intimsphäre. Das brauchen die nicht mitkriegen!
Da kommst du dir bescheuert vor? Also, ich bin wirklich erschüttert. Wenn wir unseren Petzi mitgenommen haben, dann saß der aber so was von prominent auf dem Bett. Und manchmal machen die Zimmermädchen auch schöne Dinge mit dem Petzi.
Was machen die denn für Dinge?
Na ja, sie freuen sich offensichtlich, wenn sie einen Petzi sehen, setzen ihn auf ein Kissen, geben ihm ein Schokolädchen in die Pfote …
Nun sieht ein Bär ja auch noch ein bisschen anders aus als mein Lappen. Nicht, dass die anfangen, mit dem zu putzen.
Ja! Wenn du reinkommst …
… steht das Zimmermädchen putzend da, strahlt mich an und ruft: «What a good idea!»
(Ganz, ganz großes Gelächter.)
Barbara Schöneberger
Kreislaufbeschwerden
Barbara Schöneberger kam am 5. März 1974 in München zur Welt und ist die Erfinderin der talentierten Leichtigkeit. Wir könnten zehn Pampers darauf verwetten, dass sie schon bei der Geburt die umstehenden Ärzte und Krankenschwestern mit einem strahlenden Lächeln begrüßt hat. Der Papa war ein Soloklarinettist und das ebenfalls musikbegabte Mädchen erlebte geschwisterlos, sozusagen als Solistin, die Kindheit und Jugend im elterlichen Haus. Über ein paar Umwege landete La Schöneberger beim Fernsehen und begeistert seitdem die Zuschauer mit ihrer erfrischend unkapriziösen Art. Sie singt, tanzt und moderiert sich quer durch die deutsche Fernsehlandschaft, und ihre Fröhlichkeit, gepaart mit grenzenloser Neugierde, wirkt dabei ansteckend.
Barbara ist die personifizierte Sinnlichkeit und besonders den kulinarischen Genüssen ausgesprochen zugetan. Mit anderen Worten: Barbara liebt es zu essen. Ich ( Conny ) hatte häufig das ungeteilte Vergnügen, während Hella bei der
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