Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
vorher nochmal in die Augen. Wenn ich zum Beispiel bei «Zimmer frei» hinter dem Sofa liege – ich muss mich ja erst mal verstecken, bevor der Auftritt kommt –, habe ich den Hund meistens auf dem Bauch. Die Schnauze guckt in meine Richtung. Und dann ist es tatsächlich so, dass ich mir – ich muss dann auch ein bisschen kichern – weil ich mir dann quasi selber zunicke. Also, Wiwaldi nickt mir zu.
Aber ihr bespuckt euch nicht?
Nein, das machen wir nicht.
Wie schön, ein tiefer Blick in die Augen.
Gibt es eigentlich Menschen, die am Telefon sagen: «Mennooo, ich bin traurig. Du musst jetzt sprechen wie Wiwaldi, damit es mir besser geht!» Verlangen Menschen von dir, dass du die Stimmen der Tiere machst?
Freunde weniger, wenn, dann eher …
Menschen mit Maschinenpistolen …
(Ganz großes Gelächter.)
Und der Mensch Martin Reinl ohne die Puppen? Da gibt es doch bestimmt irgendwas, was dich von anderen Leuten unterscheidet? Oder auch nicht unterscheidet? Fällt dir spontan etwas ein, was du als Privatmensch machen musst, wobei du denkst: «Na, ich habe den Schuss nicht gehört!»
Ich gerate immer in Panik, dass ich irgendein Gerät habe laufen lassen, wenn ich das Haus verlasse.
Wie oft musst du nachgucken? Reicht ein Mal?
Ich habe mir jetzt eine Kaffeemaschine gekauft, die geht nach zwei Stunden von alleine aus. Das finde ich ganz toll. Früher bin ich manchmal zwei Stationen mit der U-Bahn zurückgefahren, weil ich dachte, die Kaffeemaschine läuft noch. Ich glaube, da passiert überhaupt nichts, wenn die Kaffeemaschine den ganzen Tag läuft. Trotzdem – diese Angst, die Kaffeemaschine läuft, oder der Herd ist noch an, die habe ich immer wieder.
Ja, guck mal!
Ha! Ha! Das interessiert euch.
Jepp! Da sind wir nämlich beim Thema Kontrollzwang.
Es gibt ein wunderbares Mittel dagegen.
Nicht mehr kochen!
Nein, wenn du etwas kochst, machst du den Herd aus und dann mit dem Handy ein Foto davon. Mit der Tageszeitung daneben. Und dann guckst du, wenn du dir nicht sicher bist, auf dein Handyfoto.
Hast du überhaupt ein Handy, was Fotos macht?
Das habe ich wohl. Aber keine Tageszeitung.
Aber dieser Kontrollzwang beutelt natürlich oft Menschen, die auch Perfektionisten sind. Und ich denke schon, dass du ein sehr perfektionistischer Mensch bist.
Ja, würde ich auch sagen. Gebt ihr denn noch andere Lösungsansätze außer Handyfotos?
Das war doch ein toller Lösungsansatz.
Hoffentlich ergibt sich daraus nicht ein neuer Kontrollzwang: «Habe ich ein Handyfoto gemacht?»
Na gut! Vielleicht hilft dir ein Reim, den ich an einem Sonntagmorgen gelernt habe: «Und am Ende fragt die Maus: ‹Sind auch alle Platten aus?›»
Bist du jemand, der sich schnell ekelt?
Ja. Vor allem, was krabbelt und mehr als vier Beine hat. Damit komme ich nicht klar.
Und woran machst du das fest?
Also, ich zähle nicht vorher die Beine durch, bevor ich mich ekle.
Machst du die tot, oder schmeißt du die raus?
Oder springst du auf ’nen Stuhl?
Viele sagen: «Ja, dann setz sie doch in ein Glas.» Aber dann kann ich das Glas nicht mehr benutzen, da war die Spinne dran!
Ich bin auch ein bisschen fies vor allem, was krabbelt. Dennoch versuche ich, das Getier irgendwie einzufangen oder auf Pappen zu setzen. Wir haben spezielle Becher, die für Insekten sind, ich möchte nämlich auch nicht mehr aus dem Glas trinken müssen. Aber ich habe da so ’ne Karma-Klatsche … ich denke immer, reinkarnationstechnisch könnte es ja meine Urgroßmutter sein.
Ach so. Okay.
Wirf das nächste Marmeladenglas mal nicht weg. Behalte das für Spinnen und Käfer …
Ja, aber es geht ja noch weiter. Wenn ich die einfange und nach draußen bringe, dann kommt die doch wieder rein! Die weiß doch, wie schön es hier drinnen ist!
Gibt es denn Speisen, vor denen du dich ekelst?
Fisch. Ich mag keinen Fisch.
Und wenn du im Meer schwimmst …
Ich schwimme nicht im Meer.
Wie jetzt?
Nächste Macke.
Warum nicht?
Alles, was im Wasser so vor sich hin schwimmt, kommt gleich nach Insekten. Es gibt ja auch Insekten im Wasser. Ich kann auch nicht wirklich gut schwimmen. Ich bin ein idealer Reisepartner, wenn man jemanden braucht, der am Strand bleibt und auf die Sachen aufpasst.
Oder Eis holt …
Das ist aber putzig. Kannst du denn Bötchen fahren?
Nein, mache ich auch nicht: Da
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