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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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angeschafft.
     
    Du bist also ein richtiger Tierfreund. Das erkennt man auch sehr deutlich in deinem Paradies- und Arche Noah-Comic. Wie du die Tiere gemalt hast, da weine ich vor Glück, so schön finde ich die.
     
Ja, meine Eltern waren immer sehr, sehr tierlieb. Wir hatten die absurdesten Tiere. Schildkröten, zahme Raben. Ich bin zurzeit der Einzige, der kein Tier hat. In meiner Familie wird aber auch viel über Tiere kompensiert. Wenn ich jetzt zum Beispiel zu Hause bei denen am Mittagstisch sitze, finde ich das immer wieder sehr befremdlich, dass die nur über Tiere reden. Ich war vor einiger Zeit in Lucca beim Comic-Salon, komme zurück und sitze da bei meiner Familie und erzähle erst mal was darüber. Zunächst haben sie mir zwar zugehört, aber dann musste nur der Dackel mal kurz kläffen, und schon sitzen alle aufrecht und diskutieren über das Befinden des Dackels. Das ist ganz komisch.
     
    Das hast du ja zum Glück nicht übernommen!
     
    Leidest du unter einer Phobie? Gibt es etwas, was dir richtig Angst macht?
     
(Wie aus der Pistole geschossen:) Todbringende Krankheiten. Ich hatte letzten Sommer gerade am CSD-Wochenende eine Routineuntersuchung beim Arzt. Der ging da ultraschallmäßig über meinen Bauch und stutzte plötzlich: «Oh, da ist ein kleiner Nierenstein!» Ich sollte erst mal geröntgt werden, ob es wirklich einer ist, und fand das nur doof und lästig. Also bin ich zur Röntgenanstalt gegangen, die Röntgendame hat geröntgt, und danach hieß es, also, einen Nierenstein hat sie in der linken Niere, da wo der vermutet wurde, überhaupt nicht sehen können. Aber in der rechten Niere sei eine kreisrunde Struktur. Da müsste man mal gucken, was das ist. «Sie sollten dringend Anfang nächster Woche mal zum Urologen gehen und die Röntgenbilder zeigen!» Sofort stieg nackte Panik in mir hoch, und ich war froh, dass so ein lebendiges Wochenende vor mir lag, damit ich mich da nicht noch mehr reinsteigern konnte. Ich hatte eine gute Freundin hier zu Gast und überhaupt die Bude voll. Zu allem Überfluss hatten wir dann noch einen Wasserrohrbruch im Haus bei 40 Grad Hitze. Keiner konnte duschen, keiner konnte irgendwas tun. Das Wochenende war also sehr aufregend, aber ich kriegte meine Gedanken nicht davon weg: Am Montag drauf war ich dann bei einem Urologen, habe diese Röntgenbilder bei der Sekretärin abgegeben und darauf gewartet, dass er mich reinruft. Und dann rief er mich rein und guckte mich so ernst an. Und ich setzte mich, war ein Nervenbündel und fragte nur: «Was ist das?» Und er: «Was ist was?» «Ja, dieses, was da in der Niere ist!» Und da hatte er die Röntgenbilder noch gar nicht gesehen. Aber für mich war dieser Blick: «Tut mir leid, ich muss Ihnen was sagen!»
     
    Dürfen wir noch erfahren, was es war?
     
Gar nichts! Das hat mich total aufgeregt. Das war ein Rest vom Kontrastmittel. Das hatte sich noch nicht ausgebreitet. Da waren vier Bilder, das hätte die doch sehen müssen. Ich war total sauer.
     
    Laien! Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass, wenn ich an einem heißen CSD-Wochenende kein Wasser im sechsten Stock kriegen sollte, mich das definitiv mehr aufregen würde als jedes Röntgenbild.
     
Wirklich?
     
    Ja, das ist für mich der Albtraum. Kein Wasser ist für mich der Albtraum.
     
Ja, nett war das nicht. Aber so eine drohende Krankheit ist für mich wirklich das Allerschlimmste.
     
    Da muss aber doch dieser kreisrunde Haarausfall im Bart, der ja auch im Spiegel deutlich zu sehen ist, auch bedrohlich für dich sein?
     
Das sehe ich aber nicht als Krankheit, das sehe ich als Stressfolge.
     
    Geht deine Panik auch so weit, dass du Angst vor Ansteckungen hast? Wenn jemand neben dir niest, denkst du dann: «Scheieieieiße!»
     
Das ist kein Problem.
     
    Du hast also nur Angst vor schweren Erkrankungen?
     
Ja. Erkrankungen, die drohen, einem die Lebensfreude zu nehmen.
     
    Schwere Grippe zum Beispiel mit richtig Fieber, mit Knochenschmerzen? Das steckst du gelassen weg?
     
Das alles ist irgendwann vorbei.
     
    Verrate uns doch bitte noch, wobei du absolut entspannen kannst. Was löst ein garantiertes Glücksgefühl bei dir aus?
     
Wenn ich morgens den ersten Vogel im Jahr zwitschern höre, und sei er noch so weit weg. Da habe ich solche Ohren, das finde ich total großartig. Das ist das schönste Geräusch, das man mir geben kann. Der erste Vogel im Jahr.
     
    Die sind doch im Winter auch da, die Piepelchen, und suchen ihr Futter?
     
Ja, aber die

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