Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
Warum schreibst du nicht nur König oder RK?
Das war das Millennium! Damals beschloss ich: «Da muss irgendetwas anders sein!» Und ab 2000 habe ich Ralf daruntergeschrieben. Warum, kann ich nicht sagen. Ich fand, glaube ich, meinen Namen ausgeschrieben einfach zu unleserlich. Das war ein einziges Gekrakel mit tausend Kringelrunden. Ich finde nur leider, dass man dieses Ralf auch nicht lesen kann.
Stimmt!
Jetzt haben wir über den Künstler Ralf König etwas erfahren. Nun zu dir als Mensch: Hast du privat irgendeine lustige Klatsche?
Ja! Rote Fußgängerampeln. Vor allem in Gegenwart von kleinen Kindern, die an der Hand der Mutter auf Grün warten. Ich fühle mich dann in so eine Art Vorbildfunktion genötigt und kann dabei mehr als ungeduldig werden. Ich bleibe dann natürlich auch stehen, fluche dabei aber innerlich auf dieses Kind.
Du hast doch sicherlich nur Angst vor der Mutter, die dir den Schirm in die Nase rammen würde, wenn du es wagen würdest, die Straße bei Rot auch nur zu betreten.
Gibt es etwas, was du gerne tust, wobei du aber bitte auf keinen Fall beobachtet werden möchtest?
Ach, da gibt es so einiges.
(Zweideutiger Blick mit anschließendem Gelächter.)
Gibt es denn etwas, was du preisgeben möchtest, was nicht in irgendeine erotische Richtung geht?
Ich ziehe Fratzen beim Zeichnen. Wenn ich da richtig drin bin, dann führe ich die Dialoge auch innerlich mit, und dann kichert der Carsten, der mir gegenübersitzt, schon mal, weil ich mich gerade wieder irgendwie über mich aufrege, oder weil die Figur mich gerade aufregt. Das sieht wahrscheinlich sehr doof aus.
Finde ich lustig! Und wie sieht es mit Essen bei dir aus? Bist du ein ganz tapferer Esser?
Nö. Ich bin nur immer wieder am Hadern, dass ich es einfach nicht schaffe, Vegetarier zu werden. Das nervt mich.
Was ist mit deinen Klamotten? Gibt es bestimmte Kleidungsstücke, von denen du denkst, dass sie etwas Magisches haben oder dir einfach nur Glück bringen?
Nein, ich habe ein sehr entspanntes Verhältnis zu Anziehsachen. Ich kann wunderbar in Jacken rumlaufen, die vor zehn Jahren angeschafft wurden. Ich sehe noch nicht mal, dass die aus der Mode sind, weil mich das nicht interessiert. Ich würde gerne öfter Anzüge tragen. Das ist in Köln doof. Wenn man dauernd angelabert wird nach dem Motto: «Hast dich aber schick gemacht!»
Willst du sagen, du bist ein uneitler Mann?
Nein, ich bin total eitel. Ich leide sehr unter meinem Älterwerden. Es passiert ausgesprochen selten, dass ich ein Foto von mir schön finde. Falls mir dann doch mal eins gefällt, dann freue ich mich immer und denke: «Ah, das ist jetzt mal schön so!» Aber ich hadere dennoch sehr mit meinem Äußeren.
Ich weiß gar nicht, seit wann du den Bart trägst?
Schon sehr lange.
Hat das was damit zu tun, dass man so ein bisschen kaschieren kann, ein anderes Gesicht zu haben als vor zehn Jahren?
Das glaube ich nicht, zumal ich ja auch einen sehr fusseligen Bart habe. Das liegt daran, dass ich leider kreisrunden Haarausfall im Bart habe. Bei Stresssituationen kann ich die Uhr danach stellen, dass mir zwei Monate später der Bart ausfällt. Ich hatte schon die unmöglichsten Bartmoden. Manchmal laufe ich mit einem halben Bart rum, anstatt ihn mir ganz abzurasieren.
Bitte? Und da sagst du, du bist ein eitler Mensch? Wenn ich kreisrunden Haarausfall im Bart habe, dann mache ich mir doch sofort alles ab?!
Ja, aber da finde ich es besser, ein bisschen Bart zu haben als gar keinen. Das ist meine eigene Wahrnehmung. Aber es gibt Fotos von mir, da denke ich mir: «Mein Gott!» Da habe ich so einen komischen Schnäuzer, und unten ist noch ein bisschen was, weil der Rest weg war.
Das verstehe ich nicht.
Das ist Geschmackssache. Ich mag mich lieber mit einem bisschen Bart als «völlig nackt». Ich finde mich wirklich unerträglich ohne Bart.
AH! König Fusselbart.
Das ist ein schöner Titel!
Gibt es irgendwas aus deiner Kindheit, bei dem du dich besonders wohl gefühlt hast und was du als erwachsener Mann auch noch gerne tust?
Ich esse immer noch gerne dieses Zuckerrübenkraut, was man sich damals aufs Graubrot schmierte, ganz dick. An die «Augsburger Puppenkiste» habe ich auch schöne Kindheitserinnerungen. Ich habe mir mal die «Der Löwe ist los»-DVD gekauft und musste feststellen, dass ich das heute nicht mehr durchhalte. Leider habe ich diese Kinderaugen nicht
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