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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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meinte wohl, das wäre ein pädagogisch wichtiger Teil des Unterrichts und habe mich immer glaubhaft zurückfallen lassen, obwohl mir mein Vater schon viel früher Schwimmen beigebracht hatte und mir das auch Spaß machte. Und trotzdem: Ich war halt immer ein bisschen zu langsam und verträumt für den Sportunterricht.
     
    Wann hat sich das verändert?
     
Niemals. Aber ich war spitze in den Grundschulfächern, wo man stillsitzen musste. Also in Deutsch, Mathematik, Sachkunde und so. Ich war immer der Beste im Diktat und Grammatik und meist auch der Zweitbeste in Mathe, und schon bist du Hassobjekt der Klasse, und das kriegst du beim Fußball zu spüren. Eines Tages habe ich angefangen zu lügen. Ich hab den Lehrern erzählt, dass ich leider nicht beim Sport mitmachen kann, weil ich mir böse die Hand gestaucht habe. Mal war es ein Hund, mal bin ich ausgerutscht im Schnee. Ich war ziemlich gut. Ich habe meinen Arm schief gehalten wie der angeschossene John Wayne, habe ernst geguckt und gesagt: «Ich brauche sofort Eis zum Kühlen, wenn es keine Umstände macht!» Das Wort «Umstände» kann man gut verstottern, wirkt immer. Irgendwann war ich ein Mal die Woche im Erste-Hilfe-Raum, einem Zimmer hinterm Fahrradkeller. Eigentlich ’ne Abstellkammer mit Pflasterkasten. Da stand so eine dunkelgrüne Liege. Auf der habe ich gelegen, stundenlang, in totaler Stille. Irgendwann kam der Gong, und ich bin nach Hause gegangen.
Das habe ich bis weit in die sechste Klasse durchgezogen, also noch, als ich auf dem Gymnasium war. Mittlerweile haben mich die Lehrer sogar nach Hause gefahren, wenn ich «zusammenklappte».
Warum habe ich das gemacht? Damit ich um 11 Uhr morgens allein zu Hause irgendwas im Fernsehen sehen konnte, was ich am Abend davor nicht gucken durfte, weil ich ja am nächsten Morgen früh in die Schule musste. Und natürlich um von Sport, Leichtathletik, Schwimmen und anderen Körperlichkeiten so oft wie möglich fernzubleiben.
     
    Wie war das mit Mädchen? Warst du denn ein Frauentyp? Also ich finde dich ja sehr attraktiv. Du bist groß, hast ’nen schönen Kopp, diesen köstlichen Humor …
     
Ich war natürlich kein Frauentyp. Ich war Einzelkind und immer durch den Wind – und sicher nicht besonders attraktiv in meinen «Ratz-und-Rübe»-Pullovern. Ich habe mich wöchentlich in irgendein Mädchen aus der Klasse verliebt, aber es niemals deshalb oder überhaupt angesprochen. Mit der Pubertät änderte sich das, ich wurde selbstbewusster und vor allem: fröhlicher. Kurz vor dem Abitur sind ein paar Schulfreunde und ich mal zum Spaß übers Wochenende in eine Eifel-Hütte gefahren. Es waren ungewöhnlich viele Mädchen dabei, und während ich lieber zum 100-sten Mal «Das Leben des Brian» auf Video gucken wollte, holte jemand das berüchtigte Brettspiel «Therapie» raus. Als eine der ersten Fragen kam: «Wer von den Anwesenden hier hat am meisten Persönlichkeit?», haben alle auf mich getippt. Das hat mich total verunsichert! Ich habe überhaupt nicht verstanden, was das bedeutet. Ich bin den ganzen Abend rumgelaufen und habe genervt: «Susanne, bitte erklär mir, was ist denn bitte eine Persönlichkeit? Was habe ich denn falsch gemacht?» Ich habe mich mit widerlichem Blue Curaçao volllaufen lassen, weil ich so niedergeschmettert war. Ich dachte, ich bin ein Aussätziger. Mein erster Vollrausch.
     
    Hmmmh … Wir finden, «Persönlichkeit» ist das größte Kompliment, was du bekommen konntest.
     
Vielleicht, aber darauf wäre ich damals nicht im Traum gekommen.
     
    Wie meine Golo-Mann-Geschichte.
     
Erzähl!
     
    Der war mal bei uns zum Essen eingeladen, und ich habe auch am Tisch sitzen dürfen, als Kind. Und dann hat Golo Mann irgendwann zu meiner Mutter, warum auch immer, auf Englisch gesagt: «She is an egghead!» Und zeigt auf mich.
     
Oh nein. Dabei hat er es nur nett gemeint.
     
    Ja. Mein armer Schatz bekommt ein Kompliment und denkt, sie hat einen Eierkopf …
     
    Ich war so, so traurig.
     
Und dann noch von Golo Mann.
     
    Und dann noch von Golo Mann.
     
    Bastian, wenn du so oft auf Reisen bist, bist du da schmerzfrei? Bist du einer, der gerne reist und problemlos mit den hygienischen Umständen des jeweiligen Landes umgeht?
     
Ist mir alles voll wurscht.
     
    Komisch. Da hätte ich dir unterstellt, dass du da so fimschig bist wie ich.
     
    Wenn du mit Lebensmitteln doch auch so fimschig bist, kannst du denn da alles essen?
     
Nein, du kannst nicht immer alles essen. In Indien

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