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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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sie tatsächlich waren und wie sehr sie sich um die sorgten, die sie kannten, und daran, wo sie eigentlich selbst wohnten.
    Susanna war am Tag nach dem Brand entlassen worden und blieb mit ihrer Mutter in einem
Comfort Inn
in der Nähe. Ihr Wohnheimzimmer, genauso wie das gesamte Stockwerk, war komplett zerstört, während die beiden Stockwerke darüber und darunter schwer beschädigt worden waren. Alle Bewohner des Gebäudes hatte man in dasselbe
Comfort Inn
evakuiert. Doch trotzdem versammelten sich viele Studenten – Bewohner und Pendler gleichermaßen – vor dem verbrannten Gebäude, um den Schaden zu betrachten, Augenzeugenberichte zu sammeln und den ausquartierten Studenten Unterstützung anzubieten. Auf Normans Vorschlag hin machte und verkaufte das Grounds spezielle Fünf-Dollar-Kekse: riesige Shortbread-Sterne mit weißer und schwarzer Schokocreme. Der gesamte Erlös ging an die ausquartierten Studenten und Minerva machte aus dem Trinkgeldglas einen Sammelbehälter für Spenden. Zusätzlich stellten wir eine Box unter den Weihnachtsbaum im Leseraum für Wäsche, Rucksäcke, Schulutensilien und andere notwendige Dinge für die Uni.
    Sofern nicht im Grounds, war ich auf dem Campus, korrigierte und sprach mit den Studenten, damit sie ihr Semester – ohnehin nur noch eine Woche lang – beenden konnten. Manche Professoren befreiten die Studenten, die irgendwie von dem Brand betroffen waren, von den Abschlussklausuren. Minerva und Norman übernahmen die Arbeit für mich, genauso wie die neue Vollzeitkraft, Simeon: ein kräftiger, fünfundzwanzigjähriger Starbucks-Abtrünniger, der einen Latte-Servier-Wettkampf gewonnen hatte. Am Ende der Woche kannte er alle Originale und Stammgäste (und was sie bestellten) und hatte zugegeben, ein Fan von WILS zu sein, seit er mit seiner Freundin von der Uni Schluss gemacht hatte. Er hatte kurz geschorene Dreads und mokkafarbene Haut, die seine rot gerahmte Brille perfekt ergänzten. Mit seinen auffälligen Tattoos auf Armen und Hals trug er ausschließlich kurzärmlige T-Shirts – sogar im Winter –, jedes einzelne mit irgendeinem Zitat, Spruch oder Bild drauf, und sah trotzdem immer gut angezogen aus. O ja, er passte perfekt zu uns.

    Seit dem Feuer hatte ich Tage damit zugebracht, genauestens einzustudieren, was ich zu Minerva sagen würde, wenn der passende Moment gekommen wäre; ich konnte es auswendig im Schlaf aufsagen. An einem unverdächtigen Montag also, als sie sich an ihrem üblichen Tisch niedergelassen hatte und den Inhalt ihrer Tasche auslud, marschierte ich zu ihr rüber, bewaffnet mit dem Keks der Woche. Ich stellte den Teller auf ihrem Tisch ab und blieb mit den Händen in den Hüften stehen.
    »Jetzt hör mal gut zu, Minerva Brunswick«, startete ich meinen Vortrag. »Du wirst niemals in der Lage sein, die absolute Kontrolle darüber zu bekommen, was mit einer Mutter passiert, wenn sie ein Kind zur Welt bringt, und Wachstumsstörungen werden passieren, ob es dir gefällt oder nicht. Und daran wird sich auch nichts ändern, wenn du
nicht
Hebamme wirst. Verdammt, Minerva, du bist eine Heilerin. Du bist keine Friseurin und du bist ganz sicher keine Kaffeeserviererin.«
    Sie machte ihren Mund auf und hatte kaum »Eva, ich …« herausgebracht, als ich meine Hand hochhielt, um mehr Worte, die sie vorzubringen wagen würde, abzuwehren.
    »Du hast mich gehört. Ich will nicht sagen, dass du schlecht darin warst oder so. Aber es ist nicht das, wofür du bestimmt bist. Du wirst die verdammte beste Hebamme werden, die Wilmington je gesehen hat. Hiermit feuere ich dich und wenn du deinen Arsch nicht zurück an die Uni schaffst, dann werde ich dich hochheben, ins Labor schleppen und dich am Tisch festbinden. Da hast du’s. Das ist alles. Obwohl du rein formal gesehen gar nicht angestellt warst, bist du trotzdem gefeuert. Es ist zu deinem eigenen Besten.«
    Als die letzten Worte noch in der Luft hingen, schaute ich zu Minerva runter und sah, dass sie den neongrünen Ordner, den sie für Unterrichtsnotizen reserviert hatte, aus ihrer Tasche geholt hatte, zusammen mit einem Textmarker.
    Ich deutete kleinlaut auf den Ordner. »Ist das …«
    Sie nickte in Zeitlupe, ohne ein Wort zu sagen.
    »Du bist also…«
    Sie nickte wieder und machte für ein paar Augenblicke eine Pause, bevor sie weitersprach.
    »Ich gehe im Januar zurück, wenn das nächste Trimester anfängt. Dachte nur, ich muss langsam wieder aufholen.«
    Ich stand still da, unglückselig und

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