Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
verbindet –, aber ich glaube, du brauchst eine Pause hiervon. Denk drüber nach, wirst du das tun, Eva? Du kannst dir eine Weile freinehmen, einen neuen Roman schreiben, zurück an die Uni gehen, der Himmel ist das Limit. Ich versuche nicht, dich rauszudrängen oder so was. Ich will nur, dass dir klar ist, dass du Optionen hast, Möglichkeiten, die du vorher vielleicht niemals in Erwägung gezogen hast.«
Je mehr er redete, desto mehr fühlte ich mich, als würde ich in Ketten gelegt und in einen riesigen Wassertank getaucht, mein Kopf war benebelt. Während er redete, hörte ich ein Echo von Normans Stimme, das gegen mein Trommelfell hämmerte, und mein Herzschlag wurde doppelt so schnell.
»Eva?«, hörte ich Norman aus der Ferne fragen. Seine Hand griff mich fest an der Schulter. »Alles in Ordnung?« Meine Augen wanderten von seiner Hand zu seinem Arm, an der Schulter entlang bis hin zu der Besorgnis in seinen Augen.
»Ich kann das jetzt nicht machen«, sagte ich. »Ehrlich gesagt, brauche ich etwas Luft.«
Ich streifte Norman, als ich an ihm vorbei durch die hintere Tür auf die Straße ging.
Den Nerv zu haben
, sagte meine innere Stimme, während ich herumlief; ich hielt an und zwang mich dazu, ein paar tiefe Atemzüge zu machen.
Das Grounds ist mein Ort. Meiner
. Ich lief weiter auf und ab, immer wieder in den Lichtkreis einer einzelnen Straßenlaterne, während mein Gehirn zwischen zwei Dingen hin- und herging: meinen wertvollsten Besitz zu beschützen und Normans und mein Verhalten zu rationalisieren. Ein paar Minuten später erschien Kenny in dem dunklen Streifen zwischen Gebäude und Straßenlaterne.
»Jesus, Eva, du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Was zum Teufel ist denn passiert?«
Bevor ich die Chance hatte, ihn zu fragen, woher er wüsste, dass ich hier draußen war, sagte er: »Norman hat mir erzählt, dass du etwas frische Luft bräuchtest.«
Meine Worte kamen im Schneckentempo heraus. »Norman will sich einkaufen. Er will die Hälfte des Grounds. Bereit, heute zu unterschreiben, einfach so.«
Kenny saß auf der Bordsteinkante, genau da, wo wir gesessen hatten, als er mir vor Monaten Lunch gekauft hatte. »Na ja, ich nehme an, es war nur eine Frage der Zeit. Warum bist du so sauer deswegen?«
Ich machte eine Pause, versuchte, den Sinn meiner Reaktion zu verstehen und die passenden Worte zu finden. »Ich weiß nicht. Es war so, als hätte mir irgendjemand gesagt, er wolle mir mein Kind wegnehmen oder so was. Ich bin einfach ausgerastet.«
Kenny nickte, ohne das zu beurteilen. »Das kann ich verstehen. Aber es war nicht irgendjemand, es war
Norman
. Und ich bin bereit zu wetten, dass die meisten Leute glauben, dass ihr beide sowieso bereits Geschäftspartner seid«, fuhr er fort. »Warum es nicht offiziell machen?«
Ich betrachtete die Art, wie das Licht seinem Gesicht scharfe Züge verlieh, indem es Kiefer, Nase und Wangen betonte, aber ich antwortete nicht.
»Norman hat dir eine Partnerschaft vorgeschlagen, stimmt’s? Nicht etwa, dich komplett rauszukaufen. Er will dich immer noch hier haben und das kann ich ihm nicht verdenken …«, sagte er mit einem halben Grinsen. »Er fragt dich, ihn zu heiraten, sinnbildlich gesprochen, und möchte der Adoptivvater des Grounds werden. Das ist ein Riesending. Das setzt eine Menge Vertrauen voraus. Und es ist wirklich sehr einfach für dich gewesen, ihn bereits wie einen Partner zu behandeln, während du wusstest, dass er keiner ist und keinerlei Rechte hat.«
Ich verschränkte meine Arme, als ein Windstoß durch die Straße blies. Und dann traf es mich: Ich wusste, was mich so störte.
»Das Grounds ist das Einzige, das jemals
mir
gehört hat – keiner hat mir gesagt, ein Café zu eröffnen, keiner hat den Kreditantragmit mir unterschrieben oder hat mir gesagt, wie ich ein Geschäft zu führen habe. Ich bin diesen Weg ganz alleine gegangen, mit den Fehlern und allem.«
»Du meinst, es ist das Einzige in deinem Leben, bei dem du in der Lage bist, die Kontrolle zu behalten.«
»Genau.«
»Du bist seit langer Zeit auf dich alleine gestellt und hast ein paar ziemlich hohe Mauern um dich gebaut. Und ich verstehe, warum. Aber die brauchst du nicht mehr und das weißt du.«
Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen und plötzlich wollte ich einfach nicht mehr darüber reden. Ich stand auf und streckte mich. »Ja, das tue ich.«
Er stand auch auf.
»Danke fürs Zuhören«, sagte ich.
Er umarmte mich. »Gern
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