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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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bevor mir auffiel, dass mein Mund offen stand, ohne dass auch nur ein Laut hervorkam.
    »Und ich sag dir noch was anderes. Der Tom-Cruise-Typ war doch wahrscheinlich nur Mittel zum Zweck«, sagte er.
    Ich lachte laut auf, das erste Mal an diesem Tag. An diesem ganzen Wochenende, um genau zu sein.
    »Und ich hätte dein Kästchen angekreuzt, wenn ich da gewesen wäre, und das nicht nur, weil ich dich kenne. Bilder lügen nicht.«
    »Schwachsinn«, sagte ich mit leiser Stimme. »Die lügen die ganze Zeit.«
    »Dieses nicht.« Er lächelte wieder und wieder konnte ich meine Augen nicht schnell genug von ihm abwenden.
    Ich stand auf und er folgte mir. »Ich spendiere dir eine Tasse Kaffee, Seemann«, sagte ich, drehte ihn in Richtung der Kaffeetische und schubste ihn sanft zu ihnen rüber.

    Als ich an diesem Abend vom Grounds nach Hause kam, las ich meinen Speeddating-Eintrag noch mal wie zur Selbstkasteiung. Das war so plump, so selbst entblößend. Wie konnte ich nur ein solcher Idiot gewesen sein? Jay und Minerva und Norman machte es nichts aus, dass ich ihre Namen benutzt hatte, aber die anderen hätte ich ändern sollen und Shaun raushalten, um meinetwillen und vor allem um seinetwillen. Siebzehn Kommentare folgten, vondenen ich alle durchlas, bis ich am letzten hängen blieb, der anonym gepostet war:
    Ich wusste nicht, dass du dich so fühlst.
    Konnte das Shaun gewesen sein? Er hatte den allerersten Eintrag von WILS gelesen, wer sagte also, dass er diesen nicht auch bereits kannte? Wütend bearbeitete ich meinen Eintrag, änderte Namen und andere potenzielle Details, die zurückkommen und mir in den Hintern beißen konnten, bis ich in der Überzeugung aufgab, dass der Schaden bereits angerichtet war. Ich gab mich geschlagen und fügte nur noch eine letzte Zeile zu meinem Eintrag hinzu:
    Das Urteil: Speeddating bekräftigt die Freundschaften, die man davor bereits hatte.
    Dann noch eine neue Verabredungsregel:
    Regel 6: Wenn man abends weg war und darüber in seinem Blog schreibt, sollte man das niemals tun, wenn man ein paar Rosebuds zu viel getrunken hat.

12
    Beschleunigung
    AM NÄCHSTEN TAG, als Car-Talk-Kenny an die Theke herantrat, grüßte er nicht und bestellte auch nichts. Stattdessen lehnte er sich gegen die Theke und beobachtete mich beim Arbeiten.
    »Also, sind wir nun Freunde?«, fragte er.
    »Was?«, fragte ich, völlig verblüfft von dieser Frage. »Ja, klar. Natürlich sind wir das.«
    »Gut. Dann kannst du ja mit mir ausgehen.«
    »
Was?
Auf keinen Fall.«
    »Warum nicht?«, fragte er.
    »Weil du ein Gast bist.«
    »Dann, nehme ich an, sind wir auch keine wirklichen Freunde.« Er steckte die Hände in seine Taschen und betrachtete die Speise-und Getränketafel. Eine Besonderheit von Kenny: Er bestellte fast nie das Gleiche an zwei Tagen hintereinander.
    Ich stieß mich von der Theke ab. »Doch, schon. Nur … ich kenne dich nicht gut genug.«
    »Nein«, sagte er ganz ruhig. »Du bist freundlich zu mir, aber wir sind keine Freunde.«
    »Warum nicht?«
    »Ich nehme übrigens den Haselnuss-Kaffee ohne Koffein«, sagte er und folgte mir, während ich ihm eine Tasse einschenkte. »Du bist ein Beobachter. Und nichts ist verkehrt daran, ein Beobachter zu sein – ich bin ein Beobachter. Ich könnte den ganzen Tag langLeute beobachten. Aber ich benutze das nicht als Ersatz dafür, Leute kennenzulernen. Im Gegensatz zu dir.«
    Wow. Autsch.
    Kaffee schwappte auf die Theke, als ich seine Tasse abstellte und direkten Augenkontakt hielt. »Das erste Mal überhaupt, Kenny, dass du total danebenliegst.«
    »Wie du meinst, sagte er und gab mir das genau abgezählte Geld, »nur, dass es nicht stimmt. Lies deinen Blog.«
    Er steckte eine Fünfdollarnote in das Trinkgeldglas und ging in seine übliche Ecke im Leseraum.
    Als ich mir endlich genügend Erwiderungen zu meiner Verteidigung zurechtgelegt hatte, war er schon weg.

    Als Kenny am nächsten Morgen das Grounds betrat, trug er eine weiße Papiertüte bei sich. An der Theke grüßte er nicht und bestellte sich auch nichts. Schon wieder.
    »Wir haben zwanzig Minuten«, sagte er.
    »Wofür?«, fragte ich.
    Er hielt die Tüte hoch. »Lunch.«
    »Es ist halb zwölf, Kenny.«
    »Genau. Also haben wir zwanzig Minuten, bevor dein Mittagsbetrieb losgeht.«
    »Ich kann jetzt nicht weg.«
    Er schaute kurz im Café herum, um den Betrieb einzuschätzen. »Es ist ja nicht so, als würden wir zu den Fidschi Inseln fliegen oder so was.«
    »Wohin gehen wir denn?«
    »Nach

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