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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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auf und ging ins Café zurück, gerade so, als würde ich den Löwen vorgeworfen werden – die vorgetäuschte Beschäftigung, die die Gäste an den Tag legten, war schlimmer, als wenn mich alle angestarrt hätten. Ich erwischte einen Blick auf Tracy, die ihre Hand auf ihr Herz hielt und irgendetwas flüsterte, doch ich konnte die Worte nicht hören.
    »Norman, ich gehe«, kündigte ich an, während ich hinter die Theke ging und nach nichts Bestimmtem suchte. Meine Stimme zitterte.
    »Brauchst du jemanden, der dich nach Hause bringt?«, fragte Norman, anscheinend wirklich besorgt. Scott lehnte sich so weit gegen die Theke, dass ich glaubte, er würde über sie drüberklettern.
    »Alles okay«, sagte ich. Im Stillen konnte ich Kenny fragen hören:
Nein, wie fühlst du dich wirklich?
    »Kumpel, du solltest nicht alleine sein«, sagte Scott.
    »Nenn mich nicht Kumpel«, fuhr ich Scott an und alle Köpfe drehten sich herum und die Unterhaltung hörte zum zweiten Mal auf. »Ich bin nicht einer deiner Kneipen-Kumpane. Ich bin kein
Kumpel.
«
    »Du hast recht«, sagte Scott. »Ich entschuldige mich, Eva. Lass mich das wiedergutmachen, indem ich dich nach Hause begleite.«
    »
Ich
werde sie nach Hause bringen«, sagte Minerva, während sie ihre Bücher zumachte und ihren Laptop einpackte.
    Ich guckte von Minerva zu Norman, dann zu Scott; für eine kurze Sekunde hasste ich sie alle.
    »Um Himmels willen … Ich bin älter als ihre alle«, sagte ich, die Tatsache ignorierend, dass Schwester Beulah gute fünfzehn bis zwanzig Jahre mehr drauf hatte als wir alle.
    Ich zog meine Schürze aus und ging nach hinten, holte meine Handtasche, atmete zweimal tief ein und aus und stand für einen kurzen Augenblick da.
Hör auf,
dachte ich.
Hör mit dem Wahnsinn auf. Hör auf, die Welt über dir zusammenstürzen zu lassen
.
    Ich wusste, was ich wollte. Nicht den Trost eines warmen Schokoladenkekses oder die Umarmung eines Freundes. Nicht die Hand einer Schwester, die sanft meinen Rücken streichelte, oder einen Marx-Brothers-Marathon. Nein, ich wusste
ganz genau
, was ich wollte. Was ich brauchte.
    Als ich wieder zurückkam, wartete Minerva auf mich. Ich drehte mich zu Scott um.
    »Ich nehme deine Entschuldigung an, Scott, und auch die Fahrt nach Hause.«
    Minervas Hals brach förmlich ab, als sie sich umdrehte und mich verletzt anschaute.
    »Ich werde dich später anrufen, Minerva«, sagte ich, als Scott seine Hand leicht auf meinen Rücken legte. Die Stille schrillte, als wir rausgingen. Im Auto sagte ich nichts, während Scott ununterbrochen darüber redete, was für ein Arschloch Shaun sei und dass mir Jeanette nie das Wasser reichen könnte und dass er derjenige sein sollte, der darum betteln müsste, dass ich ihn zurücknahm, bla bla bla bla bla …
    Als wir bei meinem Haus ankamen, begleitete er mich bis zu meiner Eingangstür, die ich aufschloss und öffnete.
    Ich hätte mich verabschieden und ihn da auf der Veranda stehen lassen sollen. Ich hätte ihm gar nicht erst erlauben sollen, mich nach Hause zu fahren. Ich hätte bei meinem ursprünglichen Plan bleiben und am Morgen zum Teufel noch mal durch meinen Tunnel aus der Stadt fliehen sollen.
    Als ob mein Gehirn getrennt von meinem Körper funktionierte, nahm ich Scott bei der Schulter, zog ihn zu mir und küsste ihn.
    Nicht schlecht.
    Ich küsste ihn noch mal.
    Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass wir in meinem Haus waren, auf dem Weg ins Schlafzimmer, küssend und uns die Kleider vom Leib reißend.
    Bett oder Dusche, Bett oder Dusche?
    Wir duschten zuerst, dann gingen wir ins Bett. Minerva hatte bereits angerufen und auch eine Textnachricht hinterlassen, genauso wie Norman und Shaun. Ich ignorierte sie alle.

14
    Scott
    ICH ÖFFNETE MEINE Augen in der Dunkelheit, wahrscheinlich mitten in der Nacht, neben mir das Geräusch von leichten Atemzügen. Mein Kopf fühlte sich schwer an, als ich ihn herumdrehte, um die Person neben mir anzusehen, die Quelle der leichten Atemzüge. Ich lächelte schwach, als ich meine Augen wieder schloss, beruhigt von seiner Anwesenheit, und schlief wieder ein.

    Helles Licht kam durch einen Spalt in meiner Jalousie, streifte das Kopfteil meines Bettes wie ein Laser und ließ mir keine andere Wahl als aufzuwachen. Der Geruch von Sex und Seife traf mich als Erstes.
    O je!
    Dann spürte ich etwas auf meiner Haut – weiche Perkal-Baumwoll-Bettlaken, die meine nackte Haut einhüllten.
    Nackte. Haut.
    Dann hörte ich, wie in der Küche

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